380-kV-Leitung Wahle–Mecklar
Die 380-kV-Leitung Wahle–Mecklar ist eine in Bau befindliche Drehstrom-Hochspannungs-Freileitung mit zwei 380-kV-Stromkreisen, die in ihrem Endausbau von der Umspannanlage Wahle in Niedersachsen zum Umspannwerk Mecklar in Hessen führen wird.
Bedeutung
Die Leitung ist mit einer Länge von knapp 230 km das längste Neubau-Projekt im Rahmen des Energieleitungsausbaugesetzes und soll von der Tennet TSO betrieben werden.[1] Im Gegensatz zu den Stromkorridoren des Bundesbedarfsplangesetzes (BBPlG) (s. „Südlink“) ist sie Teil des Ausbaus der Übertragungsnetze und dient weniger dem Transport der in Offshore-Windparks erzeugten elektrischen Energie. Sie löst die bisher in dem betroffenen Versorgungsgebiet verwendete 220-kV-Technologie ab.
Beschreibung
Die Leitung ist in vier Bauabschnitte unterteilt, Abschnitt „A“ vom bestehenden Umspannwerk Wahle zum neuen Umspannwerk Lamspringe, Abschnitt „B“ weiter zum Umspannwerk Hardegsen, von dort zur niedersächsisch-hessischen Landesgrenze (Abschnitt „C“) und als Abschnitt „D“ bis zum südlichen Endpunkt beim Umspannwerk Mecklar. Die einzelnen Abschnitte sind weiter in Baulose unterteilt.[2]
Neben dem eigentlichen Leitungsbau wird auch das Umspannwerk Hardegsen ertüchtigt und das Umspannwerk Godenau durch das neue Umspannwerk Lamspringe ersetzt. In der Nähe von Salzgitter und im Westen von Göttingen wird die Leitung als Erdkabel verlegt. Hierzu werden spezielle Kabelübergabestationen erstellt, eine weitere zur Anbindung des Pumpspeicherkraftwerks Erzhausen, das ebenfalls durch ein Erdkabel von ca. 1 km Länge angebunden werden soll.[3]
Die Leitung ersetzt unter anderem die seit 1931 bestehende 220-kV-Leitung Lehrte–Borken des ehemaligen Energieversorgers PreussenElektra. Diese muss allerdings bis zur Fertigstellung der neuen Leitung in Betrieb bleiben, um die Umspannwerke Godenau und Hardegsen zu versorgen und das Pumpspeicherkraftwerk Erzhausen anzubinden. Wo die neue Leitung sich mit der alten die Trasse teilt, wurde die alte Leitung unter Spannung auf temporäre Masten umverlegt, um den Neubau zu ermöglichen.
Einzelnachweise
- "EnLAG, Vorhaben 6: Wahle-Mecklar". Bundesnetzagentur, August 2017, abgerufen am 23. November 2020.
- Projektseite der Tennet, "Genehmigungsverfahren". Tennet TSO GmbH, abgerufen am 26. November 2020.
- Projektseite der Tennet, "Wahle-Mecklar". Tennet TSO GmbH, abgerufen am 23. November 2020.