Willy von Möllendorff
Willy Ernst August Paul von Möllendorff (* 28. Februar 1872 in Berlin; † 27. April 1934 in Stettin) war ein deutscher Komponist. Er wurde vor allem durch seine Arbeiten auf dem Gebiet der Vierteltonmusik bekannt. Seinen Namen schrieb er zeitweise auch Willi Möllendorff.
Leben
Willy Ernst August Paul von Möllendorff war Sohn des Landwirts Hugo Wichard von Möllendorff und seiner Ehefrau, der Schauspielerin Mathilde Buchwald. Er studierte in Berlin Musik und war dann zunächst Theaterkapellmeister und Pianist. Diese Tätigkeiten musste er wegen beginnender Schwerhörigkeit nach einiger Zeit aufgeben und lebte danach als Komponist in Gießen und Stettin. Er war verheiratet mit der Schauspielerin Margarethe Skorzewska.
Werk
Unter Möllendorffs Werken sind mehrere Opern, Männerchöre, Lieder und ein "Großes vaterländisches Tongemälde" 100 Jahre Schwert und Leier (1900).
1917 führte er in Wien und Berlin ein Bichromatisches Harmonium öffentlich vor. Bei diesem war jeder Halbtonschritt der üblichen Stimmung nochmals unterteilt, so dass ein Tonvorrat von 24 Stufen pro Oktave zur Verfügung stand. Die von ihm dafür entwickelte Tastatur hatte dementsprechend zwischen den gewöhnlichen weißen und schwarzen Tasten noch zusätzliche braune Tasten für die neuen Töne. Er führte auch eine einfache Notation für die Vierteltonmusik ein.
Sein Buch Musik mit Vierteltönen. Erfahrungen am bichromatischen Harmonium von Willi Möllendorff erschien ebenfalls 1917 im Verlag F. E. C. Leuckart, Leipzig. Auch Lieder mit Begleitung durch dieses Instrument wurden von ihm veröffentlicht.
Literatur
- Alfred Baumgartner: Propyläen Welt der Musik - Die Komponisten - Ein Lexikon in fünf Bänden. Propyläen Verlag, Berlin 1989, ISBN 3-549-07830-7. Band 4, Seite 60