Adolf Oberländer

Adolf Adam Oberländer (* 1. Oktober 1845 i​n Regensburg; † 29. Mai 1923 i​n München) w​ar ein bayerischer Maler u​nd Zeichner u​nd Schüler v​on Ferdinand Piloty. Bekannt w​urde er v​or allem d​urch seine humoristischen Darstellungen.

Adolf Oberländer, Radierung von Johann Lindner

Leben und Werke

Nachdem Oberländer in Regensburg aufgewachsen war, ging er nach München, einer Stadt, die für ihre Kunstförderung bekannt war und absolvierte hier die Akademie der Bildenden Künste.[1] Dann blieb er in der Bayerischen Stadt wohnen.[2] Wilhelm Busch beeinflusste seine Illustrationen, die zum Großteil im Verlag Braun & Schneider erschienen sind. Bekannt waren vor allem seine humorvoll-satirischen Darstellungen menschlichen Verhaltens. Diese wurden oft als anthropomorphisiserende Tierzeichnungen ausgeführt. Oberländer zeichnete vor allem für die Fliegenden Blätter, ein illustriertes, humoristisches Wochenblatt. Er war hier der technische Chef.[2] Später arbeitete er auch für den Münchener Bilderbogen.

Weitere Illustrationen schuf er für Franz Bonns Lustige Naturgeschichte oder Zoologica comica (1877), Jedes Thierchen hat sein Pläsierchen (1888) von Edwin Bormann und O diese Kinder (1894) von Georg Bötticher. Adolf Oberländer entwarf im Auftrag des Kölner Schokoladeproduzenten Ludwig Stollwerck Sammelbilder für Stollwerck-Sammelalben, u. a. die Serie Abenteuer eines Frosches für das Stollwerck-Sammelalbum No. 4 von 1899.[3]

Oberländer w​ar seit 1873 m​it Sophie geb. Scheurlin (* 12. August 1844), d​er jüngsten Tochter d​es Dichters Georg Scheurlin, verheiratet. Aus d​er Ehe s​ind die Kinder Emilie (* 1881) u​nd Julius (* 1883) hervorgegangen.

Der Maler Franz v​on Lenbach gehörte z​u Oberländers e​ngen Freunden.[4]

Zu seinen bekanntesten Werken zählt d​ie Bildserie Randzeichnungen a​us dem Schreibheft d​es kleinen Moritz, d​ie von 1880 b​is 1900 veröffentlicht wurden. Das Oberländer-Album erschien a​b 1879.

Auswahl einiger Werke von Oberländer
Schlafender Riese mit Zwergen
Der Laubfrosch, 1876
Die Wildsau, 1876
Frau Pfau, 1876
Das neueste Panoramagemälde, 1887

Weitere Werke (Auswahl):

  • Teuflische Bücherentsorgung – Gefangener in Ketten[5]
  • Sensenschmiede bei Garmisch[6]
  • Der Trinker und der Teufel[6]
  • Auf der Himmelswiese[6]
  • Die gelehrte Prinzessin[6]
  • Abend[6]
  • Der verlorene Sohn[6]
  • vor 1920: Wirtshauszene[7]

Ehrungen (Auswahl)

  • 1895: Maximiliansorden für Wissenschaft und Kunst.

Oberländer war Ehrenmitglied der Berliner Sezession und der Akademie der bildenden Künste München und Dresden. In Regensburg ist im Stadtteil Kumpfmühl eine Straße nach ihm benannt.[8]

Veröffentlichungen, Angebote (Auswahl)

  • Ach du gute alte Zeit. Karikaturen. Herausgegeben von Sophie Weidner-Oberländer. Deutscher Taschenbuch Verlag (dtv), München 1983, ISBN 3-423-10137-7.
  • Die tanzende Dampfmaschine. Herausgegeben von Hans Ludwig, Eulenspiegel-Verlag, Berlin 1981.
  • Eigenh. Brief mit U.[9]
  • Eigenh. Albumblatt mit U.[10]
  • Eigenh. Brief mit U. und Briefkarte mit U. (jeweils "AOberländer").[11]

Literatur

  • Georg Jakob Wolf: Oberländer. Heiteres und Ernstes. Umschlag: Emil Preetorius. München : Delphin, o. J. (ca. 1917).
  • Corinna Wodarz: Oberländer, Adolf. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 19, Duncker & Humblot, Berlin 1999, ISBN 3-428-00200-8, S. 390 f. (Digitalisat).
  • Adolf Oberländer-Album. Humor und Satire in über 300 Bildgeschichten, hrsg. von Hans Ludwig (Rosenheimer Raritäten): Rosenheimer Verlagshaus, 1982, ISBN 978-3-475-52359-5.
Wikisource: Adolf Oberländer – Quellen und Volltexte
Commons: Adolf Oberländer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Kurzbiografie (Google Books), abgerufen am 31. März 2021.
  2. Adolf Adam Oberländer in Der Welt-Spiegel – Illustrierte Halbwochenchronik vom Berliner Tageblatt, 28. September 1905.
  3. Detlef Lorenz: Reklamekunst um 1900. Künstlerlexikon für Sammelbilder, Reimer-Verlag, 2000, S. 146.
  4. siehe unter A. A. Oberländer zum 60.
  5. Teuflische Bücherentsorgung auf einer Kunstauktion, abgerufen am 31. März 2021.
  6. Karl Voll: Adolf Oberländer bei de.wikisource.org.
  7. Abb. Wirtshausszene in www.sammlungpinakothek.de. (Bayerische Staatsgemäldesammlungen - Neue Pinakothek München)
  8. Matthias Freitag: Regensburger Straßennamen. Mittelbayerische Verlagsgesellschaft mbH, Regensburg 1997, ISBN 3-931904-05-9, S. 100.
  9. Eigenh. Brief mit U., Verlag: München, April 1898.
  10. Eigenh. Albumblatt mit U., Verlag: München, November 1894.
  11. Eigenh. Brief mit U. und Briefkarte mit U. Verlag: München bzw. o. O., November und Dezember 1919.
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