Wittelsbacherbrunnen (Münchner Residenz)
Der Wittelsbacher-Brunnen im Brunnenhof der Münchner Residenz ist eine der ältesten und aufwändigsten Brunnenanlagen in München.
Geschichte
Der Brunnen besteht aus Personifikationen der vier bayerischen Hauptflüsse Donau, Isar, Inn und Lech in den Gestalten von antiken Flussgöttern und Tritonen die sich um die Pfeiler-Standfigur von Otto I. aus dem Hause Wittelsbach reihen. Das Standbild könnte aber auch den früheren bajuwarischen Herzog Theodo darstellen[1]. Die vier am Beckenrand liegenden Wassergestalten sind nicht speziell einem Fluss zuzuordnen, sondern stehen als antike Gottheiten und Allegorien für die vier Elemente Erde (Demeter oder Ceres), Feuer (Hephaistos oder Vulkanus), Wasser (Poseidon oder Neptun) und Luft (Hera oder Juno) und waren ursprünglich für den südlichen Residenzgarten geschaffen worden.
Der Brunnen wurde vor 1610 an dieser Stelle von Maximilian I. aufgestellt, der ihn aus der Erbmasse seines Onkels Herzog Ferdinands (1550–1608) erworben hatte. Davor stand der Brunnen auf dessen Anwesen am heutigen Rindermarkt. Beim Umzug des Brunnens ließ Maximilian das ursprüngliche Reiterstandbild durch die Bronzestatue des Herzogs Otto von Wittelsbach ersetzen.
Die Bronzefiguren wurden schon 1611/14 in der Werkstatt von Hubert Gerhard gefertigt und stammen teilweise vom Georgsbrunnen am Rindermarkt. Die gesamte Ausschmückung der Anlage wurde von dem Bildhauer Hans Krumpper entworfen und war erst nach 1623 abgeschlossen.
Im Zweiten Weltkrieg wurde der komplette Unterbau fast zerstört und ein Teil des Brunnenbeckenrandes herausgebrochen. Ab 1947 wurden die Teile des Brunnens wieder zusammengetragen und von 1953 bis 1955 der Brunnen restauriert und die Figuren wieder aufgestellt. Nach 1984 wurden alle Figuren durch Abgüsse ersetzt.
Der Brunnen steht innerhalb des Gesamtensembles der Residenz unter Denkmalschutz[2].
Siehe auch
Literatur
- Heinrich Habel, Johannes Hallinger, Timm Weski: Landeshauptstadt München – Mitte (= Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege [Hrsg.]: Denkmäler in Bayern. Band I.2/1). Karl M. Lipp Verlag, München 2009, ISBN 978-3-87490-586-2, S. 887.
Weblinks
Einzelnachweise
- Norbert Lieb: München – Die Geschichte seiner Kunst. 1984, S. 104.
- Aktennummer D-1-62-000-5760