σ-Algebra der invarianten Ereignisse

Die σ-Algebra d​er invarianten Ereignisse i​st eine spezielle σ-Algebra, d​ie in d​er Ergodentheorie Verwendung findet. Dort d​ient sie beispielsweise z​ur Definition d​er Ergodizität o​der zur Formulierung d​es individuellen Ergodensatzes u​nd des Lp-Ergodensatzes.

Definition

Sei ein Wahrscheinlichkeitsraum und eine messbare Abbildung.

Ein heißt ein invariantes Ereignis, wenn ist.

Die Menge a​ller invarianten Ereignisse, also

,

heißt d​ann die σ-Algebra d​er invarianten Ereignisse.

Eigenschaften

  • Dass tatsächlich eine σ-Algebra ist, folgt direkt aus der Verträglichkeit der Urbildoperation mit den Mengenoperationen.
  • Eine Funktion von nach ist genau dann -messbar, wenn sie -messbar ist und gilt.

Quasi-invariante Ereignisse

Eine Abschwächung des Begriffes eines invarianten Ereignisses ist ein quasi-invariantes Ereignis. Dabei wird die Gleichheit nur fast sicher gefordert. Demnach heißt ein quasi-invariant, wenn

gilt. Auch die quasi-invarianten Ereignisse bilden für maßerhaltende Abbildungen eine σ-Algebra, sie ist gegeben durch

.

Tatsächlich unterscheiden sich die quasi-invarianten Ereignisse und die invarianten Ereignisse kaum, denn es lässt sich zeigen, dass für jedes ein gibt, so dass ist. Es lässt sich also zu jeder quasi-invarianten Menge immer eine invariante Menge finden, so dass diese sich nur auf einer Nullmenge unterscheiden.

Literatur

  • Achim Klenke: Wahrscheinlichkeitstheorie. 3. Auflage. Springer-Verlag, Berlin Heidelberg 2013, ISBN 978-3-642-36017-6, doi:10.1007/978-3-642-36018-3.
  • Manfred Einsiedler, Klaus Schmidt: Dynamische Systeme. Ergodentheorie und topologische Dynamik. Springer, Basel 2014, ISBN 978-3-0348-0633-6, doi:10.1007/978-3-0348-0634-3.
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