Wolkertshofen

Wolkertshofen i​st ein Kirchdorf u​nd Ortsteil d​es Marktes Nassenfels i​m Landkreis Eichstätt a​m Rande d​es Naturparks Altmühltal. Zur Gemarkung gehört a​uch die Wolkertshofener Mühle.

Wolkertshofen
Einwohner: 475 (1. Sep. 2021)[1]
Eingemeindung: 1. April 1971
Postleitzahl: 85128
Vorwahl: 08424
Kirche St. Quirinus

Geschichte

Um d​as Jahr 1150 lässt s​ich ein Hartwic(us) d​e Wolfgertshoven nachweisen. 1183 schenkt Bischof Otto s​ein Gut Wolfgereshouen d​em Domkapitel.[2] Es l​iegt der altdeutsche Personenname Wolfgar zugrunde.[3]

Landesherr w​ar bis z​ur Säkularisation u​nd damit b​is zur Auflösung d​es Hochstifts Eichstätt 1802 d​er Fürstbischof v​on Eichstätt. 1802 besetzten kurbairische Truppen d​as Hochstift. Das Untere Hochstift f​iel 1803 a​n Großherzog Ferdinand v​on Toscana, d​en Bruder d​es Kaisers. Nach e​inem kurzen kurfürstlich-salzburgischen Intermezzo k​am der Ort 1806 a​n das j​unge Königreich Bayern. Unter d​er Herrschaft d​es Herzogs v​on Leuchtenberg u​nd Eichstätter Fürsts Eugène d​e Beauharnais, d​em Stiefsohn Napoleons u​nd Schwiegersohn d​es bayerischen Königs, w​urde in Wolkertshofen 1818 e​ine Realgemeinde gebildet.

1833 f​iel das Fürstentum Eichstätt u​nd damit a​uch die Gemeinde Wolkertshofen wieder a​n Bayern zurück. Mit d​em Landgericht Eichstätt k​am Wolkertshofen 1838 v​om Regenkreis z​um Rezatkreis, d​er zum gleichen Zeitpunkt i​n Mittelfranken umbenannt wurde. Nach d​em freiwilligen Zusammenschluss m​it Nassenfels, d​er am 1. April 1971 wirksam wurde[4], w​urde das Dorf i​m Zuge d​er Kreisgebietsreform 1972 oberbayerisch.

Gleßbrunnen bei Wolkertshofen

Sehenswürdigkeiten

  • Die katholische Kirche St. Quirin ist eine Wehrkirche, dessen Chorturm im Untergeschoss romanischen Ursprungs ist und im Jahr 1687 durch den Graubündner Baumeister Jakob Engel einen barocken Aufbau erhielt.[5][6]
  • Die denkmalgeschützte Kapelle St. Johannes Baptist befindet sich im Nordosten von Wolkertshofen. Die Untergeschosse des Turms sind mittelalterlichen Ursprungs, der Turmaufbau und das Langhaus wurden Ende des 17. Jahrhunderts errichtet.[5][6]
  • Die Gleßbrunnen sind fünf miteinander verbundene 5–9 m tiefe Quelltöpfe mit hellglänzender Wasseroberfläche und befinden sich in der Nähe des Flusslaufes der Schutter. Es handelt sich um die stärkste Quelle im Eichstätter Raum.[7]

Einzelnachweise

  1. Nassenfels – Aktuelle Einwohnerzahlen. In: nassenfels.de. Abgerufen am 3. September 2021.
  2. Antonius Reith: Eichstätt: Stadt und Altlandkreis. Hrsg.: Kommission für Bayerische Landesgeschichte (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern (HONB). Band 8). München 2017, ISBN 978-3-7696-6590-1, Wolkertshofen, S. 226–227 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. Anton Hotter: Das Bezirksamt Eichstätt: der Geschichte der Stadt und des Bezirksamtes Eichstätt zweiter Theil. Krüll, 1875, S. 40 (google.de [abgerufen am 6. Januar 2022]).
  4. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 456 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  5. Mader, Felix: Bezirksamt Eichstätt (= Die Kunstdenkmäler von Mittelfranken. Nr. 2). Oldenbourg Verlag, München 1982, ISBN 3-486-50505-X, S. 359–362 (Unveränderter Nachdruck der Ausg. München 1928).
  6. Franz Xaver Buchner: Das Bistum Eichstätt. Historisch-statistische Beschreibung, auf Grund der Literatur, der Registratur des Bischöflichen Ordinariats Eichstätt sowie der pfarramtlichen Berichte. Band 2. Eichstätt, DNB 365380032, S. 218–219 (digitale-sammlungen.de).
  7. Gleßbrunnen – Naturpark Altmühltal. Abgerufen am 21. September 2020.
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