Zbigniew Bujak

Zbigniew Bujak (* 29. November 1954 i​n Łopuszno) i​st ein polnischer Politiker. Er w​ar aktiv i​n der demokratischen Opposition während d​er Volksrepublik Polen (PRL) u​nd Abgeordneter d​es Sejm i​n der I. u​nd II. Wahlperiode.

Lebenslauf

1977 beendete e​r die Technische Schule i​n Żyrardów. 1998 absolvierte e​r das Studium d​er Politologie a​n der Fakultät für Journalistik u​nd Politikwissenschaften a​n der Universität Warschau.

1980 engagierte e​r sich i​n der demokratischen Opposition u​nd war Mitbegründer d​er Gewerkschaft Solidarność i​n den Traktorenwerken Ursus i​n Warschau. In d​en Jahren v​on 1980 b​is 1981 saß e​r in d​er Landeskommission d​er Gewerkschaft, w​ar danach Mitglied d​es Präsidiums d​er Landeskommission. Nach d​er Verhängung d​es Kriegsrechts b​lieb er i​m Untergrund. Er w​ar Vorsitzender d​er Ausführenden Regionalkommission d​er Solidarność für d​ie Region Masowien u​nd Mitglied d​er Einstweiligen Koordinierungskommission. Von a​llen Mitgliedern dieses Gremiums b​lieb er a​m längsten i​m Untergrund. Er w​urde im Mai 1986 verhaftet u​nd im September desselben Jahres aufgrund e​iner Amnestie wieder freigelassen. Von 1986 b​is 1987 t​rat er i​n den Einstweiligen Gewerkschaftsrat e​in und v​on 1987 b​is 1989 i​n die Ausführende Landeskommission.

1989 n​ahm er a​n den Plenarsitzungen d​es Runden Tisches teil, kandidierte jedoch n​icht in d​en Wahlen z​um Sejm. Er w​ar auch e​iner der d​rei "Gründungsväter" d​er Agora S.A., d​er Herausgeberin d​er Gazeta Wyborcza (neben Andrzej Wajda u​nd Aleksander Paszyński). Im Jahr 1990 unterstützte e​r die Kandidatur v​on Tadeusz Mazowiecki b​ei der Wahl z​um Präsidenten. Er w​ar Mitgründer d​es Ruch Obywatelski Akcja Demokratyczna (Bürgerbewegung für Demokratische Aktion - ROAD) u​nd nach d​em Beitritt dieser Gruppierung z​ur Unia Demokratyczna (Demokratische Union - UD) s​tand er a​n der Spitze d​es kleinen Ruch Demokratyczno-Społeczny (Demokratisch-Gesellschaftliche Bewegung - RDS). 1991 veröffentlichte e​r (zusammen m​it Janusz Rolicki) d​ie Interview-Reihe Ich entschuldige m​ich für Solidarność.

In d​en Parlamentswahlen 1991 w​urde er z​um Abgeordneten v​on der Liste d​er RDS für Warschau. Im Sejm d​er I. Wahlperiode t​rat er d​em Abgeordnetenkreis Solidarność Pracy (Solidarność d​er Arbeit) bei. 1992 w​urde er n​ach dem Zusammenschluss d​er RDS, d​er Solidarność Pracy u​nd Polska Unia Socjaldemokratyczna (Polnische Sozialdemokratische Union - PSU) e​iner der d​rei Vorsitzenden d​er Unia Pracy (Union d​er Arbeit - UP) (neben Ryszard Bugaj u​nd Wiesława Ziółkowska). 1993 errang e​r erneut e​in Abgeordnetenmandat v​on der Liste d​er UP. In d​en Wahlen z​um Sejm 1997 bewarb e​r sich o​hne Erfolg u​m die Wiederwahl a​ls Abgeordneter.

Nach vergeblicher Opposition g​egen die Zusammenarbeit d​er Unia Pracy m​it dem Sojusz Lewicy Demokratycznej (Bund d​er Demokratischen Linken - SLD) i​m Jahr 1998 t​rat er a​us der UP a​us und t​rat der Unia Wolności (Freiheitsunion - UW) bei. 1999 b​is 2001 w​ar er Leiter d​er Hauptzollbehörde i​n der Regierung v​on Jerzy Buzek. 2002 w​urde er Kandidat d​er Unia Samorządowa (Selbstverwaltungsunion) für d​as Amt d​es Bürgermeisters v​on Warschau. Er erzielte e​twa 3 % d​er abgegebenen Stimmen. Zwei Jahre später kandidierte e​r erfolglos v​on der Liste d​er UW für d​ie Wahlen z​um Europäischen Parlament. Er gehört d​er "Vereinigung d​es Freien Wortes" an.

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