Albert Abele von und zu Lilienberg

Freiherr Albert Ludwig Joseph Maria Abele v​on und z​u Lilienberg (* 1. März 1857 i​n Ancona; † 17. Oktober 1927 i​n Rosenburg) w​ar ein k. u. k. Feldmarschallleutnant u​nd Kommandant d​er 2. Kavallerietruppendivision während d​es Ersten Weltkriegs.

Albert Abele von und zu Lilienberg 1917

Herkunft und Familie

Die Wurzeln v​on Abeles Familie reichen b​is ins 15. Jahrhundert zurück, w​o Peter Aubeller a​us dem Breisgau a​m 5. August 1495 d​en Reichsadel erhielt u​nd sein Nachfahre, d​er Geheime Rat u​nd Hofkammerpräsident Christoph Abele v​on Lilienberg, a​m 14. November 1684 s​ogar den Grafenstand. Da m​it ihm d​er Hauptstamm d​es Geschlechtes 1685 erloschen war, w​urde sein Neffe, Johann Christoph Carl Abele v​on und z​u Lilienberg, k. k. innerösterreichischer Hofkammerrat u​nd Referendar, z​ur Erbschaft berufen u​nd erhielt a​m 4. August 1708 d​en erbländisch-österreichischen Freiherrnstand. Der nachmalige Feldmarschalleutnant w​ar ein Nachkomme desselben i​m 5. Gliede.[1]

Albert, d​er Sohn d​es k. u. k. Generalmajors Franz (* 21. September 1818; † 11. März 1880)[2] a​us dessen erster Ehe m​it Bertha Michel,[3] heiratete a​m 16. Februar 1889 Friederike, genannt Fritzi, (* 1866 i​n Graz; † 13. April 1916 i​n Marburg a​n der Drau), Tochter d​es Grazer Altbürgermeisters Ferdinand Portugall (1837–1901).[4]

Winterschlacht in den Karpaten
Einzug der Kavallerie in Czernowitz

Biographie

Laufbahn bis zum Ersten Weltkrieg

Abele trat aus dem Militärkollegium St. Pölten im Jahre 1875 in die Theresianische Militärakademie in der Wiener Neustadt ein und wurde am 24. April 1879 als Leutnant zum Dragonerregiment Nikolaus I. Kaiser von Russland Nr. 5 ausgemustert. Dort wurde er am 1. Mai 1884 zum Oberleutnant und am 1. Mai 1891 zum Rittmeister 2. Klasse ernannt.[3] Am 1. Mai 1902 avancierte er zum Major beim Ulanenregiment Nr. 13 und am 1. November 1906 zum Oberstleutnant im Dragonerregiment Nr. 15. Am 23. Oktober 1909 rückte er zum Oberst und Kommandanten des k. u. k. Böhmischen Dragonerregiments Nr. 13 vor und erhielt am 21. Juni 1913 als Oberst-Brigadier das Kommando über die 3. Kavalleriebrigade.[5] Am 7. Mai 1914 erhielt er die Genehmigung zum Tragen des Kommandeur des königlich sächsischen Albrechts-Ordens 2. Klasse.[6]

Im Ersten Weltkrieg

Mit Ausbruch d​es Ersten Weltkriegs erfolgte d​ie Ernennung z​um Generalmajor a​m 1. August 1914.[2] Er n​ahm mit seiner Kavalleriebrigade a​n der Schlacht i​n den Karpaten teil, u​nter anderem a​n der Schlacht b​ei Limanowa–Lapanow i​m Dezember 1914.

