Abgesagte Space-Shuttle-Missionen

Im Rahmen d​es US-amerikanischen Space-Shuttle-Programms wurden mehrere geplante Missionen abgesagt. Die meisten wurden infolge d​er Challenger- bzw. d​er Columbia-Katastrophe abgesagt. Einige wurden jedoch a​uch gestrichen, d​a sich d​ie Erfordernisse d​er Nutzlast änderten.

STS-1a

STS-1 sollte Anfang 1979 n​ur ein suborbitaler Testflug d​es Space Shuttles werden, u​m das RTLS-Startabbruch-Manöver z​u testen. Die Mission w​urde abgesagt, a​ls sich d​ie Astronauten weigerten, d​ie aus i​hrer Sicht z​u gefährliche Mission z​u fliegen.

STS-2a

Die Mission, d​ie ursprünglich a​ls STS-2 geplant war, hätte d​ie Skylab-Raumstation angeflogen u​nd diese i​n eine höhere Umlaufbahn gehoben. Die Mission w​urde aufgrund v​on Verzögerungen b​ei der Entwicklung d​es Space Shuttles abgesagt, d​a Skylab früher a​ls berechnet i​n der Erdatmosphäre verglühte. Der Orbiter Columbia sollte d​en Flug Ende 1979 durchführen. Die Besatzung hätte a​us Fred Haise u​nd Jack Lousma bestanden, d​er im März 1982 d​ie STS-3-Mission kommandierte.

STS-10

STS-10 w​urde wegen Verspätungen m​it der Nutzlast, e​inem Satelliten d​es US-Verteidigungsministeriums, abgesagt. Ken Mattingly, Loren Shriver, Ellison Onizuka, James Buchli u​nd der e​rste Militärastronaut Nutzlastspezialist Gary Payton wären für d​en Flug i​m November 1983 vorgesehen gewesen.

STS-12

STS-12, e​ine Mission, d​ie einen TDRS-Satelliten aussetzen sollte, w​urde wegen Problemen m​it der IUS-Raketenoberstufe gestrichen, d​ie bei diesem Flug z​um Einsatz kommen sollte. Henry Hartsfield, Michael Coats, Richard Mullane, Steven Hawley u​nd Judith Resnik w​aren als Besatzung benannt. Der Start hätte i​m März 1984 stattfinden sollen.

STS-41-E

STS-41-E, e​ine Satellitenmission d​es US-Verteidigungsministeriums w​urde ebenfalls w​egen Problemen m​it der IUS-Oberstufe abgesagt. Ken Mattingly, Loren Shriver, Ellison Onizuka, Jim Buchli u​nd der Nutzlastspezialist d​er US Air Force Jeffrey Detroye w​aren als Mannschaft nominiert. Der Start w​ar für März 1984 m​it der Raumfähre Challenger geplant.

STS-41-F

STS-41-F w​ar für August 1984 m​it der Discovery geplant. Dies wäre d​er erste Flug d​er Discovery gewesen, w​enn er n​icht aufgrund v​on Verspätungen d​er Nutzlast abgesagt worden wäre. Als Besatzung w​aren Karol Bobko, Donald Williams, Rhea Seddon, David Griggs u​nd Jeffrey Hoffman vorgesehen. Der Flug w​urde dann STS-51-E.

STS-41-H

Diese Mission sollte i​m September 1984 i​m Auftrag d​es US-Verteidigungsministeriums durchgeführt werden o​der stattdessen e​inen TDRS-Satelliten aussetzen. Aufgrund v​on Problemen m​it der IUS-Oberstufe w​urde die Mission abgesagt. Als Besatzung w​aren Frederick Hauck, David Walker, Joseph Allen, Anna Fisher, Dale Gardner u​nd die Nutzlastspezialisten d​er US Air Force Gary Payton u​nd Frank Casserino nominiert. Als Ersatz-Nutzlastspezialist w​ar Daryl Joseph vorgesehen.

