Wolfgang von Polheim
Wolfgang Freiherr von Polheim (* 31. Oktober 1458; † 11. November 1512) war ein österreichischer Adeliger und von 1501 bis zum Tode Oberhauptmann und Regent in den niederösterreichischen Landen.
Leben und Wirken
Wolfgang von Pohlheim entstammte einem oberösterreichischen Adelsgeschlecht (Polheim-Wartenburg-Linie). Kaiser Friedrich III. ernannte ihn zum Rat und Kämmerer seines Sohnes Maximilian I., mit dem er 1477 in die Niederlande ging. Am 22. Jänner 1501 wurde er in den Freiherrnstand erhoben (Reichsfreiherr zu Polheim und Wartenburg) und am gleichen Tag zum Mitglied des Ordens vom Goldenen Vlies gewählt[1]. Im April des gleichen Jahres wurde er zum Obersten Hauptmann und Regent von „Österreich unter der Enns“ ernannt.
Bei einem diplomatischen Aufenthalt am Hofe des französischen Königs Karl VIII. lernte er persönlich Franz von Paula kennen und gründete anschließend das erste Paulanerkloster in deutschen Landen in Oberthalheim bei Timelkam.
Wolfgang von Polheim vermählte sich 1494 mit Johanna von Borsselen (1476–1509), Tochter des Grafen Wolfhart VI. von Borsselen und der Charlotte de Bourbon (* wohl 1449, † 18. März 1478), Tochter von Ludwig III., Graf von Montpensier. Sein Sohn Cyriak von Polheim und dessen Nachkommen schlossen sich der Reformation an.
Wolfgang ist gemeinsam mit seiner Gemahlin in der ehemaligen Klosterkirche St.-Anna-Kirche in Oberthalheim begraben.
Literatur
- Zwiedineck: Polheim, Wolfgang Freiherr von. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 26, Duncker & Humblot, Leipzig 1888, S. 821–823.
- Constant von Wurzbach: Polheim, Wolfgang in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich, 23. Band, Wien 1872, S. 65–66.
Weblinks
Einzelnachweise
- Liste nominale des chevaliers de l’ordre de la Toison d’or, depuis son instiution jusqu’à nos jours, in: Das Haus Österreich und der Orden vom Goldenen Vlies. Hg. von der Ordenskanzlei. Leopold Stocker Verlag, Graz/Stuttgart 2007 (ISBN 978-3-7020-1172-7), S. 161–198, hier S. 165. Nach burgundischem Kalender fing das neue Jahr erst zu Ostern an, deshalb wird in den Quellen als Aufnahmejahr 1500 angegeben, nach heutiger Zeitrechnung ist es aber 1501.