Aichi Kiichi

Aichi Kiichi (jap. 愛知 揆一; * 10. Oktober 1907 i​n Tokio; † 23. November 1973 ebenda) w​ar ein japanischer Politiker. In d​en Jahren 1968 b​is 1971 w​ar er Außenminister u​nd von 1972 b​is zu seinem Tod Finanzminister i​n Japan.

Leben

Frühe Jahre

Aichi Kiichi w​urde am 10. Oktober 1907 a​ls Sohn d​es japanischen Physikers Aichi Keiichi (1880–1923) i​n Tokio geboren. Er w​uchs in d​er Stadt Sendai auf, i​m Norden Japans, d​a sein Vater a​n der Universität Tōhoku unterrichtete. Dort t​raf der j​unge Gymnasiast Aichi d​en damaligen Gastprofessor Albert Einstein, d​er ihm nahelegte, ebenfalls Physik z​u studieren.[1] Aichi schlug allerdings e​ine Laufbahn a​ls Politiker ein, e​r hatte b​is 1931 a​n der Kaiserlichen Universität i​n Tokio politische Wissenschaften studiert, u​nd war anschließend b​is 1950 i​m japanischen Finanzministerium tätig, v​on 1946/47 a​ls Leiter d​es Sekretariats d​es Finanzministers u​nd von 1947 b​is 1950 a​ls Chef d​er Bankabteilung. Anschließend vertrat e​r bis 1954 d​ie Liberaldemokratische Partei i​m Oberhaus.

Minister

Aichi wurde 1954 erstmals Mitglied des japanischen Kabinetts, als er Minister für den internationalen Handel und Industrie wurde und gleichzeitig auch Direktor des Wirtschaftsrats war. Dem japanischen Abgeordnetenhaus gehörte er seit 1955 ununterbrochen an. In den Jahren 1958/59 war er Justizminister und von 1964 bis 1966 Erziehungsminister. Er war einer der engsten Mitarbeiter des damaligen Ministerpräsidenten Satō Eisaku. Im Dezember 1968 beerbte er Takeo Miki als neuer japanischer Außenminister. Aichi wurde mit verschiedenen außenpolitischen Problemen konfrontiert, so musste er die Handelsbeziehungen mit der VR China neu aushandeln und den Japanisch-Amerikanischen Sicherheitspakt erneuern. Sein Kurs war es von Anfang an die Allianz mit den Vereinigten Staaten aufrechtzuerhalten. Ihm war die Rückgabe Okinawas an Japan am 17. Juni 1971 zu verdanken. Ebenso wandte sich Aichi verstärkt asiatischen Problemen zu, er versuchte das Verhältnis zur Volksrepublik China zu verbessern und verhandelte mehrmals in Moskau um die Rückgabe der Kurileninseln. Außerdem verhandelte er Anfang 1971 mit der Schweizer Regierung ein Abkommen aus, um die Doppelbesteuerung auf dem Gebiete der Steuern vom Einkommen zu vermeiden.[2] Er wurde nach den Wahlen im Juni 1971 als Außenminister Japans von Takeo Fukuda abgelöst, da Aichis Partei, die Liberal-Demokraten, große Stimmanteile einbußen mussten. Nach den Parlamentswahlen am 10. Dezember 1972 kehrte Aichi als Finanzminister unter Ministerpräsident Tanaka Kakuei zurück, welcher zwischenzeitlich Sato abgelöst hatte. Er nahm an zahlreichen internationalen Konferenzen teil, um eine weltweite Reform des Währungssystems zu erreichen, da das starke Abrutschen des Dollars in der ersten Hälfte 1973 auch den japanischen Yen beeinträchtigte. Aichi starb am 23. November 1973 nach kurzer schwerer Krankheit in Tokio.

Familie

Aichi Kiichi heiratete 1936 s​eine Frau Uda Tomiko. Seine einzige Tochter Ayako l​ebt in New York, zusammen m​it ihrem Mann Natako Kazuo.

Einzelnachweise

  1. Kiichi Aichi im Munzinger-Archiv (Artikelanfang frei abrufbar)
  2. http://www.admin.ch/ch/d/sr/0_672_946_31/index.html

This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.