Zbaraski

Zbaraski (weibliche Form Zbaraska, poln. Plural Zbarascy, ukrainisch Збаразькі) w​ar ein polnisches Hochadelsgeschlecht.

Das Wappen Korybut der Zbaraski
Landbesitz der Zbaraski im 16.–17. Jahrhundert (rot)
Portrait von Krzysztof Zbaraski (um 1610)

Geschichte

Das Geschlecht der Zbaraski ist ein seit Ende des 14. Jahrhunderts belegter, später in den Fürstenstand erhobener Zweig der Nieświcki, der ebenfalls in den Fürstenstand erhobenen früheren Herrscherfamilie von Njaswisch bei Minsk und ruthenischer Herkunft. Sie führen ihre Herkunft auf Großfürst Gediminas zurück. Das Adelsgeschlecht der Zbaraski besaß zur Zeit der Adelsrepublik Polen-Litauen zahlreiche Güter in Wolhynien und wurde nach der wolhynischen Stadt Sbarasch benannt.

Bekannt w​urde der v​on Samuel Twardowski (ca. 1595/1600–1661) i​n einem Gedicht besungene k​napp zweijährige Aufenthalt d​er Legation d​es Kronstallmeisters Krzysztof Zbaraski i​n Konstantinopel (1622–1624). Dieser zahlte 30.000 Taler, u​m die polnischen Gefangenen, d​ie die Osmanen i​n der Schlacht v​on Cecora a​m Prut 1620 gemacht hatten, freizukaufen.[1] Seine Reise w​ar Anlass für e​ine vorübergehende polnisch-türkische Annäherung. Er erbaute gemeinsam m​it Jerzy Zbaraski d​as Schloss Sbarasch (ukrainisch: Збаразький замок) b​ei Ternopil.

Namensträger (Auswahl)

  • Knjas Michał Zbaraski Wiśniowiecki, gest. 1516, oder 1517, Stammvater des Geschlechts Wiśniowiecki
  • Fürst Janusz Zbaraski, regierte 1574 bis 1608, war Wojewode von Bracław, Reiterbefehlshaber im Kampf gegen Russen (in der Schlacht bei Toropez 1580), Tataren (1577–78, 1589–91) und Türken (1596).
  • Jerzy Zbaraski, regierte 1608 bis 1631, Kastellan von Krakau, versuchte 1619 als Oppositionsführer, das Eingreifen des polnischen Königs auf der Seite der Habsburger im Böhmischen Aufstand zu verhindern.[2]
  • Krzysztof Zbaraski (1579–1627), polnischer Kronstallmeister, Gesandter in Konstantinopel
  • Fürst Stefan Zbaraski (1518–1585), Wojewode von Troki

Literatur

  • Józef Szujski: Die Polen und Ruthenen in Galizien. Die Völker Oesterreich-Ungarns, Bd. 9, Prochaska 1882, S. 197.
  • Eugen Lipnicki: Geschichte der polnischen National-Literatur übersichtlich dargestellt, Nabu Reprint 2010, ISBN 978-1-147-95203-2, S. 48.
  • Die historischen Epen von Samuel ze Skrzypny Twardowski, S. 55.
  • Adam Boniecki: Poczet rodów w Wielkiem Księstwie Litewskiem w XV i XVI wieku. 1887.
  • Herbarz polski (Polnische Wappen). S. 154.

Einzelnachweise

  1. http://www.princeton.edu/~achaney/tmve/wiki100k/docs/Bohdan_Khmelnytsky.html
  2. Frost, Robert I.: Polen-Litauen und der Dreißigjährige Krieg. In: 1648: Krieg und Frieden in Europa. Abgerufen am 31. Oktober 2013.
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