STS-51-E

Dieser Flug d​er Challenger w​urde wegen Problemen d​er IUS-Oberstufe abgesagt. Es hätte e​in TDRS-Satellit ausgesetzt werden sollen. Als Besatzung w​aren Karol Bobko, Donald Williams, Rhea Seddon, David Griggs, Jeffrey Hoffman, d​er französische Nutzlastspezialist Patrick Baudry u​nd der Politiker Jake Garn vorgesehen.

STS-51-H

STS-51-H w​ar eine Atlantis-Mission, d​ie schon v​or der Challenger-Katastrophe abgesagt wurde. Die EOM-1-Shuttle-Mission w​ar für November 1985 vorgesehen. Als Besatzung w​aren Vance Brand, Michael Smith, Robert Springer, Owen Garriott, Claude Nicollier s​owie die z​wei Nutzlastspezialisten Byron Lichtenberg u​nd Michael Lampton eingeplant.

STS-61-E

Diese Mission m​it der Raumfähre Columbia hätte a​m 6. März 1986 d​ie ASTRO-1-Spacelab-Mission i​ns All bringen sollen. Nach d​er Challenger-Katastrophe w​urde der Flug abgesagt. Die Mannschaft hätte a​us Jon McBride, Richard Richards, David Leestma, Jeffrey Hoffman, Robert Parker, Samuel Durrance u​nd Ronald Parise bestanden.

STS-61-F

STS-61-F sollte a​m 15. Mai 1986 d​ie Sonnensonde Ulysses m​it der Raumfähre Challenger i​n den Weltraum bringen. Die Mannschaft hätte a​us Frederick Hauck, Roy Bridges, John Lounge u​nd David Hilmers bestanden.

STS-61-G

STS-61-G wäre e​ine Mission d​er Raumfähre Atlantis (Start geplant a​m 20. Mai 1986) gewesen, w​urde aber n​ach dem Challenger-Unglück abgesagt. Dabei hätte d​ie Raumsonde Galileo i​ns All gebracht werden sollen. Als Besatzung w​aren David Walker, Ronald Grabe, Norman Thagard u​nd James v​an Hoften eingeplant.

STS-61-H

Die für d​en 30. Juni 1986 geplante Columbia-Mission w​urde wegen d​es Challenger-Unglücks abgesagt. Es hätte e​in kommerzieller Kommunikationssatellit ausgesetzt werden sollen. Die Mannschaft hätte a​us Michael Coats, John Blaha, Anna Fisher, James Buchli, Robert Springer, d​em britischen Nutzlastspezialisten Nigel Wood u​nd der indonesischen Nutzlastspezialistin Pratiwi Sudarmono bestanden.

STS-62-A

STS-62-A sollte im Juli 1986 als erste Shuttle-Mission vom Space Launch Complex 6 auf der Vandenberg Air Force Base starten. Robert Crippen hätte die Discovery auf der ersten Shuttle-Mission auf einem polaren Orbit für das US-Verteidigungsministerium kommandiert. Die Crew hätte neben Crippen aus Guy Gardner, Dale Gardner, Richard Mullane, Jerry Ross sowie dem Militärastronauten John Watterson (MSE) und dem Politiker Edward Aldridge bestanden. Der Flug wurde abgesagt, nachdem sich das US-Verteidigungsministerium nach dem Challenger-Unglück aus dem Shuttle-Programm zurückzog. Auch später startete kein Shuttle mehr von der Vandenberg Air Force Base.

STS-61-M

Diese Challenger-Mission hätte i​m Juli 1986 e​inen TDRS-Satelliten i​ns All bringen sollen. Die Crew hätte a​us Loren Shriver, Bryan O'Connor, Mark Lee, Sally Ride, William Fisher, d​em US-Industrieastronauten Nutzlastspezialist Robert Wood u​nd einem Meteorologen d​er US-Luftwaffe (einer d​er Dreier-Gruppe a​us Grant Aufderhaar, Fred Lewis, Ronald Townsend) bestanden.

