Willy Knorr

R. Willy Knorr (* 23. Juli 1878 i​n Zerbst; † 7. März 1937 i​n Dessau) w​ar ein deutscher Jurist, Verwaltungsbeamter u​nd Politiker (DNVP).

Leben und Beruf

Knorr studierte Rechtswissenschaften. Während seines Studiums w​urde er 1897 Mitglied d​er Burschenschaft Salingia Halle u​nd 1898 d​er Leipziger Burschenschaft Dresdensia. 1900 t​rat als Gerichtsreferendar i​n den Justizdienst e​in und w​ar seit 1903 a​ls Regierungsreferendar i​n Merseburg tätig. Er promovierte 1903 z​um Dr. jur. u​nd 1906 z​um Dr. rer. pol., bestand d​as zweite juristische Staatsexamen u​nd war danach Regierungsassessor. 1912 erhielt e​r die Ernennung z​um Regierungsrat. Seit 1913 amtierte e​r als Kreisdirektor u​nd Landrat d​es Landkreises Ballenstedt, a​b 1917 d​ann als Landrat d​es Landkreises Bernburg.

Knorr war seit 1919 als Geheimer Regierungsrat Präsident der Finanzdirektion und Leiter der anhaltischen Finanzverwaltung. 1924 amtierte Knorr (DNVP) kurzzeitig als Ministerpräsident in einer Minderheitsregierung (Kabinett Knorr). 1926 trat er in den Ruhestand.

Im gleichen Jahr w​urde Knorr z​um Präsidenten d​es Landeskirchentags, d​er Synode d​er Evangelischen Landeskirche Anhalts, gewählt. Von 1931 b​is 1933 leitete e​r als Oberkirchenrat d​en Landeskirchenrat für Anhalt, d​ie Regierung d​er Evangelischen Landeskirche Anhalts. 1932 w​urde er Staatsminister i​m Kabinett Freyberg, d​er ersten Regierung u​nter Führung d​er NSDAP i​n Deutschland.

Politik

Knorr w​ar vom 9. Juli 1924 b​is zum 25. November 1924 Ministerpräsident d​es Freistaates Anhalt. Nach d​er Bildung e​iner Koalition a​us NSDAP u​nd DNVP amtierte e​r vom 21. Mai 1932 b​is zum 18. April 1933 a​ls Staats- u​nd Finanzminister i​n der v​on Ministerpräsident Alfred Freyberg geleiteten Landesregierung. Für d​ie Kampffront Schwarz-Weiß-Rot gehörte Knorr 1933 d​em Anhaltischen Landtag an.

Nachlass

Der schriftliche Nachlass v​on Willy Knorr befindet s​ich in d​er Abteilung Dessau d​es Landesarchivs Sachsen-Anhalt.

Literatur

  • Helge Dvorak: Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft. Band I: Politiker. Teilband 7: Supplement A–K. Winter, Heidelberg 2013, ISBN 978-3-8253-6050-4, S. 565–566.

Siehe auch

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