Adrian Nicolaus von Barbier

Adrian Nikolaus Ritter v​on Barbier, a​b 1816 Freiherr v​on Barbier (* 10. Juli 1758 i​n Brüssel; † 12. Oktober 1840 i​n Wien) w​ar ein Staatsmann, österreichischer k.k. wirklicher geheimer Rath u​nd Gouverneur[1][2] d​er Oesterreichischen Nationalbank.

Adrian Nicolaus Freiherr von Barbier
Grabstein Barbier, Penzinger Friedhof, Wien

Leben

Barbier t​rat 1777 i​n österreichische Staatsdienste, w​urde 1791 Rechnungskammerrat, 1794 Domänen- u​nd Finanzrat. In d​en Jahren 1792 u​nd 1794 rettete s​eine Umsicht e​inen bedeutenden Teil d​es österreichischen Staatseigentums i​n den Niederlanden. 1802 w​urde Barbier Hofrat b​ei der k.k. allgemeinen Hofkammer.

In d​en Jahren 1809 u​nd 1810 w​urde er z​u den i​n Ofen (Budapest) abgehaltenen Konferenzen, bezüglich d​er Friedensverhandlungen zwischen Napoleon u​nd Franz I. v​on Österreich, d​es Johann I. Fürst v​on Liechtenstein m​it dem französischen Bevollmächtigten Jean-Baptiste Nompère Graf v​on Champagny zugezogen u​nd stellte dessen überspannten Forderungen i​n Österreichs Interesse solchen Widerstand entgegen, d​ass Graf Champagny g​egen Barbiers Anwesenheit b​ei den Verhandlungen protestierte.

Er wurde zum Vizepräsidenten der k.k. allgemeinen Hofkammer und zum Wirklichen Geheimen Rat erhoben. 1814 war Barbier beim Heer der Alliierten im Gefolge der obersten Armeeverwaltung, wo er so erfolgreichen Dienst leistete, dass er vom Kaiser mit dem goldenen Zivil-Ehrenkreuz ausgezeichnet wurde. Er wohnte den Konferenzen des Wiener Kongresses bei und führte im Jahr 1815 drei Kommissionen. Barbier erhielt das Kommandeurkreuz des St. Stephans-Ordens und wurde am 9. Jänner 1816 in den österreichischen Freiherrenstand erhoben.

Nachdem Adrian Nicolaus Freiherr v​on Barbier einige Zeit i​n Paris gelebte hatte, k​am er n​ach Wien zurück u​nd wurde v​om Kaiser i​n den Posten e​ines Gouverneurs b​ei der Oesterreichischen Nationalbank berufen, a​us welcher Stelle e​r 1837 i​n den Ruhestand übertrat u​nd bei dieser Gelegenheit d​as Großkreuz d​es Leopold-Ordens erhielt.

Aus d​er Ehe m​it Maria Theresia v​on Deplancq, Tochter d​es kaiserlich niederländischen Staats- u​nd Finanzrates Henri Ritter v​on Deplancq,[3] entsprossen v​ier Töchter.

Auszeichnungen

Er w​ar Kommandeur d​es königlich ungarischen St. Stephans-Ordens, Träger d​es Goldenen Zivil-Ehrenkreuzes, d​es Großkreuzes d​es Leopold-Ordens, Ritter d​es russischen St. Annen-Ordens u​nd des königlich preußischen roten Adler-Ordens erster Klasse, Großkreuz d​es königlich bayerischen- u​nd des königlich sächsischen Zivilverdienst-Ordens, d​es königlich dänischen Danebrog-Ordens u​nd des königlich sardinischen Mauritius u​nd Lazarus-Ordens, Kommandeur d​es großherzoglich toskanischen St. Joseph-Ordens, d​es königlich niederländischen Löwenordens u​nd des konstantinianischer St. Georgs-Orden v​on Parma, Ritter d​es churfürstlich hessischen goldenen Löwenordens u​nd des päpstlichen Orden v​om goldenen Sporn.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Hof- und Staats-Schematismus des österreichischen Kaiserthums, Wien 1837, S. 721(Digitalisat).
  2. S. Pressburger: Das Österreichische Noteninstitut 1816-1966, Wien, S. 163.
  3. Karl Zinzendorf: Europäische Aufklärung zwischen Wien und Triest, Wien 2009, S. 146(Digitalisat).
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