Willy Jahn (Maler, 1898)
Willy Jahn (* 21. Mai 1898 in Laußnitz; † 19. Juli 1973 in Dresden) war Maler und Grafiker.[1][2]
Leben
Willy Jahn und seine Frau Lucie Prussog-Jahn[3] zählten zu den Mitbegründern der Dresdner Sezession 1932. Außerdem gehörten beide der Assoziation revolutionärer bildender Künstler Dresdens, kurz ASSO Dresden an und zählten zu den Gästen der Künstlergruppe Das Ufer – Gruppe 1947.[4] Willy Jahn war ebenso Mitglied der 1909 gegründeten Künstlervereinigung Dresden.
Zunächst absolvierte Willy Jahn ab 1912 eine Ausbildung als Lithograph, bis er 1916 zum Kriegsdienst einberufen wurde. In Abendkursen hatte er bis dahin zusätzlich Zeichenunterricht genommen. Als Meisterschüler bei Robert Sterl studierte Jahn von 1923 bis 1929 an der Akademie der Künste in Dresden. In dieser Zeit schuf er vor allem Werke zum Leben des deutschen Proletariats. Im Jahr 1928 heiratete er die Bildhauerin Lucie Prussog.[5] Ab 1930 arbeitete Willy Jahn als Gebrauchsgrafiker, bis er zu Beginn des Zweiten Weltkrieges erneut zum Kriegsdienst eingezogen wurde. Bei der Bombardierung Dresdens wurden zahlreiche Werke Jahns vernichtet.[6] Lucie Prussorg-Jahn hatte nach dem Tod ihres Mannes noch einige Stücke in ihrem Besitz.[7] Jahn war 1947 auf der Ersten Ausstellung Dresdner Künstler in Dresden mit drei Bildern vertreten.[8]
Jahns Auseinandersetzung mit dem Thema Zerstörung Dresdens verschaffte seinen Kunstwerken immer wieder Aufmerksamkeit in Ausstellungen.[9] Zum Teil mit weiteren Künstlern (u. a. Walter Henn und Helmut Gebhardt) schuf Jahn in Dresden im öffentlichen Raum mehrere Wandgemälde und gestaltete er Fassaden öffentlicher Gebäude, u. a. der Hochschule für Verkehrswesen, der Medizinischen Akademie Carl Gustav Carus und des Hygiene-Museums.[10] Im Rahmen der "Wandbildaktion" schuf Jahn 1949 für die 2. Deutsche Kunstausstellung in Dresden als Auftragswerk das Wandbild „Neubauern“[11] In einer Sonderausstellung der Städtischen Galerie Dresden zur Zerstörung Dresdens im Jahr 2015, wurden wiederentdeckte Grafiken Willy Jahns ausgestellt.[12]
Werke Willy Jahns gehören auch zur Sammlung des Lohgerber-, Stadt- und Kreismuseum Dippoldiswalde.[13]
Darstellung Jahns in der Bildenden Kunst
- Lucie Prussog: Porträt Willy Jahn (Terrakotta, 1928)
Werke (Auswahl)
- Mäherin (Tafelbild, Öl; 1925)[10]
- Besenmacher (Bleistiftzeichnung, 1926; im Bestand des Museums für Kunst und Kulturgeschichte der Philipps-Universität Marburg)[10]
- Mann im Feuersturm (Kreidezeichnung; 1945; im Bestand des Dresdener Kupferstichkabinetts)[10]
- Der 1. Mai (Tafelbild, Öl; 1947 ausgestellt auf der Ersten Ausstellung Dresdner Künstler)[14]
- Meisterbauer Hans Grete (Tafelbild, Kalk; 1952; 1953 ausgestellt auf der Dritten Deutschen Kunstausstellung in Dresden)[10]
Einzelausstellungen (Auswahl)
- 1976 Dresden, Kunstausstellung Kühl (Malerei, Grafik, Plastik)
- 1997 Dippoldiswalde, Lohgerber-, Stadt- und Kreismuseum (Gedenkausstellung. Zeichnungen, Radierungen, Pastelle, Aquarelle, Tempera, Mischtechnik, Ölbilder)
Literatur
- Jahn, Willy. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts. Band 2: E–J. E. A. Seemann, Leipzig 1955, S. 524.
Einzelnachweise
- Willy Jahn – Kunst in der DDR / Künstler. Abgerufen am 20. Januar 2018.
- Herbert Glodhammer, Gemäldegalerie Neue Meister (Dresden Germany), Institut und Museum für Geschichte der Stadt Dresden: Dresden: Bekenntnis und Verpflichtung : Malerei, Graphik, Plastik, Dokumente : Albertinum, 5. Februar bis 8. Mai 1985. Die Kunstsammlungen, 1985 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche [abgerufen am 20. Januar 2018]).
- Sächsische Heimatblätter. Kulturbund der DDR, 1984 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche [abgerufen am 20. Januar 2018]).
- Rainer Schleevoigt: Leben und Werk von Alfred Hesse: Das Ufer. (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom Original am 21. Januar 2018; abgerufen am 20. Januar 2018. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Biografie Lucie Prussog. Abgerufen am 20. Januar 2018.
- Joachim Uhlitzsch: Kunst im Aufbruch, Dresden 1918–1933: Ausstellung im Albertinum vom 30. September 1980 bis 25. Februar 1981. Staatliche Kunstsammlungen Dresden, 1980 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche [abgerufen am 20. Januar 2018]).
- Beiträge und Mitteilungen. 1981 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche [abgerufen am 20. Januar 2018]).
- http://digital.slub-dresden.de/id1692294040/9
- ND-Archiv: Neues Deutschland vom 22.01.1983. Abgerufen am 20. Januar 2018.
- Bildindex der Kunst & Architektur
- https://www.bildindex.de/document/obj30121157
- Tanz auf dem Vulkan. Bilder der Zerstörung | Rückblick Ausstellungen | Städtische Galerie Dresden – Kunstsammlung. Abgerufen am 20. Januar 2018.
- Lohgerber-, Stadt- und Kreismuseum Dippoldiswalde – Kunstsammlung. (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom Original am 21. Januar 2018; abgerufen am 20. Januar 2018. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- http://digital.slub-dresden.de/id1692294040/32