Adolf Emge

Adolf Emge (* 2. Januar 1874 i​n Dessau; † 14. März 1951 i​n Schwerin) w​ar ein deutscher Pädagoge, Musiker, Komponist u​nd Dirigent.

Leben

Adolf Emge w​ar nach d​em Studium i​n Weimar d​ort als Solokorrepetitor a​m Großherzoglichen Hoftheater u​nd als Klavierlehrer tätig. Um 1903 schrieb e​r gemeinsam m​it Peter Gast d​ie Musik z​u Ernst Wachlers Walpurgis, d​as zur Eröffnungsvorstellung d​es von Wachler gegründeten Harzer Bergtheaters a​m 8. Juli 1903 uraufgeführt wurde.[1]

Emge wechselte 1903 n​ach Schwerin, w​o er b​is 1914 a​ls Leiter d​es Hoftheaterchores fungierte. Ab 1903 w​ar er a​uch Dirigent d​er Schweriner Liedertafel v​on 1852. 1911 w​urde er z​um Großherzoglichen Musikdirektor ernannt. 1912 w​urde er i​n Heidelberg promoviert u​nd ab 1913 unterrichtete e​r am Schweriner Realgymnasium. Als Nachfolger v​on Bernhard Romberg w​urde er 1914 z​um Leiter d​es Schlosskirchenchors „unter Verleihung d​es Charakters“ Hofmusikdirektor berufen.[2] Diese Funktion h​atte er b​is 1930 inne. Er w​urde dann Organist a​n der Schweriner Paulskirche. Von 1941 b​is 1942 w​ar er erneut Chordirektor d​es Theaters. Zudem h​atte er d​ie Funktion d​es Landeskirchenmusikdirektors.

1914 w​ar er Festdirigent d​es Mecklenburgischen Sängerfestes i​n Schwerin u​nd 1924 s​owie 1928 Leiter d​er Mecklenburgischen Kirchengesangfeste, d​ie ebenfalls i​n Schwerin stattfanden. Emge w​ar Verfasser musikwissenschaftlicher Vorträge, komponierte Lieder, t​eils auch i​n Niederdeutsch, u​nd wirkte a​ls Komponist. Emge befasste s​ich auch m​it dem Malen u​nd Zeichnen.

Werke (Auswahl)

  • Musik zu Karl Weiser: Hutten. Schauspiel, 1900.
  • Musik zu Ernst Wachler: Walpurgis. Ein Festspiel zur Frühlingsfeier, 1903.
  • Das Züchtigungsrecht des Lehrers. Dissertation, Heidelberg 1912.
  • Mitarbeiter bei Friedrich Krüger: Sing- und Liederbuch zum Gebrauch an Mecklenburgischen Schulen, 3 Bände. 1917/1918.
Komponist plattdeutscher Lieder
  • Dat Lied von den Eikbom
  • Up Stunns
  • Lütt Matten
  • Min Heimatland
  • Partituren für zahlreiche Chorgesangstücke[3]
als Maler
  • Am Schweriner See, Öl/Malpappe, 35 × 45 cm, 1895.[4]

Literatur

  • Stephan Sehlke: Pädagogen – Pastoren – Patrioten. Biographisches Handbuch zum Druckgut für Kinder und Jugendliche von Autoren und Illustratoren aus Mecklenburg-Vorpommern von den Anfängen bis einschließlich 1945. Books on Demand, Norderstedt 2009, ISBN 978-3-8370-9497-8, S. 95.
  • Grete Grewolls: Wer war wer in Mecklenburg und Vorpommern. Das Personenlexikon. Hinstorff Verlag, Rostock 2011, ISBN 978-3-356-01301-6, S. 2486.

Einzelnachweise

  1. Curt Trepte: Harzer Bergtheater: Tradition und Gegenwart. Zum 60jährigen Bestehen des Harzer Bergtheaters zu Thale. Henschel, Berlin 1963, S. 21.
  2. Regierungsblatt für Mecklenburg-Schwerin: Amtliche Beilage, 1914, S. 14.
  3. Partituren von Adolf Emge in der LBMV
  4. Auktionshaus Schwerin, 166. Kunst- und Antiquitätenauktion, 26. November 2016, Lot 107, Am Schweriner See, Öl/Malpappe, 35 × 45 cm
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