Wizardry 3: Legacy of Llylgamyn
Wizardry 3: Legacy of Llylgamyn, ursprünglich auch Wizardry: Legacy of Llylgamyn – The Third Scenario, ist ein Computer-Rollenspiel von Sir-Tech aus dem Jahr 1983. Es ist der dritte Teil der Wizardry-Reihe und die Fortsetzung zu Wizardry 2: The Knight of Diamonds. Das Spiel setzt den Besitz und die Beendigung des Vorgängers voraus, da der Spielstand daraus übernommen wird. Es ist der vorläufige Abschluss des mit Wizardry: Proving Grounds of the Mad Overlord begonnenen Handlungsbogens. 1987 folgte mit Wizardry 4: The Return of Werdna eine Fortsetzung, die nochmal die Handlung von Proving Grounds of the Mad Overlord aufgriff.
Wizardry 3: Legacy of Llylgamyn | |
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Zählt zur Serie: Wizardry | |
Studio | Sir-Tech |
Publisher | Sir-Tech |
Leitende Entwickler | Andrew C. Greenberg Robert J. Woodhead |
Erstveröffent- lichung |
1983 |
Plattform | Apple II, C64, C128, DOS, FM-7, GBC, MSX2, NES, PC-88, PC-98, X1 |
Genre | Computer-Rollenspiel |
Spielmodus | Einzelspieler |
Medium | Diskette |
Sprache | Englisch |
Handlung
Eine Generation nach der Wiedererlangung des „Staff of Gnilda“ drohen Erdbeben und plötzliche Vulkanausbrüche die Stadt Llylgamyn zu vernichten. Die einzige Rettung sehen die Gelehrten in der Bergung einer mythischen Kugel des weiblichen Großdrachen L'kbreth, einer der fünf Nachkommen der Weltenschlange. Diese „Orb of Earithin“ befindet sich an der Spitze ihres Höhlenverstecks, bewacht sowohl von guten als auch bösen Mächten. Nur die Nachfahren der Helden von Wizardry 2 mit dem magisch verbundenen Wissen ihrer Vorfahren sollen in der Lage sein, die Kugel zu bergen.[1]
Spielprinzip
Auch in Wizardry 3 werden die Spielstände des Vorgängers importiert. Die Helden werden namentlich und mit ihrer Klasse übernommen, können aber eine neue Gesinnung (gut, böse, neutral) wählen und werden auf Stufe 1 zurückgesetzt. Das grundlegende Spielsystem blieb weitgehend unberührt und lehnte sich weiterhin stark an Dungeons & Dragons an. Besonders im Vergleich zu den Vorgängern ist, dass der sechs Ebenen umfassende Dungeon die Gesinnung der Helden (gut, böse, neutral) überprüft. Der erste Level kann von allen Gesinnungen betreten werden, der zweite und vierte nur von Gruppen ohne böse Charaktere, der dritte und fünfte nur ohne gute Charaktere. Auf dem sechsten Level wiederum muss entweder ein guter oder ein böser Charakter in der Gruppe sein, was durchgängig neutrale Gruppen ebenfalls ausschließt. Da gemäß Regelwerk gute und böse Charaktere niemals gleichzeitig in einer Gruppe sein können, muss der Spieler die Zusammensetzung seiner Gruppe zwischenzeitlich ändern, um das Spiel beenden zu können.
Entwicklung
Mit Wizardry 3 erhielt die Serie ein grafisches Update durch die Einführung eines Window Managers, als eines der ersten Computerspiele mit dieser Funktion. Die Unterteilung in bis zu fünf[2] Fenster erlaubte es, unterschiedliche Informationsfenster geöffnet zu haben oder zu schließen (z. B. die Charakterangaben, die bildliche Wiedergabe des Dungeons) und diese ggf. auf die gesamte Bildschirmgröße zu maximieren.[3][4] Wizardry 3 unterstützte wie seine Vorgänger den nativen Modus des Commodore 128.
