Zinzow
Zinzow ist ein Ortsteil von Boldekow im Landkreis Vorpommern-Greifswald in Mecklenburg-Vorpommern.[1]
Zinzow Gemeinde Boldekow | ||
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Höhe: | 24 m ü. NHN | |
Eingemeindung: | 1. Januar 1999 | |
Postleitzahl: | 17392 | |
Vorwahl: | 039722 | |
Lage von Zinzow in Mecklenburg-Vorpommern | ||
Geografie
Der Ort liegt drei Kilometer westsüdwestlich von Boldekow auf der vorpommerschen Seite des Landgrabens. Die Nachbarorte in Vorpommern sind Zinzow Ausbau und Rubenow im Norden, Ausbau Jägersruh und Boldekow im Nordosten, Boldekow Ausbau im Osten, Kavelpaß und Bauersheim im Südosten und Ausbau Kiekut und Ausbau Katerberg im Nordwesten. In Mecklenburg liegen Friedland und Günthersfelde im Süden, Brille und Bresewitz im Südwesten, Ziegelei Bresewitz im Westen sowie Meierei im Westen.[2]
Geschichte
Zinzow weist viele Siedlungsmerkmale aus früher Zeit auf. Nordwestlich und südöstlich liegen größere Hügelgräberfelder aus der Bronzezeit (1800 bis 600 v. Chr.), dazu kommt östlich ein slawischer Burgwall (600 bis 1200). Ein sichtbares Bodendenkmal wurde noch nicht klassifiziert, es liegt im Ort nordwestlich und ist entweder ein bronzezeitliches Hügelgrab oder ein frühdeutscher (ab 1230) Turmhügel. Für Letzteres sprechen einige frühdeutsche Keramikfunde. Beweisende Grabungen sind nicht vorgesehen.
Zinzow wurde erstmals als „Zinsow“ 1618 in der Lubinschen Karte aufgezeichnet. Der slawische Name wird mit „Heubach“ oder „Wiesenbach“ gedeutet.[3]
Zinzow war ein alter Besitz der Familie von Schwerin, anfänglich als Pertinenz zu Putzar. Später wurde das Gut mit 1119 ha ein eigenständiges Gut einer der vielen Linien der von Schwerin. Das repräsentative Herrenhaus steht, wie damals üblich, etwas abseits der Gutsanlage im großen und gut erhaltenen Schlosspark. Das Gebäude ist ein zweigeschossiger verputzter Bau über Souterrain mit gestuftem und ausgebautem Mansarddach. Es wurde 1908 im neobarocken Stil von Maximilian Graf von Schwerin errichtet. An Hof- und Gartenseite ist je ein dreiachsiger Mittelrisalit mit Kolossalpilastern, der der Hoffront mit flachen Rundbogengiebel und Wappenrelief. Mit dem Schloss entstand zudem der ausgedehnte Park.
Letzter Besitzer vor 1945 war Jürgen Werner Graf von Schwerin.
Seit 1997 ist das Schloss Privateigentum. Im Schloss wurden Gästezimmer eingerichtet. Ausstellungen und Konzerte finden hier statt. Zum Betrieb gehört auch der Gutshof mit der Gutsbrennerei Schloss Zinzow, die als technisches aber auch als architektonisches Denkmal klassifiziert ist.
Am 1. Januar 1999 wurde das bis dahin selbstständige Zinzow nach Boldekow eingemeindet.[4]
Weblinks
- Zinzow im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Einzelnachweise
- Hauptsatzung der Gemeinde Boldekow. 25. September 2014 (amt-anklam-land.de [PDF; 2,3 MB; abgerufen am 11. November 2017]).
- Geodatenviewer des Amtes für Geoinformation, Vermessungs- und Katasterwesen Mecklenburg-Vorpommern (Hinweise)
- Manfred Niemeyer: Ostvorpommern. Quellen- und Literatursammlung zu den Ortsnamen. Bd. 2: Festland. (= Greifswalder Beiträge zur Ortsnamenkunde. Bd. 2), Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald, Institut für Slawistik, Greifswald 2001, ISBN 3-86006-149-6. S. 11 ff.
- StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands