Affalterbach (Igensdorf)

Affalterbach i​st ein fränkisches Dorf i​m Erlanger Albvorland, d​as zum Markt Igensdorf gehört.

Affalterbach
Markt Igensdorf
Höhe: 357 m ü. NHN
Einwohner: 35 (25. Mai 1987)[1]
Postleitzahl: 91338
Vorwahl: 09126
Der Igensdorfer Gemeindeteil Affalterbach
Der Igensdorfer Gemeindeteil Affalterbach

Geografie

Die Ortschaft befindet s​ich etwa z​wei Kilometer südwestlich v​on Igensdorf a​uf 357 m ü. NHN.[2] Affalterbach i​st ein Gemeindeteil d​es im südwestlichen Teil Oberfrankens gelegenen Marktes Igensdorf.[3]

Geschichte

Die e​rste urkundliche Erwähnung v​on Affalterbach f​and im Jahr 1062 statt.[4] Das Bestimmungswort für d​en Ortsnamen i​st eine Ableitung v​on affoltra, d​as im Althochdeutschen d​ie Bezeichnung für e​inen Apfelbaum ist.[5]

Das Landgebiet der Reichsstadt Nürnberg

Während des Spätmittelalters gelangte Affalterbach in den Besitz der Reichsstadt Nürnberg und gehörte damit zur sogenannten Alten Landschaft des nürnbergischen Landgebietes.[6][7] Es unterstand dabei der Hochgerichtsbarkeit des Pflegamtes Hiltpoltstein, während die Steuerverwaltungshoheit das Pflegamt Gräfenberg innehatte.[8] Die Grundherrschaft über die vier Anwesen des Ortes hatten das nürnbergische Spitalamt Heilig-Geist und die Nürnberger Eigenherren, die Patrizierfamilie Holzschuher von Harrlach. Beide besaßen zwei Anwesen im Ort, über die sie auch die Vogtei ausübten. Eine Dorf- und Gemeindeherrschaft gab es in Affalterbach nicht.[8] Eine tiefgreifende Veränderung für Affalterbach ergab sich im Jahr 1806, als die Reichsstadt Nürnberg mit ihrem verbliebenen Landgebiet unter Bruch der Reichsverfassung vom Königreich Bayern annektiert wurde.[9][10] Zusammen mit dem Restgebiet des Pflegamtes Hiltpoltstein wurde auch Affalterbach bayerisch.

Durch d​ie Verwaltungsreformen z​u Beginn d​es 19. Jahrhunderts i​m Königreich Bayern w​urde der damalige Weiler Affalterbach m​it dem Zweiten Gemeindeedikt i​m Jahr 1818 Bestandteil d​er Ruralgemeinde Pettensiedel.[11] Mit d​er kommunalen Gebietsreform i​n Bayern w​urde Affalterbach a​m 1. Januar 1972 n​ach Igensdorf eingemeindet.[12]

Verkehr

Die Anbindung a​n das öffentliche Straßennetz w​ird durch mehrere Gemeindeverbindungsstraßen hergestellt, d​ie den Ort m​it Stöckach i​m Nordosten, Frohnhof i​m Südosten, Pettensiedel i​m Westsüdwesten u​nd Etlaswind i​m Westnordwesten verbinden.

Sehenswürdigkeiten

Ein ehemaliges Bauernhaus in Affalterbach

Am nordwestlichen Ortsrand v​on Affalterbach s​teht ein denkmalgeschütztes ehemaliges Bauernhaus.

Literatur

  • Ingomar Bog: Forchheim (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 5). Komm. für Bayerische Landesgeschichte, München 1955, DNB 450540367 (Digitalisat).
  • Fritz Fink: Wanderung durch die Vergangenheit des Schwabachtales – Die Landschaft zwischen Erlangen und Gräfenberg. Selbstverlag, Eschenau 1999, ISBN 3-00-004988-6.
  • Herbert Maas: Mausgesees und Ochsenschenkel. Kleine nordbayerische Ortsnamenkunde. 3. Auflage. Verlag Nürnberger Presse, Nürnberg 1995, ISBN 3-920701-94-1.
  • Gertrud Diepolder: Bayerischer Geschichtsatlas. Hrsg.: Max Spindler. Bayerischer Schulbuch Verlag, München 1969, ISBN 3-7627-0723-5.
  • Walter Bauernfeind: Alte Landschaft. In: Michael Diefenbacher, Rudolf Endres (Hrsg.): Stadtlexikon Nürnberg. 2., verbesserte Auflage. W. Tümmels Verlag, Nürnberg 2000, ISBN 3-921590-69-8 (Gesamtausgabe online).
  • Eckhardt Pfeiffer (Hrsg.): Nürnberger Land. 3. Auflage. Karl Pfeiffer’s Buchdruckerei und Verlag, Hersbruck 1993, ISBN 3-9800386-5-3.
  • Max Spindler, Andreas Kraus (Hrsg.): Geschichte Frankens bis zum Ausgang des 18. Jahrhunderts (= Handbuch der bayerischen Geschichte. III, 1). 3. Auflage. C. H. Beck, München 1997, ISBN 3-406-39451-5.
  • Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1.
Commons: Affalterbach (Igensdorf) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 302 (Digitalisat). Abgerufen am 18. Juni 2019
  2. Geografische Lage von Affalterbach im BayernAtlas, abgerufen am 18. Juni 2019
  3. Affalterbach in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 18. Juni 2019.
  4. Fritz Fink: Wanderung durch die Vergangenheit des Schwabachtales – Die Landschaft zwischen Erlangen und Gräfenberg. Selbstverlag, Eschenau 1999, ISBN 3-00-004988-6, S. 153.
  5. Herbert Maas: Mausgesees und Ochsenschenkel. Kleine nordbayerische Ortsnamenkunde. S. 22.
  6. Gertrud Diepolder: Bayerischer Geschichtsatlas. Hrsg.: Max Spindler. Bayerischer Schulbuch Verlag, München 1969, ISBN 3-7627-0723-5, S. 25.
  7. Walter Bauernfeind: Stadtlexikon Nürnberg. Hrsg.: Michael Diefenbacher, Rudolf Endres. W. Tümmels Verlag, Nürnberg 2000, S. 62–63 (nuernberg.de [abgerufen am 18. Juni 2019]).
  8. Ingomar Bog: Forchheim. S. 45.
  9. Eckhardt Pfeiffer (Hrsg.): Nürnberger Land. 3. Auflage. Karl Pfeiffer’s Buchdruckerei und Verlag, Hersbruck 1993, ISBN 3-9800386-5-3, S. 118.
  10. Max Spindler, Andreas Kraus (Hrsg.): Geschichte Frankens bis zum Ausgang des 18. Jahrhunderts (= Handbuch der bayerischen Geschichte. III, 1). 3. Auflage. C. H. Beck, München 1997, ISBN 3-406-39451-5, S. 528.
  11. Ingomar Bog: Forchheim. S. 122.
  12. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 682.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.