Zwerg-Baldrian
Der Zwerg-Baldrian (Valeriana supina) ist eine mehrjährige Pflanze aus der Unterfamilie der Baldriangewächse (Valerianoideae).
Zwerg-Baldrian | ||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Zwerg-Baldrian | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
| ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Valeriana supina | ||||||||||||
Ard. |
Merkmale
Der Habitus der Zwerg-Baldrians ist sehr verschieden von dem der anderen Baldrian-Arten. Er besitzt ausläuferartige, waagerecht wachsende Sprosse, von dem 5 bis 10 cm hohe Seitenzweige aufsteigen. Hierdurch bildet er niedrige Polster mit einer Ausdehnung von typischerweise 10 bis 30 cm Durchmesser.
Die blassrosa Blüten mit etwa 5 mm langer Krone sitzen dicht in kopfigen Blütenständen, und nicht wie bei den anderen Baldrian-Arten in ausgedehnten Trugdolden.
Die deutlich bewimperten Laubblätter sind stets ganzrandig. Sie sind umgekehrt eiförmig oder spatelförmig, das heißt im oberen Abschnitt breiter als im unteren. Meist sind die Flanken der Blätter U-förmig nach oben gebogen.
Blütezeit ist von Juli bis August.
Die Chromosomenzahl der Art ist 2n = 16.[1]
Vorkommen
Der Zwerg-Baldrian kommt ausschließlich in den Ostalpen (bis Graubünden) vor, und zwar in der Regel in Höhenlagen zwischen 1500 m und 2800 m NN. Er zieht Kalkboden vor und wächst auf Kalkschutt oder in Schneetälchen. Er ist eine Charakterart des Thlaspietum rotundifolii, kommt aber auch in Gesellschaften des Arabidion caeruleae vor.[1] Das Verbreitungsgebiet umfasst Deutschland, die Schweiz, Österreich, Italien und Slowenien.[2] In den Allgäuer Alpen steigt er im Tiroler Teil am Hohen Licht bis zu 2550 m Meereshöhe auf.[3]
Die ökologischen Zeigerwerte nach Landolt & al. 2010 sind in der Schweiz: Feuchtezahl F = 3 (mäßig feucht), Lichtzahl L = 5 (sehr hell), Reaktionszahl R = 5 (basisch), Temperaturzahl T = 1 (alpin und nival), Nährstoffzahl N = 2 (nährstoffarm), Kontinentalitätszahl K = 3 (subozeanisch bis subkontinental).[4]
In Österreich zerstreut in den Bundesländern Steiermark, Kärnten, Salzburg, Tirol und Vorarlberg. In Oberösterreich nur auf dem Dachstein.
Literatur
- Wolfgang Adler, Karl Oswald, Raimund Fischer: Exkursionsflora von Österreich. Hrsg.: Manfred A. Fischer. Ulmer, Stuttgart/Wien 1994, ISBN 3-8001-3461-6.
- Xaver Finkenzeller: Alpenblumen. München 2003, ISBN 3-576-11482-3
Einzelnachweise
- Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. 8. Auflage. Stuttgart, Verlag Eugen Ulmer, 2001. Seite 882. ISBN 3-8001-3131-5
- E. von Raab-Straube & T. Henning (2017+): Valerianaceae. – In: Euro+Med Plantbase - the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity. Datenblatt Valerianaceae
- Erhard Dörr, Wolfgang Lippert: Flora des Allgäus und seiner Umgebung. Band 2, IHW, Eching 2004, ISBN 3-930167-61-1, S. 538.
- Valeriana supina Ard. In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora. Abgerufen am 9. April 2021.
Weblinks
- Zwerg-Baldrian. FloraWeb.de
- Zwerg-Baldrian. In: BiolFlor, der Datenbank biologisch-ökologischer Merkmale der Flora von Deutschland.
- Steckbrief und Verbreitungskarte für Bayern. In: Botanischer Informationsknoten Bayerns.
- Thomas Meyer: Baldrian Datenblatt mit Bestimmungsschlüssel und Fotos bei Flora-de: Flora von Deutschland (alter Name der Webseite: Blumen in Schwaben)