Wohnanlage Hamburger Straße
Die Wohnanlage Hamburger Straße steht in Bremen-Östliche Vorstadt, Ortsteil Peterswerder, Hamburger Straße 222 bis 240.
Die Gebäude wurden 1980 als Bremer Kulturdenkmal unter Denkmalschutz gestellt.[1]
Geschichte
1928 führte die Stadt Bremen durch das Wohnungsbauamt für ein Gebiet an der Hamburger Straße zwischen Stader- und Nienburger Straße einen Wettbewerb durch, um für das Gebiet „nach einheitlichen Gesichtspunkten ... etwas Mustergültiges“ zu schaffen. Verschiedene Wohnungsgesellschaften mit ihren Architekten wurden dabei beteiligt. Nach dem städtebaulichen Konzept sollten die vier- und fünfgeschossigen Wohnblocks die ein- und zweigeschossigen Reihenhäuser von der Hauptverkehrsstraße abschirmen.[2]
Die ein- bis fünfgeschossigen Gebäude mit Flach- oder Satteldach an der Hamburger Straße 222 bis 240, Weimarer Straße 1 bis 5, Altenburger Straße 2 bis 24 und Stader Straße 54 bis 58 wurden von 1928 bis 1929 nach Plänen der Architekten Heinz Stoffregen und Rudolf August für den Gemeinnützigen Beamten-Wohnungsverein gebaut.
Die großen verklinkerten Wohnblöcke fluchten mit der Hamburger- und Stader Straße, wobei ein Block etwas zurück versetzt ist für den rechteckigen Tannhäuser Platz. An zwei Ecken entstanden eingeschossige Läden. Diesen Teil der kubischen Bebauung plante der Bremer Architekt Stoffregen als zukunftsweisende Gebäude der frühen Moderne in Deutschland. Ein breites Gesims schließt oben die Gebäude ab, die viergeschossigen Erker gliedern das Bauwerk. Die Details der Gestaltung lassen regionale Bezüge erkennen.
Die dahinter stehenden zweigeschossigen Reihenhäuser wurden 1929 als Zweifamilienhäuser vom Wohnungsbauamt errichtet und stehen zumeist quer zu den Blöcken. Sie erinnern noch etwas an das Bremer Haus der Jahrhundertwende. Bei einem einheitlichen Grundriss wurden die Fassaden etwas differenziert. Das Großsiedlungsgebiet, die erste städtische Planung dieser Art in Bremen, wurde mit eingeschossigen Reihenhäusern an der Altenburger (Klinker) und Oberhofer Straße (Putzbauten) zunächst abgeschlossen. Nach 1933 wurde die Siedlung mit den in dieser Zeit üblichen Gebäuden weitergeführt.
Heute (2020) werden die Gebäude weiterhin fast ausschließlich für Wohnzwecke genutzt.
Einzelnachweise
- Denkmaldatenbank des LfD Bremen
- Ideenwettbewerb für die Bebauung eines staatlichen Grundstücks an der Hamburger Straße in Bremen. In: Deutsche Bauzeitung Nr. 61 von 1927.
Literatur
- Architektenkammer Bremen, BDA Bremen und Senator für Umweltschutz und Stadtentwicklung (Hg.): Architektur in Bremen und Bremerhaven, Beispiel 51. Worpsweder Verlag, Bremen 1988, ISBN 3-922516-56-4.
- Nils Aschenbeck: 33 Häuser in Bremen – 33 Bremer Geschichten, S. 80–81. Bremen 2004.
- Bremen und seine Bauten 1900-1951, Abb. XII, Bremen 1952.