Áilu Valle
Áilu Valle (* 1985 in Utsjoki) ist finnisch-samischer Musiker[1] und der erste Rapper in einer samischen Sprache.
Leben
Valle stammt aus dem Dorf Kaamasmukka in der nördlichsten Gemeinde Finnlands Utsjoki (nordsamisch Ohcejohka). Seine Musikerkarriere begann er mit Rap in englischer und finnischer Sprache, wechselte dann jedoch in seine Muttersprache Nordsamisch.[2] Er hat an der Universität von Oulu eine Ausbildung als Lehrer absolviert und hofft, dass die Verwendung des Nordsamischen in der Musik zum Revival der Sprache bei Jugendlichen beiträgt. Über Lappland sagt er: du kannst zwar Lappland verlassen, aber Lappland verlässt dich nicht, deswegen ist er auch nach seinem Studium wieder nach Lappland zurückgekehrt.[3] Sein erstes Album Dušši dušše duššat (nordsamisch, dt. Sinnlos einfach unterzugehen) erschien 2012. In seinem zweiten Album 7 (2015) verbindet Valle samische Weltanschauung und östliche Philosophie.[4] Musikalische Vorbilder sind für ihn Nils-Aslak Valkeapää und der finnische Rapper Asa. Vor dem Erscheinen seinen ersten Albums war er aktiv in Rapp-Formationen in der Stadt Oulu, so bei den Alben von Pummiharmonia und Roolipolunveljekset. Sein Lied Dušši dušše duššat erschien im Original und deutscher Übersetzung von Christine Schlosser in einer Lyrik-Anthologie.[5]
Einzelnachweise
- Kurzbiographie in der Anthologie Worte verschwinden / fliegen / zum blauen Licht : Samische Lyrik von Joik bis Rap. In: Johanna Domokos, Christine Schlosser, Michael Rießler (Hrsg.): Samica. Band 4. Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Freiburg 2019, ISBN 978-3-9816835-3-0, S. 473.
- Samediggi. Abgerufen am 19. Januar 2019 (finnisch).
- Claudia Jeltsch: Der erste samische Rapper. Claudias Helsinki, 18. Januar 2019, abgerufen am 19. Januar 2019.
- Oktavuohta. Nettilehti saamelaisista ja saamelaiskulttuurista. 1.7.2015. Saamelaiskäräjät. 19. Januar 2019, abgerufen am 11. Juni 2017 (finnisch).
- Worte verschwinden / fliegen / zum blauen Licht : Samische Lyrik von Joik bis Rap. Übersetzung Christine Schlosser. In: Johanna Domokos, Christine Schlosser, Michael Rießler (Hrsg.): Samica. Band 4. Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Freiburg 2019, ISBN 978-3-9816835-3-0, S. 384–391.