Wolodymyr Kistion

Wolodymyr Jewsewijowytsch Kistion (ukrainisch Володимир Євсевійович Кістіон; * 31. Mai 1965 i​n Dowschok, Ukrainische SSR) i​st ein ukrainischer Politiker. Von April 2016 b​is zum 29. August 2019 w​ar er Vizeministerpräsident für Fragen d​er zeitweilig okkupierten Territorien u​nd Binnenflüchtlinge i​n der Ukraine.

Wolodymyr Kistion

Leben

Wolodymyr Kistion kam 1965 in Dowschok im Rajon Jampil im Süden der Oblast Winnyzja zur Welt. Er absolvierte ein Ingenieurstudium mit Spezialisierung auf Wasser und sanitäre Anlagen an der Staatlichen Akademie für Bauingenieurwesen und Architektur in Odessa. Außerdem erwarb er in Odessa einen Masterabschluss für öffentliche Verwaltung am Regionalinstitut für öffentliche Verwaltung der Nationalen Akademie für öffentliche Verwaltung. Nach dem Ingenieursstudium arbeitete er in Jampil in der Privatwirtschaft, wo er bis zum Unternehmensleiter aufstieg.

Nach dem Wechsel in die Politik war er von 2008 bis 2011 stellvertretender Bürgermeister von Winnyzja und von Juli 2011 bis Oktober 2014 unter dem Bürgermeister Wolodymyr Hrojsman erster stellvertretender Bürgermeister der Stadt. Nach dem Euromaidan war er zwischen Oktober 2014 und Juni 2015, nun unter dem zum Minister aufgestiegenen Wolodymyr Hrojsman, 1. Stellvertretender Minister für regionale Entwicklung, Bau und Wohnungswesen und Kommunalwirtschaft der Ukraine im ersten Kabinett Jazenjuk.[1][2]

Nachdem Wolodymyr Kistion Parlamentspräsident wurde, w​ar Kistion i​m Juni u​nd Juli 2015 dessen offizieller Berater u​nd daraufhin b​is April 2016 d​er erste stellvertretende Geschäftsführer für Rechtsangelegenheiten d​er Werchowna Rada.[3]

Nach einer Kabinettsumbildung am 14. April 2016, bei der Wolodymyr Hrojsman zum Ministerpräsidenten der Ukraine aufstieg, war Kistion Vizeministerpräsident für Fragen der zeitweilig okkupierten Territorien und Binnenflüchtlinge im Kabinett Hrojsman.[4] Kistion ist verheiratet und hat einen Sohn.[1]

Kritik

Einige Medien nennen Kistion „королем тітушок“ (Korolem Tituschok; z​u deutsch i​n etwa „Verbrecherkönig“), d​a sie i​hn unter anderem d​er Nähe z​ur organisierten Kriminalität verdächtigten. Seine erfolgreiche Karriere würde e​r lediglich d​em Tandem, d​ass er m​it Wolodymyr Hrojsman bildet, verdanken.[3]

Einzelnachweise

  1. Kurzbiografie Wolodymyr Kistion auf "Offizielle Ukraine heute"; abgerufen am 18. April 2016
  2. Kurzbiografie Wolodymyr Kistion auf der offiziellen Webpräsenz der Stadt Winnyzja; abgerufen am 18. April 2016
  3. Dossier Wolodymyr Jewsewijowytsch Kistion auf ednist.info 15. April 2016; abgerufen am 18. April 2016
  4. Webpräsenz des Ministerkabinetts der Ukraine; 14. April 2016; abgerufen am 18. April 2016
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