Afrikanische Ochsenfrösche
Die Afrikanischen Ochsenfrösche (Pyxicephalidae) sind eine Familie der Froschlurche. Sie leben in Afrika, südlich der Sahara. Die Familie wurde 2006 aus der Familie der Echten Frösche (Ranidae) ausgegliedert.
Afrikanische Ochsenfrösche | ||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Pyxicephalidae | ||||||||||||
Bonaparte, 1850 |
Merkmale
Die Afrikanischen Ochsenfrösche setzen sich aus morphologisch sehr unterschiedlichen Gattungen zusammen. Es gibt keine äußerlichen Gemeinsamkeiten, die man als Synapomorphie zur Abgrenzung von anderen Familien heranziehen könnte. Ein Merkmal, das den Gattungen dieser Familie fehlt, ist der lappenförmige, mediane Zungenfortsatz, der bei vielen altweltlichen Fröschen auftritt, darunter sind auch die mit den Pyxicephalidae nahe verwandten Petropedetidae und Phrynobatrachidae.[1] Im Gegensatz zu der schwierigen äußerlichen Diagnose spricht der molekulargenetische Befund eindeutig für eine nahe Verwandtschaft der Gattungen innerhalb der Familie Pyxicephalidae.
Die Gattungen Pyxicephalus und Aubria sind sehr groß und gedrungen. Sie bilden gemeinsam die Unterfamilie Pyxicephalinae. In der zweiten Unterfamilie, den Cacosterninae, ähneln nur die Gattungen Amietia und Strongylopus den Echten Fröschen in Größe und Aussehen. Die anderen Mitglieder dieser Unterfamilie sind im Allgemeinen sehr klein. Bei Microbatrachella, Nothophryne und Poyntonia ist das Omosternum (der vordere Teil des Brustbeins) sowie die Verbindung zwischen Procoracoid und Schlüsselbein kaum verknöchert.[2]
Systematik und Taxonomie
Während noch im Jahr 2005 die Afrikanischen Ochsenfrösche, mit nahezu dem gleichen Umfang an Gattungen wie heute, als Unterfamilie zur Familie Ranidae gezählt worden waren,[3] wurden im Jahr 2006 in einer umfangreichen Studie von Darrel Frost und Anderen fast alle Unterfamilien der Ranidae zu eigenen Familien erhoben. Die Afrikanischen Ochsenfrösche wurden dann ihrerseits in zwei Unterfamilien gegliedert.[2] Die Schwestergruppe der Pyxicephalidae sind die Petropedetidae, mit denen sie manchmal zur Überfamilie Pyxicephaloidea zusammengefasst wurden.
Gattungen
Die Afrikanischen Ochsenfrösche umfassen zwei Unterfamilien mit insgesamt 13 Gattungen.[4]
- Unterfamilie Cacosterninae
- Amietia Dubois, 1987 (16 Arten)
- Anhydrophryne Hewitt, 1919 (3 Arten)
- Arthroleptella Hewitt, 1926 (7 Arten)
- Cacosternum Boulenger, 1887 (15 Arten)
- Microbatrachella Hewitt, 1926 (1 Art)
- Natalobatrachus Hewitt & Methuen, 1912 (1 Art)
- Nothophryne Poynton, 1963 (1 Art)
- Poyntonia Channing & Boycott, 1989 (1 Art)
- Strongylopus Tschudi, 1838 (11 Arten)
- Tomopterna Duméril & Bibron, 1841 (15 Arten)
- Unterfamilie Pyxicephalinae
- Aubria Boulenger, 1917 (2 Arten)
- Pyxicephalus Tschudi, 1838 (4 Arten)
Die monotypische Gattung Ericabatrachus (mit der einzigen Art Ericabatrachus baleensis) ist schwer einzuordnen und wird von Darrel R. Frost in die Familie der Afrikanischen Ochsenfrösche,[4] in anderen Systematiken in die Nähe der Petropedetidae gestellt. Nach einer neueren Analyse[5] ist die Einbeziehung in die Petropedetidae gerechtfertigt.
Einzelnachweise
- Taran Grant, Elaine C. Humphrey & Charles W. Myers: The Median Lingual Process of Frogs: A Bizarre Character of Old World Ranoids Discovered in South American Dendrobatids. American Museum Novitates, 3212, S. 1–36, 1997
- Darrel R. Frost, Taran Grant, Julián Faivovich, Raoul H. Bain, Alexander Haas, Celio F. B. Haddad, Rafael O. de Sá, A. Channing, Mark Wilkinson, Stephen C. Donnellan, Christopher J. Raxworthy, Jonathan A. Campbell, Boris L. Blotto, Paul E. Moler, Robert C. Drewes, Ronald A. Nussbaum, John D. Lynch, David M. Green und Ward C. Wheeler: The amphibian tree of life. Bulletin of the American Museum of Natural History, 297, S. 1–370, 2006 Volltext
- A. Dubois: Amphibia Mundi. 1.1. An ergotaxonomy of recent amphibians. Alytes, 23, S. 1–24, 2005
- Darrel Frost: Pyxicephalidae, Amphibian Species of the World, American Museum of Natural History, 1998–2014. Abgerufen am 24. Februar 2014
- Michael F. Barej, Andreas Schmitz, Rainer Günther, Simon P. Loader, Kristin Mahlow, Mark-Oliver Rödel: The first endemic West African vertebrate family – a new anuran family highlighting the uniqueness of the Upper Guinean biodiversity hotspot. Frontiers in Zoology, 11:8, 2014 online
Literatur
- Charles Lucien Jules Laurent Bonaparte: Conspectus Systematum. Herpetologiae et Amphibiologiae. Editio altera reformata. E. J. Brill, Leiden 1850 (Erstbeschreibung)
Weblinks
- Artenliste der Familie Pyxicephalidae bei Amphibiaweb, Berkeley 2014. Abgerufen am 24. Februar 2014
- Darrel Frost: Pyxicephalidae, Amphibian Species of the World, American Museum of Natural History, 1998–2014. Abgerufen am 24. Februar 2014