Winnie Byanyima
Winnie Byanyima (* 13. Januar 1957/1959 in Mbarara) ist eine ugandische Luftfahrttechnik-Ingenieurin, Frauenrechtlerin und Politikerin.
Leben
Ihr Vater Boniface Byanyima war Parlamentsabgeordneter und Vorsitzender der Democratic Party.[1] Nach ihrem Studium der Luftfahrttechnik in Großbritannien arbeitete sie bis zum Beginn des Aufstands gegen den autokratisch regierenden Präsidenten Milton Obote bei der Flugzeuggesellschaft Uganda Airlines. Den Anführer des Aufstands, Yoweri Museveni, einer ihrer Jugendfreunde, begleitete sie in den Busch, später kritisierte sie als oppositionelle Abgeordnete auch ihn wegen ebenfalls autokratischer Tendenzen, nachdem er 1986 zum Präsidenten Ugandas geworden war.
Ihr Mann Kizza Besigye, Vorsitzender des Forum for Democratic Change (FDC), wurde als politischer Gegner und Konkurrent Musevenis mehrfach verhaftet.
Von 2004 bis 2006 arbeitete sie für die Afrikanische Union. Dort setzte sie sich dafür ein, Verwaltung und Gleichberechtigung in der Institution durch Programme zu Geschlechtergerechtigkeit und -bewusstsein („Gender“) und Entwicklung zu verbessern. 2006 betrat sie als Direktorin des „Gender-Teams“ des Entwicklungsprogramms der Vereinten Nationen (UNEP) die internationale Bühne. Dieses beschäftigt sich mit Entwicklung, Klimawandel und Wirtschaftspolitik unter geschlechtsspezifischen Blickwinkeln. Sie war Mitbegründerin eines 60-köpfigen „Global Gender und Klima-Bündnis der Zivilgesellschaft“ sowie weiterer bi- und multilateraler Organisationen. Darüber hinaus hatte sie den Vorsitz einer UN-weiten Arbeitsgruppe zu Gender-Aspekten der Millenniums-Entwicklungsziele und des Klimawandels. Sie ist Mitglied im Netzwerk International Gender Champions, welches sich für eine Geschlechtergerechtigkeit auch in internationalen Organisationen einsetzt.[2]
2013 wurde sie zur Exekutivdirektorin („Geschäftsführerin“) der internationalen unabhängigen Nichtregierungs-, Entwicklungs- und Katastrophenschutzhilfe-Organisation Oxfam berufen. Als solche war sie 2015 mit fünf weiteren Personen Co-Direktorin des 45. Weltwirtschaftsforums in Davos.
Am 1. November 2019 löste Winnie Bayanyima den bisherigen Executive Director bei UNAids Michel Sidibé ab.[3]
Im Jahr 2020 wurde sie vom Magazin Forbes eine der 50 mächtigsten Frauen Afrikas genannt.[4] Im Jahr 2021 ehrte die Fachzeitschrift Nature sie mit einem Eintrag in ihrer Nature’s-10-Liste als eine der zehn Personen, welche die Wissenschaft in jenem Jahr geprägt haben.[5]
Weblinks
- twitter.com: Winnie Byanyima. Eigener Twitter-Account
- Badische-zeitung.de: Streitbare Moderatorin. Badische Zeitung, Profil, 21. Januar 2015
- huffingtonpost.com: Winnie Byanyima, bio. Huffington Post
Einzelnachweise
- Nachruf auf die Mutter Winnie Byanyimas bei newvision.co.ug (Memento vom 8. August 2014 im Internet Archive) vom 24. November 2008 (englisch), abgerufen am 22. September 2015.
- https://genderchampions.com/champions/winnie-byanyima abgerufen am 26. Dezember 2019
- Winnie Byanyima joins UNAIDS as Executive Director. unaids.org vom 1. November 2019 (englisch), abgerufen am 4. November 2019
- Forbes Africa: Africa’s 50 Most Powerful Women. In: Forbes Africa. 6. März 2020, abgerufen am 30. Januar 2021 (amerikanisches Englisch).
- Nature’s 10. In: nature.com. 15. Dezember 2021, abgerufen am 17. Dezember 2021 (englisch).