Wolframelektrode

Wolframelektroden werden z​um Wolfram-Inertgas-Schweißen (WIG) benötigt. Je n​ach Stromart werden r​eine oder m​it oxidischen Zusätzen versehene Wolframelektroden verwendet, s​ie sind n​ach Zusatzart u​nd -menge farblich gekennzeichnet. Die Einteilung d​er Elektroden erfolgt n​ach ISO 6848, letzter Stand 2015. Nicht a​lle hier gelisteten Elektroden s​ind in d​er Norm wiederzufinden, w​ie zum Beispiel d​ie WS, WT40 o​der WT4..[1]

BezeichnungZusammensetzungKennfarbegeeignet für Werkstoff
WPreines WolframgrünAluminiumlegierungen
WZr 30,15 bis 0,50 % Zirconium(IV)-oxidbraunAluminiumlegierungen
WZr 80,70 bis 0,90 % Zirconium(IV)-oxidweißAluminiumlegierungen
WT 40,35 bis 0,55 % ThoriumdioxidRadioaktiv!hellblauUn- und hochlegierte Stähle
WTh 100,80 bis 1,20 % Thoriumdioxid – Radioaktiv!gelbUn- und hochlegierte Stähle
WTh 201,70 bis 2,20 % Thoriumdioxid – Radioaktiv!rotUn- und hochlegierte Stähle
WTh 302,80 bis 3,20 % Thoriumdioxid – Radioaktiv!violettUn- und hochlegierte Stähle
WT 403,80 bis 4,20 % Thoriumdioxid – Radioaktiv!orangeUn- und hochlegierte Stähle
WLa 100,80 bis 1,20 % LanthanoxidschwarzUn- und hochlegierte Stähle, Titan-, Nickel-,Kupfer-, Aluminium- & Magnesiumlegierungen
WLa 151,30 bis 1,70 % LanthanoxidgoldUn- und hochlegierte Stähle, Titan-, Nickel-,Kupfer-, Aluminium- & Magnesiumlegierungen
WLa 201,80 bis 2,20 % LanthanoxiddunkelblauUn- und hochlegierte Stähle, Titan-, Nickel-,Kupfer-, Aluminium- & Magnesiumlegierungen
WCe 201,80 bis 2,20 % Cer(IV)-oxidgrauUn- und hochlegierte Stähle, Titan-, Nickel-,Kupfer-, Alu- & Magnesiumlegierungen
WS 2®Seltene Erden (Mischoxide)türkisUn- und hochlegierte Stähle, Aluminium, Kupfer, Kupferlegierungen, Bronze, Silizium-Bronze, Titan, Titanlegierungen
E3®/WR20Seltene Erden (Mischoxide: Lanthan, Zirkonium, Yttrium)lilaUn- und hochlegierten Stähle, Aluminium-, Kupfer-, Nickel-, Titan- und Magnesiumlegierungen

Die WP-Elektroden sind reine Wolframelektroden und werden hauptsächlich zum Wechselstromschweißen verwendet. Die WZr-Elektroden haben beim Wechselstromschweißen etwas bessere Eigenschaften.

Die WTh-Elektroden s​ind bedingt d​urch den Thoriumzusatz leicht radioaktiv strahlend. Sie h​aben beim Gleichstromschweißen bessere Zündeigenschaften u​nd eine höhere Stromtragfähigkeit a​ls reine Wolframelektroden. Die Anwendung dieser Elektroden sollte vermieden werden; insbesondere d​as Schleifen dieser Elektroden erfordert besondere Vorsicht u​nd spezielle Absauganlagen.[2]

Die WCe-, WLa- und WS-Elektroden werden zum Gleich- und Wechselstromschweißen verwendet, sie sind ein vollwertiger Ersatz für die WTh-Elektroden. WLa ist im Vergleich mit WCe etwas besser für kleine Stromstärken geeignet. Die WS-Elektroden sind meist etwas teurer und haben unterschiedliche, nicht genormte Zusammensetzung. Standzeit und Belastbarkeit sollen noch höher sein.

Anschleifen: Wolframelektroden sollten immer in Längsrichtung angeschliffen werden. Ein Anschliff der Elektroden in Umfangsrichtung kann den Lichtbogen streuen und so das Aussehen der Naht negativ beeinflussen. Zum Anschleifen sollten Diamantschleifscheiben benutzt werden um die Oberflächenrauigkeit so gering wie möglich zu halten da diese den Lichtbogen ablenken könnte. Das Einatmen oder Verteilen von Schleifstäuben sollte dabei – insbesondere auch bei Elektroden mit Thoriumdioxid – vermieden werden (passende Luftabsaugung im Bereich der Schleifstelle, nass schleifen …).

Einzelnachweise

  1. Lichtbogenschweißen und -schneiden - Wolframelektrode - Einteilung Website des Beuth Verlages. Abgerufen am 31. Oktober 2020.
  2. Umgang mit thoriumoxidhaltigen Wolframelektroden beim Wolfram-Inertgasschweißen Website des DGUv. Abgerufen am 26. Juni 2020.
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