Agilolf von Köln

Agilolf v​on Köln w​ar von 745 b​is etwa 752 Bischof v​on Köln.

Statue des Agilolf am Rathausturm Köln

Leben

Traditionen d​es 11. Jahrhunderts s​ehen Agilolf a​ls Abt v​on Stablo-Malmedy, b​evor er Bischof v​on Köln wurde.[1] Seine Berufung i​n das Amt d​es Bischofs v​on Köln erfolgte u​m das Jahr 745 a​uf Wunsch d​er fränkischen Reichsaristokratie.[2] Agilolf w​ar ein Vertreter d​er Reformbewegung u​m den heiligen Bonifatius. Seine Teilnahme a​n der letzten Synode d​es Bonifatius i​st durch e​inen Brief Papst Zacharias' v​om 1. Mai 748 belegt. Sein Todesjahr i​st möglicherweise 752.[2]

Verehrung

Agilolf wird heute als Heiliger verehrt. Der ihm zugeordnete Gedenktag ist der 9. Juli; an diesem Tag wurden seine vermeintlichen Gebeine im Jahre 1092 nach Köln überführt. In späteren Überlieferungen wird Agilolf oft mit einem von Räubern erschlagenen Mönch aus Malmedy gleichgesetzt; nach heutigem Stand des Wissen handelt es sich hierbei um eine Verwechslung. Die Gebeine dieses erschlagenen Mönches ließ der spätere Kölner Erzbischof Anno II. nach Köln überführen. Nach ihm wurde eine Straße im Stadtteil Köln-Neustadt-Süd benannt.

Agilolf-Altar und Schrein

Der neben dem Altar aufgestellte Schrein des Agilolf

Der 5,50 m h​ohe und f​ast 7 m breite Schnitzaltar i​st um 1520 i​n Antwerpen entstanden u​nd gilt n​ach der Dombaumeisterin Barbara Schock-Werner w​egen seines außerordentlichen Figurenreichtums u​nd der fantasievollen Kostüme a​ls einer d​er bedeutendsten u​nd größten seiner Zeit. Er s​tand ursprünglich i​n der Kirche Mariengraden n​eben dem Dom u​nd gelangte n​ach deren Abriss 1817 i​n den Dom.[3]

Turmfigur

Eine Figur d​es Kölner Rathausturmes stellt Agilolf m​it einem Falken i​n der Hand dar. Einer Sage n​ach bezweifelte e​in Ritter n​ach Agilofs Tod dessen Heiligkeit. Dieser s​ei so w​enig ein Heiliger w​ie sein Jagdfalke singen könne. Daraufhin f​ing der Falke a​n zu singen u​nd Agilolfs Heiligkeit g​alt damit a​ls erwiesen.[4] Die v​on Elisabeth Baumeister-Bühler gefertigte Figur i​st im vierten Obergeschoss a​uf der Südseite d​es Rathausturmes z​u finden.[5]

Literatur

  • Geschichte des Erzbistums Köln. Bd. 1: Das Bistum Köln von den Anfängen bis zum Ende des 12. Jahrhunderts, hg. von Eduard Hegel, 2. Aufl. neu bearbeitet v. Friedrich Wilhelm Oediger, Bachem Köln 1971
  • Agilolf, in: Prosopographie des personnages mentionnés dans les textes pour l'époque de Pépin le Bref et de son frère Carloman (741-768). Isel, Didier F. 2007.
  • Ekkart Sauser: AGILOLF von Köln. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 21, Bautz, Nordhausen 2003, ISBN 3-88309-110-3, Sp. 7–8.
  • H.J.D. Asthöwer: Handbuch des Erzbistums Köln. Amtliche Ausgabe. 11. Aufl. 1866, S. 2 (Online in der Google-Buchsuche).
Commons: Agilolf von Köln – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. http://prosopographie-id.de/agil wulf (748) P.htm (Link nicht abrufbar)
  2. Ekkart Sauser: AGILOLF von Köln. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 21, Bautz, Nordhausen 2003, ISBN 3-88309-110-3, Sp. 7–8.
  3. Kölner Stadt-Anzeiger, 9. Juli 2012, S. 28
  4. H. Kier: Köln. Der Ratsturm. Stadtspuren. Band 21. S. 628. J.P. Bachem Verlag, Köln, 1996. ISBN 3-7616-1156-0
  5. stadt-koeln.de: Skulpturen des vierten Obergeschosses, abgerufen am 15. Januar 2015
VorgängerAmtNachfolger
ReginfridBischof von Köln
um 745–752
Hildegar
AnglinAbt von Malmedy und Stablo (?)
um 746–750
Alberik
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.