Ahrensberg (Wesenberg)

Ahrensberg, auch Ahrensberghe (1328) oder Arnsberg genannt, war früher eine Exklave des Großherzogtums Mecklenburg-Schwerin im Herzogtum Mecklenburg-Strelitz und ist heute ein Ortsteil der Stadt Wesenberg im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte in Mecklenburg-Vorpommern.

Ahrensberg
Stadt Wesenberg
Einwohner: 140
Postleitzahl: 17255
Vorwahl: 039832

Geographie

Ahrensberg liegt fünf Kilometer südöstlich von Wesenberg entfernt am Drewensee und an der Havel. In der Gemarkung Ahrensberg liegen außerdem der Wagnitzsee, der Große Priepertsee, der Kleine Priepertsee und Teile des Plätlinsees sowie die Wohnplätze Radensee und Hartenland. In unmittelbarer Nähe liegt das Naturschutzgebiet Grundloser See bei Ahrensberg.

Die B198 verläuft nordwestlich und die B96 östlich.[1]

Geschichte

Im Mittelalter war Ahrensberg Teil des Bistums Havelberg. Die Grafen von Lindow errichteten hier vermutlich eine Burg anstelle einer slawischen Festung. Deren Erdwälle sind heute noch erkennbar. 1988 kamen bei Arbeiten Eichenpfäle aus dem Jahr 1290 zum Vorschein, welche vermutlich Teil eines Burgturms waren. Im Zuge des Templiner Friedens 1317 wurden die Burgen in Ahrensberg, Canow und Strasen zerstört.

1328 wurden Otto und Ulrich von Dewitz – die Erzieher und Berater des Mecklenburger Fürsten Heinrich II. für ihre Verdienste mit „Hus und Dorf“ Strelitz und dem kleinen Land Ahrensberg belehnt.[2][3]

1329 starb Heinrich II. Seine Söhne Albrecht II. und Johann zu Mecklenburg teilten sich nun die Herrschaft in Mecklenburg. Das Herrschaft Stargard wurde vom brandenburgischen Markgrafen Ludwig an die beiden Fürsten als Lehen vergeben.[4][5] Die Lehnsabhängigkeit von den Brandenburger Markgrafen endete 1347 mit der Erhebung der Herrschaft Stargard zum Reichslehen durch den römisch-deutschen König und späteren Kaiser Karl IV. und der Vergabe an die mecklenburgischen Fürsten.[6]

1348 wurde die Grafschaft Fürstenberg gegründet und Otto und Ulrich von Dewitz von den Herzögen Albrecht und Johann damit belehnt.[2] Als Gefolgsleute der Mecklenburger Fürsten wurden sie von Kaiser Karl IV. zu Grafen erhoben.[7] Am 2. Januar 1349 gaben die Mecklenburger Fürsten den Gebrüdern Dewitz – nunmehr Grafen von Fürstenberg – „husz vnnde Stadt“ Ahrensberg zu Lehen.[8] Im Besitz derer von Dewitz blieb es bis 1449. 1856 wurde Ahrensberg an das Geschlecht Voß verkauft, die auch das Mausoleum auf dem Friedhof erbauen ließen.

1934 wurde Ahrensberg nach Wesenberg eingemeindet. Der letzte Besitzer von Ahrensberg war Hugo Hoffmann, der 1945 im Zuge der Bodenreform enteignet wurde.[9]

Sehenswürdigkeiten

Hausbrücke Ahrensberg
Commons: Ahrensberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Quellen

  1. GeoPortal.MV: Startseite – GeoPortal Mecklenburg-Vorpommern. Abgerufen am 29. Oktober 2017.
  2. Annalise Wagner, E. Lubs: Geschichtliches von Alt-Strelitz In: Neustrelitzer Stadtführer, Hrsg. Rat der Stadt Neustrelitz, Einband und Zeichnungen Gerd Gombert, Neustrelitz, 1965, S. 6.
  3. Klaus Giese: Burg Arnsberg bringt langwierige Fehde. In: Nordkurier. Strelitzer Zeitung. Strelitz vor dem 650. Jubiläum (19). Neustrelitz 1998.
  4. Gustav-Adolf Strasen: Unsere Städte. In: Heimatbuch des Kreises Neustrelitz. 1953, S. 114–125.
  5. Verlagsbeilage: 650 Jahre Strelitz-Alt. In: Nordkurier. 1999.
  6. Hermann Krabbo: Der Übergang des Landes Stargard von Brandenburg auf Mecklenburg. In: Jahrbücher des Vereins für Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde. Band 91 (1927), S. 17. (Digitalisat)
  7. Ludwig Wegner: Familiengeschichte der von Dewitz. Band 1 [mehr nicht ersch.]. Naugard, 1868. (Digitalisat) : Digitalisat, Bayerische Staatsbibliothek S. 38 (MDZ-Reader: Scan 50).
  8. Mecklenburgisches Urkundenbuch, 786-1900, Band 10. (Digitalisat) M.U.B. Nr. 6915, S. 241.
  9. Ahrensberg – Die Mecklenburgische Kleinseenplatte. Abgerufen am 29. Oktober 2017.
  10. Lutz Gebhardt: Rad-, Wander- und Gewässerkarte Wesenberg, Neustrelitz. Havel von Kratzeburg bis zum Röblinsee. 5. aktualisierte Auflage 2010, ISBN 978-3-86636-090-7.
  11. Hausbrücke Ahrensberg. Tourismusverband Mecklenburg-Vorpommern e.V., Abgerufen am 21. März 2018.
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