Zero Install
Unter Zero Install (auch 0install) werden Tools zusammengefasst, die nicht installiert werden müssen.[2] Verwandte Konzepte sind einerseits Portable Software als auch Applikations-Virtualisierung bzw. Sandboxing, welche meistens die Charakteristik der Installationsfreiheit (im Sinne von Systemintegration) teilen. Auch Emulatoren stellen aus anderen Gründen eine Umgebung zur Verfügung auf der Programme ohne Auswirkung auf das System installiert werden.
Zero Install | |
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Installation mit Zeroinstall | |
Basisdaten | |
Entwickler | Thomas Leonard |
Aktuelle Version | 2.16[1] (2. April 2020) |
Betriebssystem | Linux, Unix, macOS, Windows |
Programmiersprache | OCaml |
Kategorie | Installationssystem (Paketmanager) |
Lizenz | LGPL (Freie Software) |
http://0install.net/ |
Hintergrund
Zero install ist auch ein, ursprünglich in Python[3] für Linux geschriebenes, dezentrales, plattformübergreifendes Software-Installationssystem, das unter der LGPL verfügbar ist. Zero Install definiert kein neues Paketformat; es werden unveränderte Tar oder Zip-Archive verwendet. Stattdessen definiert es ein XML-Metadatenformat, um diese Pakete und die Abhängigkeiten zwischen ihnen zu beschreiben. Eine einzige Metadatendatei kann auf mehreren Plattformen, darunter Ubuntu, Debian, Fedora, openSUSE, Mac OS X und Windows, verwendet werden, sofern Binär- oder Quellarchive verfügbar sind, die auf diesen Systemen funktionieren.
Im Gegensatz zu anderen Paketmanagern können beispielsweise Bibliotheken nach Möglichkeit gemeinsam genutzt werden, kommt es jedoch zu widersprüchlichen Anforderungen können mehrere Versionen eines Pakets parallel installiert werden.
Die XML-Datei, die die Anforderungen des Programms beschreibt, kann in ein Quellcode-Repository aufgenommen werden. So kann beispielsweise ein Benutzer ein Git-Repository klonen und das Programm erstellen und testen, indem er bei Bedarf automatisch neuere Versionen von Bibliotheken herunterlädt, ohne die Versionen der von seiner Distribution installierten Bibliotheken zu beeinträchtigen, die weiterhin für andere Software verwendet werden.[4]
Anwendungsfälle sind laut Hersteller u. a. die dezentrale[5] Distribution von Software direkt durch die Hersteller als auch die Root-Rechte freie Installation von Software durch den Anwender.[6] Seit Oktober 2010 existiert auch eine Windowsversion der Software.
Seit 2013 ist Zero Install nicht mehr in Python, sondern in OCaml geschrieben. Als Grund gab Entwickler Thomas Leonard an, dass Python zu langsam gewesen sei, das hätte man vor allem während dem Starten der Software gemerkt. Neben OCaml sei auch noch Haskell in die engere Auswahl gekommen, er entschied sich allerdings für erstere, da die Sprache für ihn leichter zu lernen gewesen wäre[3]
Siehe auch
- Portable Software
- autopackage, eine der Ansätze eine Distro-agnostisches Installationssystem zu erstellen
- AppImage
- Docker (Software)
Weblinks
Einzelnachweise
- Jörg Geiger: Zero install: "Nie mehr installieren !" Chip, 4. August 2010, abgerufen am 3. Mai 2012.
- Python to OCaml: Retrospective. 6. Juni 2014, abgerufen am 20. Mai 2019 (englisch).
- About 0install. Abgerufen am 20. Mai 2019 (englisch).
- Thomas Leonard: Decentralised Installation Systems. osnews.com, 16. Januar 2007, abgerufen am 3. Mai 2012 (englisch).
- Thomas Leonard: Zero Install: Comparison with other systems. 0install.net/, 1. Januar 2010, abgerufen am 3. Mai 2012 (englisch).