Adam von Wolkenstein-Trostburg

Adam Freiherr v​on Wolkenstein-Trostburg (* 1583; † u​m 1635 i​n Tirol?) w​ar ein österreichischer Adliger u​nd Komtur u​nd zuletzt Ratsgebietiger d​es Deutschen Ritterorden.

Leben

Adam war der Sohn von Melchior Hannibal von Freiherr zu Wolkenstein und Trostburg (1517–1596) und dessen zweiter Ehefrau Eleonore Truchsessin von Waldburg. Nach Absolvierung seiner Studien kam Adam 1606 im Gefolge des Marquart Freiherr von Egg und Hungerspach, Statthalter des Erzherzog Maximilian von Tirol, Deutsch- und Hochmeister nach Mergentheim. Nachdem Wolkenstein als Kammergerichtspräsident in Speyer nicht zum Zug kam, wurde er 1607 in den Deutschen Ritterorden aufgenommen. In Folge kämpfte er 1607 bis 1609 in Malta, war 1610 Komtur zu Würzburg und 1618 bis 1627 Komtur von Donauwörth.[1] 1635 wird er als Ratsgebietiger der Ballei Franken und Komtur zu Heilbronn genannt. 1635 machte Adam sein Testament in Hall in Tirol, das genaue Todesjahr ist nicht bekannt.

Bis z​um Tod Erzherzog Maximilians 1618 w​ar Adam dessen Kämmerer, d​ann jener v​on Erzherzog Karl u​nd ab 1625 kaiserlicher Kämmerer Ferdinands II. 1625 verlieh i​hm der Kaiser a​uch den Titel „Wohlgeboren“, d​en er a​ber schon 1607 a​m Aufschwörschild geführt hatte.

Adam stiftete 6.000 Gulden für d​as königliche Damenstift i​n Hall i​n Tirol u​nd 2.000 Gulden für d​as Klarissenkloster Brixen, i​n dem s​eine Schwester Katharina Äbtissin war.[2]

Trivia

Das Aufschwörschild d​es Adam Freiherr z​u Wolkenstein u​nd Trostburg befand s​ich ursprünglich i​n der Schlosskirche d​es Deutschordensschlosses i​n Mergentheim i​nnen an d​er Südwand u​nter der Orgelempore. In d​er Mitte d​es kreisrunden Holzschildes i​st ein „W“ gemalt, d​as Wappenfeld u​nd der Außenrand d​es Schildes s​ind von j​e einem geschnitzten u​nd vergoldeten Ornamentreifen eingefasst. Die dazwischen umlaufende gemalte Inschrift lautet:

„An(n)o 1607 · d​en · 23 t​ag · ap(r)ilis i​st der wolgebohrne Herr · Herr Adam Freyherr Zu Wolckenstein / Vnd Trostburg i​n / d​enn Ritterlichen / Teuschen o​rden kom(men)“

Das Schild befindet s​ich nun i​n der Sammlung d​es Komturs u​nd Ratsgebietigers d​es Deutschen Ritterordens i​n der Deutschordenskirche Friesach i​n Friesach.

Literatur

  • Friedrich Wilhelm Leitner: Die Inschriften des Politischen Bezirks St. Veit an der Glan, in: Die Deutschen Inschriften 65. Band, Wiener Reihe 2. Band, Teil 2; Verlag der ÖAW, Wien 2008, Kat. Nr. 620,
  • Werner Wilhelm Schnabel: Das Stammbuch: Konstitution und Geschichte einer textsortenbezogenen Sammelform bis ins erste Drittel des 18. Jahrhunderts, Max Niemeyer Verlag, Tübingen 2003 eingeschränkte Vorschau
  • Korrespondenz des Truchsessen Christoph von Waldburg mit Adam von Wolkenstein, friedberg-scheerischen Anwälten u. a. zu Speyer und mit friedberg-scheerischen Amtleuten und Bediensteten LA BW
  • Akte des Kais. Reichshofrates; PDF 800 S.[Anmerk 1]
  • Johann Friedrich Wenig, Die Schlacht bei Nördlingen und Belagerung dieser Stadt in den Monaten August und September 1834, Beck´sche Buchhandlung, Nördlingen 1834 eingeschränkte Vorschau

Einzelnachweise

  1. Nedopil, Deutsche Adelsproben, Band 2, S. 532, Nr. 7772 link
  2. Joseph von Hormayr (Hrsg.), Ueber Oswald von Wolkenstein und sein Geschlecht (mit einer Stammtafel), in: Taschenbuch für die Vaterländische Geschichte, 34./16. Jahrgang, Berlin 1845. S. 155 Digitalisat

Anmerkungen

  1. Inhalt: „Kommissionsauftrag an den Komtur des Deutschenordenshauses in Heilbronn Graf Adam von Wolkenstein und den kaiserl. Rat Dr. Christoph Bertold… 1635 09 30 (Abschr.), fol. 8r-9v“
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.