ALCO RSD-1
Die Lokomotiven der Baureihe ALCO RSD-1 waren Diesellokomotiven mit der Achsfolge Co’Co’. Sie wurden von 1942 bis 1946 gebaut und stellten die sechsachsige Version der ALCO RS-1 dar.
ALCO RSD-1 SŽD-Baureihe Да | |
---|---|
Da 20-09 | |
Anzahl: | 150 |
Hersteller: | ALCO |
Baujahr(e): | 1942–1946 |
Achsformel: | Co’Co’ |
Spurweite: | 1435 mm 1520 mm |
Länge über Kupplung: | 16 852 mm |
Dienstmasse: | 121,2 t |
Reibungsmasse: | 98 t |
Radsatzfahrmasse: | 19,6 t |
Höchstgeschwindigkeit: | 100 km/h |
Installierte Leistung: | 1000 PS |
Anfahrzugkraft: | 15 000 kp |
Raddurchmesser: | 1016 mm |
Motorentyp: | Sechszylinder-Viertaktdieselmotor |
Motorbauart: | ALCO 539T |
Nenndrehzahl: | 750 min−1 |
Antrieb: | dieselelektrisch |
Kupplungstyp: | Schraubenkupplung, Mittelpufferkupplung Bauart Janney oder SA-3 |
Geschichte
Die vierachsige Vorgängerbauart dieser Baureihe führte die Bezeichnung ALCO RS-1 und wurde von der Lokomotivfabrik ALCO gebaut. Sie wurde in viele Staaten geliefert. Allein ihre hohe Achslast machte einen freizügigen Einsatz nicht möglich.
Nach dem Kriegseintritt der USA wurde 1942 für die im Zuge der britischen-sowjetischen Besetzung beschlagnahmte Transiranische Eisenbahn, über die die Sowjetunion mit kriegswichtigem Material beliefert wurde, regelspurige Diesellokomotiven als Ersatz für die vorhandenen Dampflokomotiven gesucht, da viele Tunnels und Wassermangel den Betrieb erschwerten. Es wurden daher die ersten 13 ausgelieferten RS-1 requiriert und im Werk auf die sechsachsige Variante umgebaut. Gegenüber der vierachsigen Version wurde die Dieselmotorleistung nicht gesteigert, so dass die Maschinen etwas untermotorisiert waren. Ebenso boten die großen Steppen der südlichen UdSSR wenig Kohle und Wasser für die ineffiziente Dampftraktion, weswegen auch Breitspur-Exemplare gebaut wurden.
Die Technik der Lokomotiven entsprach der robusten amerikanischen Bauweise der damaligen Zeit; ein langsamlaufender Sechszylinder-Viertaktdieselmotor des Typs ALCO 539T mit dieselelektrischer Kraftübertragung. Für eine genaue Beschreibung der Technik siehe SŽD-Baureihe ТЭ1. Insgesamt wurden 150 Lokomotiven hergestellt.
SŽD-Baureihe Дa
Der Großteil dieser Maschinen, 68 Lokomotiven, wurde in die damalige Sowjetunion geliefert. Sie erhielten dort die Reihenbezeichnung Дa. Der Hersteller fertigte 70 Lokomotiven, von denen zwei auf dem Seeweg in die Sowjetunion durch Uboote verloren gingen. Die Lokomotiven kamen über die Weißmeer-Häfen von Murmansk und Sewerodwinsk in die Sowjetunion. Die Lokomotive Дa 20-27 bespannte zusammen mit der Dampflokomotive ЭМ 1387 den Sonderzug von Josef Stalin zur Potsdamer Konferenz. Das hat den Entschluss zur Ableitung des Baues der SŽD-Baureihe ТЭ1 stark beeinflusst.
Die Lokomotiven wurden in der Folgezeit mit vielen Baugruppen der SŽD-Baureihe ТЭ1 vereinheitlicht. Sie waren in der Sowjetunion etwa 40 Jahre in Betrieb und wurden in den 1980er Jahren ausgemustert.