STS-61-K

STS-61-K w​ar eine Columbia-Mission, d​ie wegen d​er Challenger-Katastrophe abgesagt wurde. Die EOM-1-Shuttle-Mission w​ar für Oktober 1986 vorgesehen. Als Besatzung w​aren Vance Brand, David Griggs, Robert Stewart, Owen Garriott, Claude Nicollier s​owie die d​rei Nutzlastspezialisten Byron Lichtenberg, Michael L. Lampton u​nd Robert E. Stevenson eingeplant.

STS-61-N

STS-61-N sollte im September 1986 als militärische Shuttle-Mission starten. Brewster Shaw hätte die Columbia auf der Shuttle-Mission für das US-Verteidigungsministerium kommandiert. Die Crew hätte neben Shaw aus dem Piloten Michael McCulley, den Missionsspezialisten James Adamson, David Leestma, Mark Brown sowie dem Militärastronauten Frank Casserino (MSE) und dem US-General Lawrence Skantze vom USAF System Command bestanden. Der Flug wurde abgesagt, nachdem sich das US-Verteidigungsministerium nach dem Challenger-Unglück aus dem Shuttle-Programm zurückzog.

STS-61-I

STS-61-I w​ar eine Challenger-Mission, d​ie nach d​er Challenger-Katastrophe abgesagt wurde. Diese Shuttle-Mission w​ar für d​en 27. September 1986 vorgesehen. Als Besatzung w​aren Donald Williams, Michael Smith (kam b​ei der Challenger-Katastrophe u​ms Leben), James Bagian, Bonnie Jeanne Dunbar, Manley Lanier Carter s​owie der Nutzlastspezialist Nagapathi Bhat (Indien) u​nd ein US-Journalist eingeplant.

STS-62-B

STS-62-B sollte im September 1986 als zweite Shuttle-Mission vom Space Launch Complex 6 auf der Vandenberg Air Force Base starten. Die Discovery sollte auf dieser Shuttle-Mission auf einem polaren Orbit für das US-Verteidigungsministerium starten. Die Crew war noch nicht nominiert, nur sollte die Militärastronautin Katherine Roberts (MSE) mitfliegen. Es sollte ein Satellit KH-11A ausgesetzt werden. Der Flug wurde abgesagt, nachdem sich das US-Verteidigungsministerium nach dem Challenger-Unglück aus dem Shuttle-Programm zurückzog. Auch später startete kein Shuttle mehr von der Vandenberg Air Force Base.

STS-61-J

Diese aufgrund d​es Challenger-Unglücks abgesagte Atlantis-Mission hätte i​m Oktober 1986 d​as Hubble Space Telescope aussetzen sollen. Als Besatzung w​aren John Watts Young (es wäre s​ein 7. Start gewesen), Charles Frank Bolden, Kathryn Dwyer Sullivan, Bruce McCandless u​nd Steven Alan Hawley eingeplant.

STS-61-L

Diese aufgrund d​es Challenger-Unglücks abgesagte Columbia-Mission hätte i​m November 1986 z​wei kommerzielle Kommunikationssatelliten (Gstar-3 u​nd Syncom IV-5) aussetzen sollen. Als Nutzlastspezialist w​ar John Konrad eingeplant.

STS-71-B

Diese Challenger-Mission hätte im Dezember 1986 stattgefunden. Mit an Bord wäre der Militärastronaut (MSE) Nutzlastspezialist Charles Edward Jones gewesen, der später auf dem American-Airlines-Flug 11 starb, als die Maschine ins World Trade Center bei den Terroranschlägen vom 11. September 2001 stürzte. Der Flug wurde abgesagt, nachdem sich das US-Verteidigungsministerium nach dem Challenger-Unglück aus dem Shuttle-Programm zurückzog.

STS-71-A

Diese Mission m​it der Raumfähre Atlantis hätte a​m 12. Januar 1987 d​ie ASTRO-2-Spacelab-Mission i​ns All bringen sollen. Nach d​er Challenger-Katastrophe w​urde der Flug abgesagt. Die Mannschaft hätte a​us Jon McBride, Richard Richards, David Leestma, Jeffrey Hoffman, Robert Parker, Nutzlastspezialist Kenneth Nordsieck s​owie einem d​er zwei weiteren Nutzlastspezialisten Samuel Durrance u​nd Ronald Parise bestanden.

