Wolfgang Hromadka
Wolfgang Hromadka (* 26. Dezember 1937 in Aussig/Ústí nad Labem) ist ein deutscher Jurist und emeritierter Professor an der Universität Passau.
Leben
Hromadka verbrachte seine Kindheit in Aussig, Heringen/Helme und Frankfurt am Main. 1957 legte er am Heinrich-von-Gagern-Gymnasium in Frankfurt am Main das Abitur ab. Im gleichen Jahr nahm Hromadka in Frankfurt ein Studium der Rechtswissenschaften auf, das er später an der Universität München und der Freien Universität Berlin fortsetzte. Nach der Ersten Juristischen Staatsprüfung 1962 wurde er Referendar im OLG-Bezirk Frankfurt am Main. 1969 schloss er seine juristische Ausbildung mit der Zweiten Juristischen Staatsprüfung ab. Im Anschluss wurde Hromadka wissenschaftlicher Assistent bei Hans Peter an der Universität Zürich, wo er im Januar 1969 mit der Untersuchung Die Entwicklung des Faustpfandprinzips im 18. und 19. Jahrhundert zum Dr. iur. promoviert wurde. Anschließend wechselte Hromadka in die Wirtschaft. Hier war er zunächst Vorstandsassistent im Personal- und Sozialwesen der Hoechst AG, 1973 Leiter der für Arbeiter zuständigen Personalabteilung und 1976 Personaldirektor der Messer Griesheim GmbH.
1978 habilitierte sich Hromadka an der Universität Gießen mit einer von Alfred Söllner betreuten Arbeit zum Thema Das Recht der leitenden Angestellten, Zu Recht, Geschichte und Soziologie. 1985 nahm Hromadka einen Ruf an die Universität Passau an, wo er bis zu seiner Emeritierung 2003 den Lehrstuhl für Bürgerliches Recht, Arbeitsrecht und Wirtschaftsrecht innehatte.
1990 war Hromadka Gastprofessor an der Humboldt-Universität Berlin. Einen Ruf an diese Universität lehnte er 1992 ab. Seit 1997 ist er Gastprofessor an der Karls-Universität Prag, seit 1999 Mitglied des Verbandsausschusses des Deutschen Arbeitsgerichtsverbandes.
Hromadka war ab 1977 ehrenamtlicher Richter am Arbeitsgericht Frankfurt am Main, ab 1979 ehrenamtlicher Richter am Hessischen Landesarbeitsgericht und ist seit 1982 ehrenamtlicher Richter am Bundesarbeitsgericht. Seit 2003 ist er zudem Richter am Verwaltungsgericht der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich in Basel.
Hromadka wurde im Jahr 2001 die Ehrendoktorwürde der Westböhmischen Universität in Pilsen verliehen. Er wurde 1998 zudem mit der Gedenkmedaille anlässlich der 650-Jahr-Feier der Karls-Universität Prag und 2000 mit der Ehrenmedaille der Universität Pilsen geehrt. Seit 2003 ist Hromadka Träger der Goldenen Ehrennadel des Verband angestellter Akademiker und leitender Angestellter der chemischen Industrie. Von 1998 bis 2019 war Hromadka Sprecher des Publizistischen Beirats der Zeitschrift Arbeit und Arbeitsrecht.
Ehrungen
- 2013: Verdienstkreuz 1. Klasse der Bundesrepublik Deutschland
Weblinks
- Literatur von und über Wolfgang Hromadka im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Webseite von Wolfgang Hromadka