Winter-Jasmin
Der Winter-Jasmin (Jasminum nudiflorum, Syn.: Jasminum sieboldianum Blume), oder Winterjasmin, Nacktblütiger Jasmin, Gelber Winterjasmin und Echter Winterjasmin genannt, gehört zur Pflanzengattung Jasminum in der Familie der Ölbaumgewächse (Oleaceae). Ungewöhnlich ist seine in die Wintermonate fallende Blütezeit.
Winter-Jasmin | ||||||||||||
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Winter-Jasmin (Jasminum nudiflorum) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Jasminum nudiflorum | ||||||||||||
Lindl. |
Herkunft und Verbreitung
Der Winter-Jasmin stammt ursprünglich aus den nördlichen und westlichen chinesischen Provinzen Gansu, Shaanxi, Sichuan, dem südöstlichen Tibet und dem nordwestlichen Yunnan. Er wächst in Dickichten, an Hängen und in Schluchten in Höhenlagen zwischen 800 und 4500 m NN.
1844 gelangte er auch nach Europa. Heute ist er eine Zierpflanze in Parks und Gärten der gemäßigten Breiten, in Frankreich beständig verwildert.
Beschreibung
Jasminum nudiflorum ist ein sommergrüner, breitwüchsiger Strauch mit grünen, vierkantigen, bogig-niederliegenden Zweigen, die, wenn sie den Boden berühren, anwurzeln. Dadurch kann der Winterjasmin wirre, dichte Büsche bilden. Der Spreizklimmer erreicht Wuchshöhen von etwa 2 Metern (mit Kletterhilfe auch bis zu 5 m). Seine glänzend grünen Laubblätter sind gegenständig und dreiteilig gefiedert. Die ganzrandigen Fiederblättchen sind eiförmig bis schmal-elliptisch und 1 bis 3 cm lang. Aufgrund der grünen Zweige sieht der Strauch aus, als sei er immergrün, doch er wirft im Herbst seine Blätter ab.
Die Blüten erscheinen in den Wintermonaten vor dem Blattaustrieb und stehen einzeln und achselständig an den kahlen, vorjährigen Zweigen (auf diese Eigenschaft weist auch das Epitheton „nudiflorum“ = „nacktblütig“ hin). Im Gegensatz zu fast allen anderen Vertretern der Familie duften die Blüten nicht. Hauptblütezeit ist von Dezember bis April; es ist ein sogenannter Winterblüher. Bei milden Temperaturen zeigt der Winter-Jasmin seine gelben Blüten schon vor Weihnachten. Bei stärkerem Frost erfrieren die Blüten, treiben aber nach. Der Blütenstiel ist 2 bis 3 mm lang. Die zwittrigen Blüten messen im Durchmesser etwa 2 bis 2,5 cm und sind fünf- oder sechszählig. Die fünf oder sechs Kelchblätter sind grün. Fünf oder sechs Kronblätter sind zu einer gelben Blütenkrone verwachsen, die stieltellerförmig ist und die Kronröhre ist etwa 8 bis 20 mm lang. In jeder Blüte sind nur zwei Staubblätter vorhanden. Der Fruchtknoten ist oberständig.
Es werden Beeren gebildet, die eiförmig bis ellipsoid, 6 mm lang sind und einen Durchmesser von 3 bis 4 mm haben.
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 52.[1]
Verwendung
Der Winter-Jasmin wird in Europa, wie schon seit alters her in China, wegen seiner im Winter erscheinenden Blüten als Zierpflanze kultiviert. In Mitteleuropa friert er bei starken Frösten zurück und sollte daher an geschützten Stellen oder Wänden, die auch den Zweigen eine Stütze bieten, gepflanzt werden. Die Art ist auch für Wintergärten geeignet.
Varietäten
Es werden zwei Varietäten unterschieden:
- Jasminum nudiflorum Lindl. var. nudiflorum
- Jasminum nudiflorum var. pulvinatum (W.W.Smith) Kobuski
Literatur
- Jost Fitschen: Gehölzflora, Quelle & Meyer, Heidelberg u. a., 8. Aufl. 1987. ISBN 3-494-01151-6
- Urania Pflanzenreich: Blütenpflanzen Bd. 2, Urania-Verl., Jena u. a., 1. Aufl. 1994, ISBN 3-332-00497-2
Einzelnachweise
- Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 748.
Weblinks
- Steckbrief der Art. (deutsch)
- Diverse Bilder bei GartenDatenbank.de
- Steckbrief des Botanischen Gartens Bochum. (Memento vom 8. Juni 2007 im Internet Archive)
- Beschreibung der Art in der Flora of China. (engl.)
- Die Art bei Plants for the Future. (engl.)