Zwiefaltendorf
Zwiefaltendorf ist ein Ortsteil der Stadt Riedlingen im Landkreis Biberach in Baden-Württemberg. Die ehemals selbständige Gemeinde, die circa vier Kilometer nördlich von Riedlingen liegt, wurde am 1. Oktober 1974 in die Stadt Riedlingen eingemeindet. Der Ort hatte im März 2016 404 Einwohner.[1]
Geographie
Das Dorf liegt an der Mündung der Zwiefalter Ach in die Donau.
Geschichte
Ein Niederadel von Zwiefaltendorf ist Ende des 11. bis Ende des 13. Jahrhunderts nachweisbar. Schon um 1200 waren daneben die Bossen von Zwiefaltendorf ansässig, nach ihrem Wappen Verwandte der Herren von Stein und von Pflummern, die Ende des 13. Jahrhunderts verschwinden.
Seit der Mitte des 15. Jahrhunderts saß hier eine Linie der von Speth, die sich ebenfalls von Zwiefaltendorf benannte. Die Burg wurde 1660 abgebrochen, Fundamente sind im Schlossgarten erhalten. Das Schloss aus der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts wurde im 18. Jahrhundert erneuert.
Das Dorf war im 14. Jahrhundert vermutlich größtenteils württembergisch. Als Inhaber werden auch die Herren von Stadion und von Stein erwähnt. Burg und Herrschaft erhielten die von Speth als württembergisches Pfand, 1441 als Eigengut mit allen Rechten. Im Jahr 1503 erhielt der Ort Marktrecht und 1511 die Blutgerichtsbarkeit als kaiserliches Lehen.
Im Jahr 1805 kam der ritterschaftliche Ort an das Herzogtum Württemberg und wurde dem Oberamt Riedlingen unterstellt. Später kam Zwiefaltendorf zum Landkreis Ehingen. Dieser wurde 1973 infolge der Kreisreform aufgelöst, wodurch Zwiefaltendorf dem Landkreis Biberach zugeschlagen wurde.
Sehenswürdigkeiten
- Kirche St. Michael
- Liste der Epitaphien in der Kirche (chronologische Reihenfolge):
- 1.) Anonymes spätgotisches Doppelepitaph für ein Ehepaar ohne Wappen und ohne Inschriften
- 2.) Albrecht Speth von Ehestetten und Clara von Ehestetten, Wappen Speth und Beiwappen von Ehestetten
- 3.) Ludwig Speth von Zwiefalten und Veronica von Bubenhofen, Wappen Speth und Beiwappen von Bubenhofen
- 4.) Hans Speth von Ehestetten zu Neidlingen und Zwiefalten, Wappen Speth und Beiwappen von Neipperg
- 5.) Agatha von Neipperg, Ehefrau von Dietrich III. Speth, Wappen Speth und von Neipperg
- 6.) Ursula Speth von Zwiefalten, Wappenschilde Speth, von Uttenheim, Speth, von Neuneck, von Neuneck und von Bubenhofen
- 7.) Reickardis (Richardis) von Uttenheim, Frau des Hans Eitel Speth von Sulzburg, Vollwappen Speth, von Uttenheim, Wappenschilde von Schienen und Zorn von Bulach
- 8.) Dietrich Speth von Zwiefalten und Agatha von Neipperg, Werk von Hans Schaller aus Ulm, Vollwappen Speth und von Neipperg verloren, Wappenschilde Speth, Stain von Jettingen, Güss von Güssenberg, von Berg, von Neipperg, von Massenbach, von Helmstatt und Rüdt von Collenberg
- 9.) Hans Eitel Speth von Sulzburg und seine Frau Richardis von Uttenheim, Werk von Hans Schaller aus Ulm, Vollwappen Speth, von Uttenheim, Wappenschilde linke Seite von unten nach oben: von Schienen, von Uttenheim, von Landenberg, von Bock, von Enzberg, von Müllenheim, Güss von Güssenberg, von Lützelburg, Wappenschilde rechte Seite von unten nach oben: Zorn von Bulach, von Wernau, von Andlau, unbekannt, Reich von Reichenstein, von Angelloch, unbekannt, unbekannt
- 10.) Wilhelm Dietrich Speth von Zwiefalten, Vollwappen Speth, Wappenschilde Speth und von Uttenheim
- 11.) Maximilian Freiherr von Speth und Mathilde Gräfin von Jenison-Walworth, Wappenschilde Speth und Jenison-Walworth
- 12.) Rudolf Dietrich Heinrich Freiherr von Speth, Wappen Speth mit Beiwappen von Bissingen-Nippenburg
- Liste der Epitaphien in der Kirche (chronologische Reihenfolge):
- Schloss Zwiefaltendorf
- Zwiefaltendorfer Tropfsteinhöhle
Weblinks
- Zwiefaltendorf bei LEO-BW
- Zwiefaltendorf bei der Stadt Riedlingen
- Epitaphien in der Pfarrkirche auf Welt der Wappen: Teil 1 - Teil 2 - Teil 3 - Teil 4