Zr. Ms. Buffel

Seiner Majestät Panzer-, Turm-, Rammschiff zweiter Klasse d​er Buffel, s​o die vollständige damalige Bezeichnung, i​st ein i​n Hellevoetsluis beheimatetes Monitor-Panzerschiff m​it Rammsteven, d​as bis 2013 a​ls stationäres Museumsschiff d​es Maritiem Museum Rotterdam betrieben wurde.

Schiffsdaten
SchiffstypMonitor-Panzerschiff mit Rammsteven
SchiffsklassePanzerschiff
Kiellegung:10. Juni 1867
Stapellauf:10. März 1868
Indienststellung:23. Juli 1868
Bauwerft:Robert Napier & Sons, Glasgow, Schottland
Besatzung:117
Technische Daten
Vermessung:2198 BRT
Wasserverdrängung:2.261 t
Länge über alles:62,70 m
Länge zwischen den Loten:59,40 m
Breite:12,30 m
Tiefgang:4,8 m
Maschinenanlage:2 × Verbunddampfmaschine auf 2 × Festpropeller
Leistung:2200 PS
Geschwindigkeit:12 Knoten
Verbleib
Museumsschiff in Hellevoetsleus

Geschichte

Das 1868 i​n Govan, Glasgow a​ls Baunummer 139 d​er Werft Robert Napier & Sons a​us Eisen gebaute Schiff w​urde am 23. Juli 1868 a​ls Küstenschutzschiff d​er Königlich niederländischen Marine i​n Dienst gestellt.

Die Buffel (HW 12) w​ar das Typschiff e​iner zwischen 1867 u​nd 1869 v​on mehreren Werften gebauten Dreierserie (Buffel, Schorpioen u​nd Stier) v​on Panzerschiffen m​it Monitor (Geschützturm) u​nd Rammsteven. Der Rammsteven w​urde als Kampfmittel, insbesondere i​m Hinblick a​uf die seinerzeit n​och in großer Zahl vorhandenen Holzschiffe anderer Marinen, eingebaut. Der drehbare Geschützturm diente a​ls Waffe g​egen andere moderne Panzerschiffe.

Während seiner siebzehn aktiven Jahre in der niederländischen Marine geriet das Schiff niemals in ein Gefecht. Nach ihrem Auflegen wurde die Buffel 1894 abgerüstet und seit 1896 als Wohnschiff, zunächst in Hellevoetsluis, später in Den Helder genutzt. Danach setzte man sie als Ausbildungsschiff der Amsterdamer Marinewerft ein, wo sie auch den Zweiten Weltkrieg überstand. Ihre spätere NATO-Schiffskennung war A884. 1973 wurde die Buffel endgültig außer Dienst gestellt und 1974 an die Stadt Rotterdam verkauft. In den folgenden Jahren wurde sie in ihren ursprünglichen Zustand zurückversetzt und von 1979 bis 2013 lag sie im Leuvehaven als Bestandteil des Maritiem Museum Rotterdam unweit der Erasmus-Brücke. 2013 wurde sie nach Hellevoetsluis gebracht, um dort als Museumsschiff zu dienen. Sie bleibt weiterhin Eigentum der Stadt Rotterdam, fiel aber aus der Obhut des Museums heraus.[1] Nach Angaben eines Museumsführers vom 16. Juni 2018 ist das Schiff mittlerweile in das Eigentum einer Freiwilligengemeinschaft übergegangen, das es unterhält und betreibt. Dafür werden Eintrittskarten verkauft und das Schiff für Veranstaltungen vermietet.

Die Bewaffnung der Buffel bestand ursprünglich aus zwei 9.2-Zoll-Kanonen (Vorderlader), vier 30-Pfünder-Kanonen und dem Rammsteven. Aufgrund der langen Ladezeiten wurden die Vorderlader recht schnell durch eine Kanone von Krupp (Hinterlader) ersetzt, die eine höhere Feuergeschwindigkeit aufwies. Eine Nachbildung des Geschützturms mit den beiden Vorderladern wurde beim Rückbau des Schiffs angebracht. Der Turm ist aber nicht drehbar, weil darunter die nachträglich eingebauten Zugangstreppen zum Unterdeck führen.

Literatur

  • William C. Heine: Veteranen der Seefahrt. Die bedeutendsten Schiffe der Welt und ihre Geschichte. Stalling Verlag, Oldenburg 1979, ISBN 3-7979-1506-3.
Commons: Hr.Ms. Buffel (ship, 1868) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Pressebericht des Museums. 16. November 2012; abgerufen am 27. Oktober 2013

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