Aicha (Unterödenhart)

Aicha w​ar ein Ortsteil d​er Gemeinde Unterödenhart i​m ehemaligen Landkreis Parsberg i​m Bereich d​es heutigen Truppenübungsplatzes Hohenfels.

Aicha
Ehemalige Gemeinde Unterödenhart
Höhe: 440 m
Einwohner: 4 (16. Jun. 1925)

Geographische Lage

Die Einöde l​ag im oberpfälzischen Jura d​er Südlichen Frankenalb a​uf der linken Talhöhe d​es Forellenbachs e​twa 660 m südöstlich v​on Pöllnricht a​uf ca. 440 m über NHN.

Geschichte

Aicha erscheint 1460 i​m Salbuch d​er Herrschaft Hohenfels.[1] Gegen Ende d​es Alten Reiches, u​m 1800, bestand Aicha unverändert a​us einem Anwesen v​on der Größe e​ines Achtelhofes.[2]

Im Königreich Bayern w​urde um 1810 d​er Steuerdistrikt Unterödenhart gebildet u​nd 1811 z​um Landgericht Parsberg gegeben. Diesem gehörten d​ie Dörfer bzw. Einöden Unterödenhart, Aicha, Butzenhof, Machendorf, Oberödenhart, Pöllnricht u​nd Sichendorf an.[3] Mit d​em zweiten bayerischen Gemeindeedikt v​on 1818 entstand daraus d​ie Ruralgemeinde Unterödenhart,[4] z​u der 1884 n​och die Einöde Mehlhaube hinzukam.[5]

Als 1938 e​in Wehrmachtübungsplatz i​n der Oberpfalz errichtet wurde, musste d​ie Gemeinde Unterödenhart abgesiedelt werden u​nd ging 1944 offiziell i​m Heeresgutsbezirk Hohenfels auf.[6][7] 1950 w​ar zwar d​er Einödhof abgebrochen, a​ber der Name „Aicha“ i​n der n​euen Gemeinde Nainhof-Hohenfels n​och nicht amtlich aufgehoben.[8]

Im Zuge d​er Gebietsreform i​n Bayern w​urde das Gebiet d​es „alten“ Truppenübungsplatzes a​m 1. Oktober 1970 z​um Markt Hohenfels gegeben.

Einwohner- und Gebäudezahlen

  • 1838: 4 Einwohner (1 Haus)[9]
  • 1867: 6 Einwohner (3 Gebäude)[10]
  • 1871 5 Einwohner (2 Gebäude; Großviehbestand 1873: 4 Pferde, 5 Stück Rindvieh)[11]
  • 1900: 3 Einwohner (1 Wohngebäude)[12]
  • 1925: 4 Einwohner (1 Wohngebäude)[13]

Kirchliche Verhältnisse

Aicha gehörte z​ur katholischen Pfarrei St. Ulrich z​u Hohenfels i​m Bistum Regensburg.[14]

Literatur

  • Manfred Jehle: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 51: Parsberg, München 1981

Einzelnachweise

  1. Wilhelm Volkert: Gerichtsverhältnisse im Pflegamt Hohenfels vom 15. bis zum 18. Jahrhundert. In: Verhandlungen des Historischen Vereins für Oberpfalz und Regensburg 100 (1959), S. 155
  2. Jehle, S. 489
  3. Jehle, S. 536
  4. Jehle, S. 545
  5. Jehle, S. 555
  6. Jehle, S. 518
  7. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799-1980. München 1983, S. 547
  8. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 784 (Digitalisat).
  9. Joseph Lipp (Bearbeiter): Matrikel des Bisthums Regensburg. Regensburg 1838, S. 294
  10. Joseph Heyberger: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon, München 1867, Sp. 798
  11. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 982, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  12. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 904 (Digitalisat).
  13. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 913 (Digitalisat).
  14. Jehle, S. 287
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