Zivilgesetzbuch (Begriffsklärung)
Ein Zivilgesetzbuch reguliert wie das andernorts als (Allgemeines) Bürgerliches Gesetzbuch (abgekürzt ABGB bzw. BGB) bezeichnete Gesetzeswerk – das Zivilrecht. Diese Kodifizierung des Privatrechts hat ihren Ursprung im französischen Code Civil Napoleon Bonapartes. Unter dem Titel „Zivilgesetzbuch“ sind folgende Rechtswerke bekannt:
Deutschsprachiger Raum:
- das Zivilgesetzbuch der Schweiz,
- in Belgien und Luxemburg die dort jeweils geltenden amtlichen deutschen Fassungen des Code Civil,
- in Südtirol das dort geltende italienische Zivilgesetzbuch, der Codice civile
sowie in der Geschichte Deutschlands
- das Zivilgesetzbuch vom 19. Juni 1975 in der Deutschen Demokratischen Republik und
- der Code Civil aus der sogenannten Franzosenzeit (z. B. in Köln), der in einigen deutschen Landesteilen bis zur Einführung des reichsweiten Bürgerlichen Gesetzbuch Ende des 19. Jahrhunderts gültig war.
Nicht-deutschsprachiger Raum: Viele weitere zivilrechtliche Kodifikationen sind in Deutscher Übersetzung auch unter dem Titel „Zivilgesetzbuch“ bekannt, darunter:
- das Niederländische Zivilgesetzbuch (Burgerlijk Wetboek) von 1838,
- das Brasilianische Zivilgesetzbuch (Código Civil do Brasil) von 1916,
- das Litauische Zivilgesetzbuch (Lietuvos Respublikos civilinis kodeksas, „Zivilkodex“) von 2000, bzw. dessen Vorgänger, das Zivilgesetzbuch der Litauischen Sozialistischen Sowjetrepublik (Lietuvos Tarybų Socialistinės Respublikos civilinis kodeksas)
- das Lettische Zivilgesetzbuch (Latvijas Republikas Civillikums, „Zivilkodex“) von 1937,
- das Polnische Zivilgesetzbuch (Kodeks prawa cywilnego, „Zivilrechtskodex“) von 1964,
- das Russische Zivilgesetzbuch (Гражданский кодекс Российской Федерации, „Bürgerlicher Kodex“ bzw. „Zivilkodex“) von 1994,
- das vietnamesische Zivilgesetzbuch (ỜỸắ∏№ẽ) von 1995,
- das Türkische Zivilgesetzbuch (Türk Medenî Kanunu) von 2002.
Siehe auch:
- Bürgerliches Gesetzbuch (Begriffsklärung)
- Código Civil (Begriffsklärung)
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