Adolf Sommerauer
Adolf Sommerauer (* 6. Dezember 1909 in München; † 12. Mai 1995 ebenda) war ein evangelischer Pfarrer. In den 1960er und 1970er Jahren gelangte er durch das Fernsehen zu großer Bekanntheit und wurde zum Seelsorger der Nation.
Nach dem Studium arbeitete Sommerauer ab 1933 zuerst als Vikar, später als Pfarrer in Regensburg. Nach dem Zweiten Weltkrieg war er Mitarbeiter an der Evangelischen Akademie Tutzing, ab 1957 Beauftragter der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern für Rundfunkarbeit.
Sommerauer, der schon zuvor als regelmäßiger Sprecher der ARD-Sendung Das Wort zum Sonntag bekannt geworden war, erhielt 1963 die Sendung Pfarrer Sommerauer antwortet, die im zweimonatigen Abstand bis 1978 im ZDF lief. Insgesamt wurden genau 100 30-minütige Sendungen produziert. Es gab keine Gäste, kein Publikum und keine Musik, sondern nur ein kahles Studio. In seiner Sendung beantwortete Pfarrer Sommerauer zahlreiche Leserbriefe, die natürlich so ausgewählt wurden, dass sie auch für das große Publikum interessant waren oder dass dieses zumindest Anteil nehmen konnte. Krankheit, Beziehungsprobleme, Probleme mit Kindern und Ähnliches standen im Mittelpunkt. Wenn er auch manchmal nur seine Hilflosigkeit offenbaren konnte, so wirkte Sommerauer durch seine natürliche, bayerische Art stets überzeugend und verzichtete auf jegliche theologische Dogmatik. Seine Nachfolge trat bis 1989 Johannes Kuhn an.
Er schrieb auch zahlreiche Bücher, Hörspiele und ein Bühnenstück zu den verschiedensten Themen. Sein Leichnam ist in München auf dem Neuen Südfriedhof beigesetzt (Grab Nr. 314-H-251).
Weblinks
- Literatur von und über Adolf Sommerauer im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- sonntagsblatt-bayern.de Artikel im Sonntagsblatt Bayern, Ausgabe 50, 13. Dezember 2009, zum 100. Geburtstag (mit Bild)