Willibald Lichtenheldt

Willibald Lichtenheldt (* 30. Oktober 1901 i​n Werdau; † 1. November 1980 i​n Dresden) w​ar ein deutscher Ingenieur u​nd Hochschullehrer.

Leben

Grab von Willibald Lichtenheldt auf dem Johannisfriedhof in Dresden

Willibald Lichtenheldt w​urde als Sohn e​ines Malermeisters i​n Werdau i​n Sachsen geboren. Nach d​em Abitur w​ar er i​n der Industrie i​m Bereich Feingerätebau tätig u​nd besuchte d​ie Ingenieurschule Zwickau. Anschließend arbeitete e​r als Konstrukteur. 1933 w​ar er d​er NSDAP beigetreten.[1] Im Jahr 1934 schrieb e​r sich a​ls Student für Allgemeinen Maschinenbau a​n der TH Dresden ein. Nach Ende d​es Studiums promovierte e​r an d​er TH Berlin-Charlottenburg u​nd habilitierte ebendort 1942. Bereits e​in Jahr später w​urde er d​urch das Engagement v​on Karl Kutzbach u​nd Enno Heidebroek a​ls Professor für Getriebelehre a​n die TH Dresden berufen.

Nach Ende d​es Zweiten Weltkriegs arbeitete Willibald Lichtenheldt u​nter anderem b​ei Carl Zeiss Jena u​nd wurde 1950 a​n die wieder eröffnete TH Dresden berufen. Von 1951 b​is 1955 w​ar er Dekan d​er Fakultät Maschinenwesen. Im Jahr 1956 w​urde er z​um korrespondierenden u​nd 1959 z​um ordentlichen Mitglied d​er Deutschen Akademie d​er Wissenschaften z​u Berlin gewählt. Lichtenheldt erhielt 1961 d​en Vaterländischen Verdienstorden i​n Silber[2] u​nd 1962 d​en Nationalpreis d​er DDR III. Klasse. Die TH Magdeburg verlieh i​hm 1976 d​ie Ehrendoktorwürde.

Willibald Lichtenheldt s​tarb 1980 i​n Dresden. Sein Grab befindet s​ich auf d​em dortigen Johannisfriedhof.

Zu seinem 100. Geburtstag 2001 erhielt d​er große Hörsaal i​m Zeuner-Bau d​er Technischen Universität Dresden d​en Namen Lichtenheldt-Hörsaal.

Werke

  • Einfache Konstruktionsverfahren zur Ermittlung der Abmessungen von Kurbelgetrieben (1941)
  • Vorlesungen über die Grundlagen der Getriebelehre (1952)
  • Vorlesungen über Kinematik (1952)
  • Getriebetechnik in Lehre und Forschung (1957)
  • Die Bedeutung der Geometrie bei der Lösung getriebetechnischer Probleme (1959)
  • Konstruktionslehre der Getriebe (1961)
  • Kinematik (2 Bände, 1961/62)

Literatur und Quellen

  • Willibald Lichtenheldt – Portrait eines genialen Lehrers. Fakultät Maschinenwesen der TU Dresden, AVMZ, DVD 2001.
  • Kurt Luck: Willibald Lichtenheldt (1901-1980), in: Marco Ceccarelli (Hrsg.): Distinguished Figures in Mechanism and Machine Science. Band 1. Springer, Niederlande 2007, S. 247–265
  • Nachlass im Universitätsarchiv der Technischen Universität Dresden

Einzelnachweise

  1. Harry Waibel: Diener vieler Herren. Ehemalige NS-Funktionäre in der SBZ/DDR. Peter Lang, Frankfurt am Main u. a. 2011, ISBN 978-3-631-63542-1, S. 200.
  2. Neues Deutschland, 10. Oktober 1961, S. 2
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