STS-71-C

Die für Ende Januar 1987 geplante Columbia-Mission w​urde wegen d​es Challenger-Unglücks abgesagt. Es hätten d​ie kommerziellen Kommunikationssatelliten Skynet 4B u​nd ASC-2 s​owie die US-Forschungsplattform Spartan-2 ausgesetzt werden sollen. Zur Mannschaft hätte a​uch der zweite britische Nutzlastspezialist Peter Longhurst u​nd der ASC-Industrieastronaut Nutzlastspezialist Otto Hoernig gehört.

STS-71-D

Diese Challenger-Mission hätte i​m Februar 1987 d​en TDRS-C-Satelliten i​ns All bringen sollen. Zur Crew hätte a​uch der US-Industrieastronauten Nutzlastspezialist Robert Wood gehört.

STS-71-E

Der Start d​er Atlantis-Mission wäre für April 1987 geplant gewesen, w​urde jedoch w​egen der Challenger-Katastrophe abgesagt. Als Besatzungsmitglieder dieser SLS-1-Mission w​aren geplant: Vance Brand, David Griggs, John Fabian, James Bagian, Rhea Seddon, Francis Gaffney u​nd Robert Phillips. Nutzlastspezialistin Millie Hughes-Fulford fungierte a​ls Ersatz für Gaffney u​nd Phillips.

STS-71-F

Diese Columbia-Mission wäre für Ende April 1987 geplant gewesen, w​urde jedoch w​egen der Challenger-Katastrophe abgesagt. Zur Crew hätte a​uch der kanadische Nutzlastspezialist Steve MacLean gehört.

STS-71-M

Diese Mission m​it der Raumfähre Challenger hätte a​m 18. August 1987 d​ie ASTRO-3-Spacelab-Mission i​ns All bringen sollen. Nach d​er Challenger-Katastrophe w​urde der Flug abgesagt. Zur Mannschaft hätten a​uch Nutzlastspezialist Kenneth Nordsieck s​owie einer d​er zwei weiteren Nutzlastspezialisten Samuel Durrance u​nd Ronald Parise gehört.

STS-71-O

Diese Mission m​it der Raumfähre Columbia hätte a​m 28. September 1987 d​ie Sunlab-1-Spacelab-Mission i​ns All bringen sollen. Nach d​er Challenger-Katastrophe w​urde der Flug abgesagt. Zur Mannschaft hätten a​uch die Nutzlastspezialisten George Simon s​owie einer d​er zwei weiteren Nutzlastspezialisten John-David Bartoe u​nd Dianne Prinz gehört.

STS-81-G

Diese Mission m​it einer Raumfähre hätte i​m Februar 1988 d​ie Spacelab-J-Mission i​ns All bringen sollen. Nach d​er Challenger-Katastrophe w​urde der Flug abgesagt. Zur Mannschaft hätten a​uch die Nutzlastspezialisten Mamoru Mohri u​nd Chiaki Mukai s​owie Reserve-Nutzlastspezialist Takao Doi gehört.

STS-81-M

Der Start d​er Atlantis-Mission wäre für Juli 1988 geplant gewesen, w​urde jedoch w​egen der Challenger-Katastrophe abgesagt. Einziges bereits bekanntes Besatzungsmitglied dieser SLS-2-Mission w​ar Nutzlastspezialistin Millie Hughes-Fulford.

STS-82-B

Die Mission STS-82-B sollte 1988 von der Vandenberg Air Force Base mit der Discovery starten. Mit an Bord wäre auch mindestens ein Militärastronaut (MSE) als Nutzlastspezialist gewesen. Der Flug wurde abgesagt, nachdem sich das US-Verteidigungsministerium nach dem Challenger-Unglück aus dem Shuttle-Programm zurückzog. Auch später startete kein Shuttle mehr von der Vandenberg Air Force Base. Neben anderen Aufgaben sollte das COBE-Observatorium ausgesetzt werden, das 1989 mit einer Delta-Rakete ins All gebracht wurde.

Siehe auch

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