Rezeption
Wizardry III: Legacy of Llylgamyn is the best scenario of the series yet. It has a solid story, with riddles, appropriate to the scenario. This game is recommended for those who have the original, but characters with solid stats from the first two games are required.
„Wizardry III: Legacy of Llylgamyn ist der beste Teil der Serie bislang. Es hat eine solide Handlung mit, dem Szenario angemessenen, Rätseln. Das Spiel ist empfehlenswert für alle, die das Original besitzen, aber es sind Charaktere mit guten Werten aus den ersten beiden Spielen erforderlich.“
“There are many, many hours of challenging and fascinating play in Llylgamyn. The overall mystique of Wizardry is how the game makers get those characters to be so human — is it really built in the game, or is it all in our minds? And, if it's all in our minds, how on earth do the Sir-techians manage to put it there? […] All Wizardry goes beyond pure gaming. For children, there is no better computer teacher of courage, persistence, loyalty, cooperation, and sharing; it reminds adults that those qualities are still possible. Legacy of Llylgamyn is the best Wizardry yet.”
„In Llylgamyn stecken viele, viele herausfordernde und faszinierende Spielstunden. Das große Mysterium von Wizardry ist, wie die Spieleentwickler diese Charaktere so menschlich hinbekommen. Ist es wirklich ins Spiel einprogrammiert oder entsteht es alles nur in unseren Köpfen? Und wenn es nur in unseren Köpfen ist, wie zur Hölle bekommen die Sir-techianer es dort hin? […] Wizardry als ganzes geht über das reine Spiel hinaus. Für Kinder gibt es keinen besseren Computerlehrer für Mut, Hartnäckigkeit, Loyalität, Kooperation und Teilen; es erinnert uns Erwachsene, dass diese Qualitäten noch immer möglich sind. Legacy of Llylgamyn ist das beste Wizardry bislang.“
1984 wählten die Leser der Softline in der letzten Ausgabe des Magazins (erschienen unter dem Magazintitel „St. Game“) das Spiel hinter Lode Runner auf Platz 2 der besten Computerspiele des Jahres 1983 (mit Wizardry: Proving Grounds of the Mad Overlord als Allzeit-Gewinner).[6] Scorpia, die langjährige Rollenspielspezialistin der Computer Gaming World, schrieb 1991 und 1993 rückblickend, dass das Spiel eine Wiederholung des ersten Wizardry mit einigen Ausschmückungen sei und es sich mit Ausnahme der Gesinnungstests wenig von den vorherigen Spielen unterscheide.[7][8]
Weblinks
- Wizardry 3 bei MobyGames (englisch)
- The Wizardry Archives
Einzelnachweise
- Legacy of Llylgamyn. In: The Wizardry Archives. Abgerufen am 8. Juli 2019.
- Wizard given quality graphics on the Apple. In: Micro Adventurer. Nr. 1, November 1983, S. 7 (archive.org).
- Scott Mace: Games with windows. In: InfoWorld. 2. April 1984, S. 56 (google.com [abgerufen am 10. Februar 2015]).
- Philipp L. Wing: Capsule Reviews. In: Space Gamer. Nr. 72. Steve Jackson Games, 1985, S. 46 (archive.org).
- Margot Comstock Tommervik: Legacy of Llylgamyn. In: Softline. 1983, S. 23 (cgwmuseum.org [abgerufen am 28. Juli 2014]).
- The Best and the Rest. In: Softline / St.Game. 1984, S. 49 (cgwmuseum.org [abgerufen am 28. Juli 2014]).
- Scorpia: C*R*P*G*S / Computer Role-Playing Game Survey. In: Computer Gaming World. Oktober 1991, S. 16 (cgwmuseum.org [abgerufen am 18. November 2013]).
- Scorpia: Scorpia's Magic Scroll Of Games. In: Computer Gaming World. Oktober 1993, S. 34–50 (cgwmuseum.org [abgerufen am 25. März 2016]).