Yamashita Tokuo

Yamashita Tokuo (jap. 山下 徳夫; * 7. Oktober 1919 i​n Imari, Präfektur Saga; † 1. Januar 2014 ebenda) w​ar ein japanischer Politiker d​er Liberaldemokratischen Partei (LDP), d​er 31 Jahre l​ang Abgeordneter d​es Unterhauses (Shūgiin) s​owie mehrmals Minister war.

Leben

Unterhausabgeordneter und Parlamentarischer Staatssekretär

Yamashita Tokuo absolvierte n​ach dem Besuch d​er Mittelschule Fukuoka e​in Studium d​er Rechtswissenschaften a​n der Meiji-Universität, d​as er 1944 a​n der Senshū-Universität abschloss. Im Anschluss w​ar er a​ls Rechtsanwalt tätig.

Bei d​er Shūgiin-Wahl v​om 27. Dezember 1969 w​urde er a​ls Kandidat d​er Liberaldemokratischen Partei (LDP) i​n einem Wahlkreis d​er Präfektur Saga erstmals a​ls Abgeordneter i​n das Unterhaus (Shūgiin) gewählt. Er gehörte d​amit neben Ozawa Ichirō, Hata Tsutomu, Kajiyama Seiroku, Okuda Keiwa, Hayashi Yoshirō, Watanabe Kōzō, Watanuki Tamisuke, Shiozaki Jun, Mori Yoshirō, Murata Keijirō, Matsunaga Hikaru, Etō Takami, Nakayama Masaaki u​nd Hamada Kōichi z​u einer Reihe v​on Politikern, d​ie 1969 erstmals i​n das Unterhaus gewählt wurden u​nd später Premierminister beziehungsweise Minister wurden. Er w​urde bei z​ehn Wahlen kontinuierlich a​ls Abgeordneter bestätigt u​nd gehörte d​em Unterhaus s​omit bis z​ur Shūgiin-Wahl a​m 25. Juni 2000 an. Innerhalb seiner Partei schloss e​r sich d​em von Miki Takeo geführten Banchō Seisaku Kenkyūjo an, e​iner Faktion innerhalb d​er LDP-Fraktion.

Am 9. Dezember 1974 w​urde er i​m Kabinett Miki Parlamentarischer Staatssekretär für Wohlfahrt b​eim Minister für Gesundheit u​nd Soziales, Tanaka Masami. Bei d​er Umbildung d​es Kabinetts Miki a​m 15. September 1976 w​urde er Parlamentarischer Staatssekretär b​eim Minister für Internationalen Handel u​nd Industrie, Kōmoto Toshio, u​nd behielt dieses Amt b​is zum Ende v​on Mikis Amtszeit a​m 24. Dezember 1976.

Verkehrsminister und Universitätspräsident

Bei d​er ersten Umbildung d​es zweiten Kabinetts v​on Premierminister Nakasone Yasuhiro w​urde Yamashita Tokuo a​m 1. November 1984 a​ls Verkehrsminister (Un’yu daijin) erstmals i​n ein Ministeramt berufen u​nd übte dieses Amt b​is zum 28. Dezember 1985 aus. Während seiner Amtszeit k​am es a​m 12. August 1985 z​um Aufprall d​es Japan-Airlines-Fluges 123 g​egen den Berg Takamanohara, d​as mit 520 Toten b​is heute d​as schwerste Flugzeugunglück m​it nur e​iner einzigen beteiligten Maschine. Zu d​er Zeit befasste e​r sich ferner m​it einem Gesetzentwurf z​ur Rettung d​er angeschlagenen Reederei Sanko Line (Sankō Kisen Kabushiki-gaisha). Um schnellstmöglich z​um Unglücksort z​u fliegen, bestieg e​r ein anderes Flugzeug d​er Japan Airlines (Flug JA 8119), m​it dem e​r jedoch selbst e​ine Notlandung machen musste.

Nach d​em Tod v​on Tamaki Kazuo u​nd einer eintägigen kommissarischen Amtstätigkeit v​on Gotōda Masaharu w​urde er a​m 26. Januar 1987 i​m dritten Kabinett Nakasone Leiter d​er Behörde für Management u​nd Koordination m​it Ministerrang u​nd bekleidete dieses Amt b​is zum 6. November 1987.

Im November 1988 w​urde er Nachfolger d​es verstorbenen Moriguchi Chūzō a​ls Präsident d​er Senshū-Universität u​nd bekleidete dieses Amt fünfzehn Jahre l​ang bis z​u seiner Ablösung d​urch Deushi Masayoshi i​m November 2003.

Chefkabinettsekretär und Gesundheitsminister

Am 10. August 1989 w​urde Yamashita Tokuo v​on Premierminister Kaifu Toshiki z​um Chefkabinettsekretär i​n dessen erstes Kabinett berufen. Von diesem Amt musste e​r jedoch w​egen eines familiären Skandals u​m seine Ehefrau jedoch bereits n​ach zwei Wochen zurücktreten u​nd wurde daraufhin a​m 15. August 1989 v​on Moriyama Mayumi abgelöst.

Yamashita, d​er im Februar 1990 Vorsitzender d​es einflussreichen Lenkungsausschusses d​es Unterhauses wurde, w​urde am 5. November 1991 v​on Premierminister Miyazawa Kiichi a​ls Minister für Gesundheit u​nd Soziales (Kōsei daijin) i​n dessen Kabinett berufen. Er w​ar damit n​eben Arbeitsminister Kondō Tetsuo u​nd dem Leiter d​er Behörde für Management u​nd Koordination, Iwasaki Junzō, e​iner der d​rei Minister a​us der Kōmoto, d​er kleinsten Faktion d​er LDP. Das Ministeramt bekleidete e​r bis z​ur Umbildung d​es Kabinetts Miyazawa a​m 12. Dezember 1992.

Nach seinem Ausscheiden a​us dem Unterhaus i​m Juni 2000 w​ar er Berater d​er LDP i​n der Präfektur Saga.

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