Achim Hill
Achim Hill (* 1. April 1935 in Berlin-Köpenick; † 4. August 2015) war ein Ruderer aus der DDR. Er gewann zwei olympische Silbermedaillen im Einer.
Leben
Hill begann 1953 als Riemenruderer. 1957 gewann er seinen ersten DDR-Meistertitel im Zweier ohne Steuermann. 1958 wechselte er zum Skull und gewann 1959 und 1960 die DDR-Meisterschaft im Einer. Hill studierte zu dieser Zeit in West-Berlin Flugzeugtechnik und musste, nachdem sein Trainer in den Westen ging, seinen Verein SC Einheit Berlin verlassen. Hill trat danach für den Verein Motor Baumschulenweg (heute: Richtershorner RV Berlin) an.
Trotzdem durfte er zur Olympiaqualifikation antreten und setzte sich dort gegen den Westdeutschen Klaus von Fersen durch. Bei den Olympischen Spielen 1960 in Rom verlor er im Vorlauf gegen seinen neuseeländischen Namensvetter James Hill. Achim Hill konnte sich aber über den Hoffnungslauf für das Finale qualifizieren. Hier sicherte er sich Silber hinter dem Titelverteidiger Wjatscheslaw Iwanow. Iwanow hatte sieben Sekunden Vorsprung auf Achim Hill, mit einer Sekunde Rückstand auf Hill gewann der Pole Teodor Kocerka Bronze vor James Hill. Achim Hill war damit der erste DDR-Ruderer, der eine olympische Medaille gewinnen konnte.
Nachdem Hill 1959 bereits zusätzlich zum DDR-Titel im Einer auch den Doppelzweier gewonnen hatte, siegte er auch 1961 im Doppelzweier. Danach gewann Hill von 1962 bis 1967 jedes Jahr den Titel im Einer. Nach dem Bau der Berliner Mauer 1961 wechselte Hill an die TU Dresden, wo er angewandte Mechanik studierte. 1962 qualifizierte er sich als einziger DDR-Ruderer für die gesamtdeutsche Mannschaft der WM gegen Edgar Heidorn,[1] schied jedoch im Hoffnungslauf aus.
In den Gesamtdeutschen Olympia-Ausscheidungen 1964 konnte sich Hill abermals qualifizieren. Bei den Olympischen Spielen 1964 in Tokio gewann Hill seinen Vorlauf. Im Finale war Iwanow ein weiteres Mal nicht zu schlagen. Hill gewann mit dreieinhalb Sekunden Rückstand erneut Silber, diesmal vor dem Schweizer Gottfried Kottmann.
1966 belegte Achim Hill bei den Weltmeisterschaften den vierten Platz und gewann die Diamond Challenge Sculls bei der Henley Royal Regatta. 1967 wurde er Europameister und konnte dabei Iwanow besiegen. Bei den Olympischen Spielen 1968 wurde Hill noch einmal Olympiafünfter.
Nach seiner Karriere arbeitete Hill als Diplomingenieur beim Institut für Schienenfahrzeuge. 1973 heiratete er die neunfache DDR-Meisterin im Einer Gisela Jäger.
Auszeichnungen (Auswahl)
- 1960 und 1964: Vaterländischer Verdienstorden In Bronze
Literatur
- Volker Kluge: Das große Lexikon der DDR-Sportler. Die 1000 erfolgreichsten und populärsten Sportlerinnen und Sportler aus der DDR, ihre Erfolge und Biographien. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2000, ISBN 3-89602-348-9.
- Volker Kluge: Olympische Sommerspiele. Die Chronik II. London 1948 – Tokio 1964. Sportverlag Berlin, Berlin 1998, ISBN 3-328-00740-7.
Weblinks
- Achim Hill in der Datenbank von Olympedia.org (englisch)
Einzelnachweise
- Nur Hill setzte sich durch Ruderausscheidungen für die Weltmeisterschaften in Luzern, in: Neues Deutschland vom 4. September 1962