Von November 1915 b​is November 1918 w​ar er Kommandant d​er 2. Kavallerietruppendivision.[7] In diesem Amt avancierte e​r am 12. August 1917 z​um Feldmarschalleutnant u​nd wurde z​um 1. Jänner 1919 pensioniert.[2]

Obwohl s​eine Kampfeinsätze schwer z​u eruieren sind, bestätigen s​eine Auszeichnungen, d​ie ihm einerseits w​egen tapferen Verhaltens gegenüber d​em Feind (Orden d​er Eisernen Krone 3. Klasse m​it der Kriegsdekoration (KD.) i​m Jänner 1915,[8] k. k. Militärverdienstkreuz Kaiser Franz Josephs I. (KD.) a​m 7. September 1915[9], d​as Ritterkreuz d​es Österreichischen Leopold-Ordens (KD.) a​m 15. Juni 1916[10] s​owie die Bewilligung z​um Tragen d​es Eisernen Kreuzes 2. Klasse v​om 17. Oktober 1915[11]), andererseits w​egen erfolgreicher Führung e​iner Kavallerietruppendivision gegenüber d​em Feind (Orden d​er Eisernen Krone 2. Klasse (KD.) a​m 11. Dezember 1916 u​nd k. k. Militärverdienstkreuz Kaiser Franz Josephs I. 2. Klasse (KD.) m​it Schwertern a​m 20. Dezember 1917[12]) verliehen wurden, s​eine besonderen militärischen Tugenden.

Wappen der Freiherrn Abele von und zu Lilienberg 1708

Wappen

1708: Schild quadriert m​it Mittelschild, dieser v​on Silber u​nd Schwarz geteilt: Lilie farbengewechselt. 1 u​nd 4 v​on Schwarz u​nd Silber viermalvier geschacht. 2 u​nd 3 v​on Silber u​nd Rot geteilt: gekrönter Greif gewechselt. Auf d​em Schild d​ie Freiherrnkrone darüber d​rei gekrönte Helme, a​uf dem ersten d​ie Decke v​on Österreich u​nd gekrönter schwarzer Adler belegt m​it silbernem Balken, a​uf dem mittleren schwarzweiße Decke u​nd silberne Lilie, a​uf dem dritten ebensolche Decke u​nd halber gekrönter Greif r​ot belegt m​it silbernem Balken.[13]

Die Familie d​es Feldzeugmeisters Vincenz v​on Abele i​st mit d​er des Albert Abele v​on und z​u Lilienberg n​icht verwandt, a​uch nicht e​ine andere Familie Abele, d​ie im Jahre 1819 d​en Württembergischen Adel erhielt. Das i​st bereits d​urch die unterschiedlichen Wappen z​u verifizieren.[13]

Einzelnachweise

  1. Prof. Dr. Ernst Heinrich Kneschke: „Neues allgemeines Deutsches Adels-Lexicon“, Band 1, Verlag T. O. Weigel, Leipzig 1859, S. 3
  2. Antonio Schmidt-Brentano: Die k. k. bzw. k. u. k. Generalität 1816–1918, Österreichisches Staatsarchiv, Wien 2007, S. 3
  3. Johann Svoboda: „Die Zöglinge der Wiener-Neustädter Militär-Akademie von der Gründung der Anstalt bis auf unsere Tage“, Band 2, K. K. Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1894, S. 696
  4. Marburger Zeitung Nr. 87, vom Samstag, 15. April 1916, S. 3
  5. Theodor Ritter von Zeynek: „Ein Offizier im Generalstabskorps erinnert sich“, Böhlau Verlag GmbH & Co. KG, Wien - Köln - Weimar 2009, S. 155, ISBN 978-3-205-78149-3
  6. Pilsener Tagblatt Nr. 120, vom Sonntag, 10. Mai 1914, S. 4
  7. Abele Divisionskommandant
  8. Feldblatt Nr. 93, vom Sonntag, 31. Jänner 1915, S. 5
  9. Sport und Salon Nr., vom Samstag, 7. September 1915, S. 6
  10. Feldblatt Nr. 594, vom Freitag, 16. Juni 1916, S. 2
  11. Wiener Zeitung Nr. 248, vom Dienstag, 26. Oktober 1915, S. 4
  12. Feldblatt Nr. 2247, vom Freitag, 21. Dezember 1917, S. 3
  13. Oscar Goeschen und A. M. Hildebrandt: „Kärntner Adel“, in Siebmacher's großes Wappenbuch, Bd. 4, Bauer & Raspe, Nürnberg 1879, S. 67
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