Yassin al-Haj Saleh
Yassin al-Haj Saleh (arabisch ياسين الحاج صالح, DMG Yāsīn al-Ḥāǧǧ Ṣāliḥ; * 1961 in ar-Raqqa, Syrien)[1] ist ein syrischer Schriftsteller und Dissident. Seine Themen umfassen Politik, Kultur und Soziales in Syrien und der arabischen Welt.[1]
Während seines Medizinstudiums wurde Saleh 1980 wegen der Mitgliedschaft in einer verbotenen kommunistischen Partei festgenommen. Er war 16 Jahre inhaftiert, davon die letzten Jahre im gefürchteten Gefängnis von Tadmur.[1][2] Nach seiner Entlassung 1996 machte er 2000 seinen Abschluss in Medizin, praktizierte aber nie.[1] Er fordert demokratische Reformen und schreibt als politischer Autor für verschiedene arabische Zeitungen.[1] Eine von ihnen ist al-Hayat, eine panarabische Zeitung, die in London erscheint.[2] Er konnte Syrien lange Zeit nicht verlassen, da es ihm verboten wurde, einen Reisepass zu besitzen.[2] Der 2014 erschienene Film Baladna Alraheeb (Our Terrible Country) von Ali al-Atassi und Ziad Homsi schildert Yassin al-Haj Salehs Flucht aus Syrien in die Türkei, wo er seit 2013 in Istanbul lebt.[3]
Am 9. Dezember 2013 wurde seine Ehefrau Samira Khalil zusammen mit der Menschenrechtsanwältin Razan Zaitouneh und dem Rechtsanwalt Nazem Hammad im syrischen Douma, einem Vorort von Damaskus, vermutlich von Islamisten entführt.[4]
2017 erhielt al-Haj Saleh den Tucholsky-Preis der schwedischen P.E.N.-Sektion.[5]
Schriften
- Prisoner of Damascus in: The New York Times, 10. April 2011 (englisch)
- Keine Verurteilung des Mordens in: Frankfurter Rundschau, 21. September 2015
Einzelnachweise
- Filmed Conversations, Haus der Kulturen der Welt, 2008
- Wir brauchen ein neues Syrien, Gabriela M. Keller: Interview mit Yassin al-Haj Saleh, taz, 10. Mai 2011
- Baladna Alraheeb (engl.: Our Terrible Country), Mohammad Ali Atassi, Ziad Homsi, Syrien/Libanon 2014
- „Mein Weg ins Exil“
- Tucholsky Ödülü Suriyeli Yazar Yassin al-haj Saleh’e verildi, evrensel.net, abgerufen am 16. Januar 2018