Aimé Félix Tschiffely
Aimé Félix Tschiffely (* 7. Mai 1895 in Zofingen; † 5. Januar 1954 in London) war ein Schweizer Lehrer, Schriftsteller und Abenteurer. Durch seinen Ritt von Buenos Aires nach Washington, D.C. lenkte er erst das Interesse der Öffentlichkeit in Argentinien und den USA auf sich, später gelangte er durch sein Buch Tschiffely’s Ride (1933) zu Weltruhm. Im Jahr 1925 begann er seine Reise mit zwei Pferden der Criollo-Rasse – Mancha (dt. der Gefleckte) und Gato (dt. die Katze) – in Buenos Aires und erreichte 1928 das ca. 16.000 Kilometer Wegstrecke entfernte Washington.
Leben
Tschiffely verließ als junger Mann seine Heimatstadt Zofingen, zog zunächst nach Bern und wanderte schließlich über eine Zwischenstation in England nach Argentinien aus. Dort arbeitete er als Englischlehrer am St. George’s College, Quilmes unweit der Hauptstadt Buenos Aires, später an der Buenos Aires English High School. In den Ferien erkundete er die umliegende Pampa, das landwirtschaftliche Kernland Argentiniens und machte Bekanntschaft mit Viehzüchtern und Gauchos.[1]
In Buenos Aires traf er den Veterinär-Professor Emilio Solanet, der ein Pferdekenner und Begründer des Criollo-Zuchtbuches war. Er machte Tschiffely mit dieser urtypischen argentinischen Pferderasse bekannt, deren Wurzeln auf die spanischen Pferde des Stadtgründers Pedro de Mendoza zurückreichen und deren Reinzucht in Zeiten der Motorisierung immer weniger Mehrwert zu haben schien. Tschiffely beschloss im Alter von 30 Jahren – angetrieben durch seine Abenteuerlust und fasziniert von Solanets Erzählungen über die Härte und Ausdauer dieser Pferde – der Rasse ein Monument zu setzen und einen Kontinentalritt von Argentinien bis in die Vereinigten Staaten von Amerika zu unternehmen. Er brach am 23. April 1925 in Buenos Aires auf und kam drei Jahre später im September in Washington, DC an. Am 20. September 1928 ritt er über die Fifth Avenue in Manhattan, New York, wo er seinen Jahrhundertritt beendete.[2][3]
Nach seinem Ritt wurde Tschiffely u. a. vom Präsidenten der Vereinigten Staaten Calvin Coolidge empfangen, die Zeitschrift National Geographic widmete ihm eine Ausgabe. In Argentinien wird er seitdem als Nationalheld gefeiert. Er schrieb zwei Bücher über seine Reise und verfasste weitere Reisebeschreibungen sowie die Biographie seines Freundes Robert Bontine Cunninghame Graham.
Er verstarb im Jahre 1954 in London an den Folgen einer Routineoperation; er wurde am Friedhof La Recoleta in Buenos Aires begraben. Seit 1998 ruhen seine Gebeine auf der Estancia El Cardal – den ehemaligen Ländereien von Emilio Solanet – nahe Ayacucho in der Provinz Buenos Aires.[1]
Weblinks
Einzelnachweise
- Aimé Felix Tschiffely (Memento vom 10. Mai 2013 im Internet Archive)
- Gato y Mancha (Memento vom 9. Februar 2013 im Internet Archive) (spanisch), aufgerufen am 5. April 2013
- Aimé Tschiffely – Long Rider (englisch), aufgerufen am 5. April 2013