Wins (Adelsgeschlecht)
Die Adelsfamilie Wins (auch Wyns geschrieben) war im Mittelalter in Frankfurt (Oder) ansässig. Einige Angehörige siedelten später nach Berlin und Kölln über. Sie wurden Mitglieder des Königlichen Hofes.[1]
Geschichte
Die sichere Stammreihe des Berliner Ratsherrengeschlechts beginnt mit Nickel Wyns († 1439) auf Falkenberg, Ratsherr in Berlin. Seit dem 16. Jahrhundert wurde das Geschlecht zum Landadel gerechnet.[2]
In Berlin
Als Wohngebäude ließ sich ein Familienmitglied zwischen 1378 und 1390 einen doppelstöckigen Stadtpalast errichten, der sich im Hofareal eines anderen Hauses unter der Adresse Hoher Steinweg 15 befand. Beschrieben wird das Palais als „vielfach gewölbtes Steingebäude mit Rauchfang“. Im Laufe der Jahrhunderte ließen nachfolgende Bewohner das Palais mehrfach umbauen und ergänzen. Im Zweiten Weltkrieg wurde es kaum zerstört, jedoch 1956 nach einem Beschluss des Berliner Magistrats vom 13. September 1950 abgerissen. Zuvor hatten Denkmalschützer den moralischen und historischen Wert eingeschätzt, der höher lag als der des Roten Rathauses.[1]
Aus der Familie Wins ging der spätere Bürgermeister Thomas Wins hervor. Nach ihm ist 1891 eine Straße im Bezirk Pankow benannt worden, das umliegende Wohngebiet wird auch als Winsviertel bezeichnet.
Adelsbestätigungen
- Sebastian Wynß erhielt von Kaiser Karl V. am 31. März 1541 eine Bestätigung seines rittermäßigen Adelsstandes und eine Wappenbesserung
- Jakob Wins auf Seschwitz erhielt von Kaiser Ferdinand II. eine Anerkennung seines Adelsstandes. Diese Linie ist mit Julius Friedrich 1717 erloschen.
- Gregor von Wins auf Birkenwerder und die Söhne Alber, Gregor und Nikolaus erhielten von Kaiser Ferdinand II. an 1. Juni 1631 eine Bestätigung ihres alten Reichsadelsstandes. Markgraf Georg Wilhelm von Brandenburg anerkannte im selben Jahr diesen Adelsstand (für die Brüder Gregor und Nikolaus).
- Johann von Wins auf Schützendorf, Kais. Kriegsrat und Oberst, und sein Bruder Christoph wurden von Kaiser Ferdinand III. am 27. Mai 1638 in den Frei- und Panierherrenstand des Reiches und der Erblande erhoben.
Wappen
In Blau ein goldener (auch von Rot, Blau und Gold geteilter) Regenbogen, begleitet von drei (2:1) goldenen Sternen; auf dem Helm ein von einem goldenen Donnerpfeil gespaltener Stern zwischen zwei goldenen Regenbogen (oder mehrfärbigen wie im Schild), die einen oben offenen Ring bilden, jeder Regenbogen hat oben drei goldene und unten blaue Straußenfedern. Blau-goldene Helmdecken
- Wappenvarianten
Literatur
- von Wins. In: Marcelli Janecki, Deutsche Adelsgenossenschaft (Hrsg.): Jahrbuch des Deutschen Adels. Dritter Band. W. T. Bruer’s Verlag, Berlin 1899, S. 788–793 (dlib.rsl.ru).
- Familienverband Ziering-Moritz-Alemann e. V., Druckhefte des Sippenverbands. Druckheft Nr. 2, Juli 1936, S. 65 ff. (z-m-a.de PDF).
- Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon Band XVI, Band 137 der Gesamtreihe, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 2005, ISSN 0435-2408, S. 256–258
Kommentare und Einzelnachweise
- Historische Gebäude – fast alle großen Bürgerhäuser und Adelspaläste sind zerstört oder abgerissen. Doch gibt es Ideen, ihre Spuren an alten Standorten sichtbar zu machen. Sechs Beispiele aus der alten Mitte. Bild-Text-Beitrag in Berliner Zeitung, nach Ausarbeitungen von Benedikt Goebel (Stadtforschung Berlin) und Lutz Mauersberger (Berlin-Mitte-Archiv) 9. Oktober 2017, S. 16.
- Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon Band XVI, 2005, S. 256–258