Zweinervige Segge
Die Zweinervige Segge (Carex binervis) ist eine Pflanzenart aus der Gattung Seggen (Carex). Sie ist in Europa und im nordwestlichen Afrika verbreitet.
Zweinervige Segge | ||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Zweinervige Segge (Carex binervis), Illustration | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
| ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Carex binervis | ||||||||||||
Sm. |
Beschreibung
Die Zweinervige Segge ist eine ausdauernde krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 30 bis 100, selten auch über 150 Zentimetern erreicht. Sie wächst mit kurzen Ausläufern lockerrasig. Die Stängel sind dreikantig und oben rau. Die dunkelgrünen Laubblätter sind 3 bis 6 mm breit, gekielt und etwa halb so lang wie der Stängel. Ihre bauchige Blattscheidenwand hat ein trockenhäutiges Anhängsel. Die grundständigen Blattscheiden sind orangebraun.
Die Zweinervige Segge ist eine Verschiedenährige Segge. Es gibt ein männliches und zwei bis drei weibliche Ährchen. Die weiblichen Ährchen sind dichtblütig, bis 4,5 cm lang und gestielt, stehen eher aufrecht, das unterste nickend. Die Hüllblätter sind krautig und haben lange Scheiden. Das untere Hüllblatt ist viel länger als sein Ährchen, aber kürzer als der gesamte Blütenstand.
Die Tragblätter sind eiförmig mit einer Stachelspitze und rotbraun. Sie sind kürzer als die Frucht. Der Griffel trägt drei Narben.
Die kahle Frucht ist 3 bis 3,5 mm lang, dunkelpurpurfarben mit zwei deutlichen grünen Randadern, dreikantig und verschmälert sich abrupt in den innen wie außen rau gezähnten Schnabel.
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 74.[1]
Vorkommen
Die Zweinervige Segge ist in Nordeuropa und Westeuropa verbreitet.[2] Bemerkenswerter Weise kommt sie in Nordeuropa (Norwegen) vereinzelt auch an küstennahen Standorten vor, die durch den Golfstrom begünstigt sind.[3] Andererseits fehlt sie im westlichen Mittelmeerraum, sie gedeiht indessen in England, im westlichen Frankreich, Spanien sowie Portugal.[3] Die Zweinervige Segge ist ein temperat-euozeanisches Florenelement.
Ihr Hauptverbreitungsgebiet in Mitteleuropa liegt an der westeuropäischen Atlantikküste.[3] In Deutschland ist sie selten und kommt vereinzelt im südlichen Odenwald, im Hunsrück, in der Schneeeifel und im Hohen Venn vor. Auch im anschließenden belgischen Gebiet ist sie sehr selten.[3]
Sie wächst auf trockenen und feuchten Heiden, die in Mitteleuropa zu den pflanzensoziologischen Verbänden Ericion tetralicis und Juncion squarrosi gehören. In Westeuropa ist sie eine Charakterart der Ordnung Erico-Ulicetalia.[1] Die Zweinervige Segge braucht wintermildes und sommerfeuchtes Klima. Sie bevorzugt als Untergrund trockenen Sand (Heide).[3]
Belege
- Rudolf Schubert, Klaus Werner, Hermann Meusel (Hrsg.): Exkursionsflora für die Gebiete der DDR und der BRD. Begründet von Werner Rothmaler. 13. Auflage. Band 2: Gefäßpflanzen. Volk und Wissen, Berlin 1987, ISBN 3-06-012539-2 (Areal).
- Siegmund Seybold (Hrsg.): Schmeil-Fitschen interaktiv. CD-ROM, Version 1.1. Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2002, ISBN 3-494-01327-6.
Einzelnachweise
- Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 190.
- Rafaël Govaerts (Hrsg.): Carex binervis. In: World Checklist of Selected Plant Families (WCSP) – The Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew, abgerufen am 31. Oktober 2016.
- Dietmar Aichele, Heinz-Werner Schwegler: Die Blütenpflanzen Mitteleuropas. 2. Auflage. Band 5: Schwanenblumengewächse bis Wasserlinsengewächse. Franckh-Kosmos, Stuttgart 2000, ISBN 3-440-08048-X.
Weblinks
- Zweinervige Segge. FloraWeb.de
- Zweinervige Segge. In: BiolFlor, der Datenbank biologisch-ökologischer Merkmale der Flora von Deutschland.
- Datenblatt mit Bestimmungsschlüssel und Fotos bei Thomas Meyer: Flora-de: Flora von Deutschland (alter Name der Webseite: Blumen in Schwaben).
- Fotos: , ,