Äolien
Äolien (altgriechisch Αἰολίς Aiolís, selten auch Αἰολία Aiolía, lateinische Form Aeolia) ist eine antike, von den Äoliern besiedelte Landschaft an der Nordwestküste Kleinasiens. Äolien reichte vom Eingang des Hellespont (heute Dardanellen) im Norden zum Hermos (Gediz) im Süden. Äolien grenzte im Norden an Mysien, im Süden an Ionien und im Osten an Lydien.
Im 8. Jahrhundert v. Chr. bildeten die äolischen Städte einen Zwölfstädtebund (Dodekapolis): Kyme, Larisa, Neon Teichos, Temnos, Killa, Notion, Aigiroëssa, Pitane, Aigai, Myrina, Gryneion und Smyrna.[1]
699 v. Chr. trat Smyrna dem Ionischen Bund bei. Die verbliebenen Städte wurden von Kroisos erobert, dem letzten König von Lydien, der von etwa 556 v. Chr. bis 541 v. Chr. regierte. Das Land wurde seit Kyros II. von den Persern, später von den Makedonen, den Seleukiden und den Attaliden beherrscht.
Attalos III., der König von Pergamon, überließ Äolien 133 v. Chr. testamentarisch dem Römischen Reich. Kurz darauf wurde die Aiolis Teil der römischen Provinz Asia. Bei der Teilung des römischen Reiches (395 n. Chr.) kam Äolien zur Osthälfte, dem späteren Byzantinischen Reich, und blieb unter byzantinischer Herrschaft bis zur Eroberung durch die Türken zu Beginn des 15. Jahrhunderts.
Literatur
- Gustav Hirschfeld: Aiolis (3). In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band I,1, Stuttgart 1893, Sp. 1035 f.
- Horst Schäfer-Schuchardt: Antike Metropolen – Götter, Mythen und Legenden. Die türkische Mittelmeerküste von Troja bis Ionien. Belser, Stuttgart 2001, ISBN 3-7630-2385-2, S. 77–113. – (Überblick zu Pergamon und Phokaia)