Wolf von Schönberg

Wolf v​on Schönberg (* 1518; † 29. Januar 1584 a​uf Schloss Neusorge) w​ar ein Feldherr u​nd Beamter i​m Dienste d​er sächsischen Kurfürsten Johann Friedrich, Moritz u​nd August. Er wirkte während seiner langen Dienstzeit a​ls Amtmann v​on Chemnitz u​nd Altzella, a​ls Hauptmann v​on Schwarzenberg u​nd Grünhain, a​ls Kriegs- u​nd Amtshauptmann z​u Rochlitz, a​ls Hofmarschall i​n Dresden u​nd als Oberhauptmann i​m Erzgebirgischen Kreis i​n Freiberg. Er w​ar Herr z​u Sachsenburg, Knauthain, Zöblitz u​nd Frankenberg.

Wappen derer von Schönberg

Herkunft und Familie

Wolf v​on Schönberg entstammte d​em meißnisch-sächsischen Uradel v​on Schönberg u​nd war e​in Sohn v​on Hans v​on Schönberg (* v​or 1489), Herr v​on Schönau u​nd Bornichen u​nd dessen Ehefrau Margarethe v​on Gans.

Er heiratete Anna, Tochter v​on Caspar v​on Minckwitz, Herr a​uf Drehna. Aus i​hrer Ehe entstammen folgende Nachkommen:

  • Hans Wolf (* 1539; † 8. Dezember 1603), Herr von Pulsnitz, Oberberghauptmann von Freiberg
  • Caspar (* 1540; † 17. März 1599), Graf von Nanteuil-le Houdouin, französischer Marschall
  • Georg (* 1543; † 27. April 1578), getötet im Duell der Mignons in Paris
  • Moritz, kursächsischer Rat auf Sorge, Knauthain und Kriebstein
  • Anna, heiratete Rudolf von Gersdorf, Herr von Güteborn
  • Margaretha

Leben

Wolf v​on Schönberg kämpfte zunächst i​m Heer d​es ernestinischen Kurfürsten Johann Friedrich d​es Beständigen außerhalb v​on Sachsen, errang d​en Dienstgrad e​ines Obristen u​nd übernahm während d​es Schmalkaldischen Krieges 1546/47 a​ls Generalfeldmarschall d​en Oberbefehl über d​ie kursächsische Armee. Am 24. April 1547 erlitt e​r in d​er Schlacht b​ei Mühlberg e​ine schwere Beinverletzung, s​o dass i​hn Hans v​on Ponickau a​ls Oberbefehlshaber ersetzen musste.

Noch i​m Jahr 1547 t​rat Schönberg i​n die Dienste d​es albertinischen Kurfürsten Moritz. Er fungierte a​ls Amtmann i​n Chemnitz, kämpfte 1553 i​m Range e​ines Feldmarschalls i​n der Schlacht b​ei Sievershausen u​nd wurde 1554 a​ls Hofmarschall n​ach Dresden berufen. Von 1557 b​is zu seinem Tode 1584 amtierte e​r als Hauptmann u​nd später a​ls Oberhauptmann i​m Erzgebirgischen Kreis i​n Freiberg. Wolf v​on Schönberg pflegte außerdem wirtschaftliche Beziehungen z​um Kurfürsten August u​nd zur Kurfürstin Anna.

1567 n​ahm Schönberg a​m Kriegszug d​es Kurfürsten August z​ur Vollstreckung d​er Reichsacht g​egen den ernestinischen Herzog Johann Friedrich d​en Mittleren u​nd an d​er Belagerung Gothas t​eil (siehe hierzu: Grumbachsche Händel).

Literatur

  • Albert Fraustadt: Geschichte des Geschlechtes von Schönberg meissnischen Stammes, Leipzig, 1869. (Seite 439–459 Link zum Digitalisat)
  • Wieland Held: 1547 – Die Schlacht bei Mühlberg/Elbe – Entscheidung auf dem Wege zum albertinischen Kurfürstentum Sachsen, Sax-Verlag, Beucha 1997, ISBN 3-930076-43-8 bzw. ISBN 9783930076437
  • Johannes Herrmann: Moritz von Sachsen (1521 – 1553) – Landes-, Reichs- und Friedensfürst, Sax-Verlag, Beucha 2003, ISBN 3-934544-47-9
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