Ahmose Meritamun II.
Ahmose Meritamun II., auch Ahmes-Merit-Amun oder nur Meritamun, war in der 18. Dynastie altägyptische Königin und Schwestergemahlin des Königs (Pharaos) Amenophis I.
Ahmose Meritamun II. in Hieroglyphen | |||||||||||||||||
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(Ah mose merit Amun) (Jˁḥ ms mrjt Jmn) Die Mond geborene, die von Amun geliebte | |||||||||||||||||
im British Museum |
Über die Tochter von König Ahmose I. und dessen „Großer königlichen Gemahlin“ Ahmose Nefertari ist wenig bekannt. Von ihrer Mutter erbte sie den Titel der „Gottesgemahlin des Amun“. Ihre weiteren Titel waren unter anderem „Königstochter“ (S3t-nswt – Sat-nisut), „Schwester des Königs“ (Snt-nswt – Senet-nisut), „Herrin der beiden Länder“ (Nbt-t3wj – Nebet-taui) und „Gottesgemahlin“ (Ḥmt-ntr – Hemet-netjer).
Ahmose Meritamun starb sehr jung und so nahm ihre Mutter Ahmose Nefertari nach deren Tod wieder die Position der „Königlichen Gemahlin“ an der Seite ihres Sohnes Amenophis I. ein. Die Ehe von Ahmose Meritamun und ihrem Bruder Amenophis I. war kinderlos geblieben und Amenophis I. heiratete anscheinend nach ihrem Tod nicht wieder.
Die Mumie der Ahmose Meritamun wurde in Grab TT358 in Deir el-Bahri in West-Theben gefunden. Die von Pappe umgebene Mumie lag in zwei Särgen und war nachweislich zur Zeit der 21. Dynastie neu gewickelt worden. Untersuchungen der Mumie ergaben, dass Königin Ahmose Meritamun trotz des jungen Alters an Arthritis litt und eine verkrümmte Wirbelsäule hatte.
Im Rahmen des sogenannten „Horus-Projekts“ war die Mumie der Ahmose Meritamun eine von insgesamt 52 Mumien, die mittels Computertomographie gescannt wurden. Dabei wurde festgestellt, dass sie, wie 44 weitere untersuchte Mumien, außerdem unter starker Arteriosklerose litt. Dem Ergebnis zufolge war kaum eine Ader auffindbar, die keine Verkalkung aufwies. Da die heute dafür angesehenen Risiken wie Rauchen, wenig Bewegung und cholesterinreiche Ernährung auszuschließen seien, werden für diese Erkrankung genetische Vorbelastungen oder parasitär bedingte Umstände angenommen. Die Untersuchung ergab zudem ein Sterbealter von etwa 40 Jahren.[1]
Sowohl ihre Mumie als auch ihr Rischi-Sarg befinden sich heute im Ägyptischen Museum in Kairo. Der anthropoide, aus Zedernholz gearbeitete Sarg ähnelt in seiner Ausarbeitung sehr dem ihrer Mutter Ahmose Nefertari, der ebenfalls mit Federmuster (rischi) versehen worden war.
Siehe auch
Literatur
- Aidan Dodson, Dyan Hilton: The Complete Royal Families of Ancient Egypt. Thames & Hudson, London 2004, ISBN 0-500-05128-3, S. 127, 129.
- Joyce Tyldesley: Die Königinnen des Alten Ägypten. Von den frühen Dynastien bis zum Tod Kleopatras. Koehler & Amelang, Leipzig 2008, ISBN 978-3-7338-0358-2, S. 91.
- Mohamed Saleh, Hourig Sourouzian, Jürgen Liepe: Die Hauptwerke im Ägyptischen Museum Kairo: Offizieller Katalog. Abschnitt: Anthropoider Sarg der Ahmes-Merit-Amun. von Zabern, Mainz 1986, ISBN 3-8053-0640-7, S. 127.
Einzelnachweise
- Christina Berndt: Altertümliche Gesundheitsprobleme - Mumien mit verkalkten Blutgefäßen. Auf: Süddeutsche.de vom 18. Mai 2011; zuletzt abgerufen am 4. August 2021.