William Oughtred
William Oughtred (* 5. März 1574 in Eton; † 30. Juni 1660 in Albury, Surrey) war ein englischer Mathematiker und Pfarrer der Church of England.
Leben
William Oughtred ging an das King’s College in Cambridge. Er verließ um das Jahr 1603 die Universität und ging in das Pfarrhaus von Aldbury, nahe Guildford in Surrey. Um 1628 wurde er vom Earl of Arundel als Privatlehrer berufen, dessen Sohn in Mathematik zu unterrichten. Er unterrichtete (teilweise umsonst) aber auch andere Schüler privat in Mathematik in seiner Pfarre in Albury, zu einer Zeit in der höhere Mathematik in Oxford nicht unterrichtet wurde. Darunter waren John Wallis, Seth Ward und Christopher Wren. Oughtred unterhielt mit renommierten Lehrern seiner Zeit Korrespondenzen. Es wird berichtet, er sei in einer Art plötzlichen Freudenrausches gestorben, als er hörte, dass Charles II. nach der Abstimmung in Westminster wieder als Herrscher eingesetzt worden war.
Werk
Bekannt wurde William Oughtred durch die Erfindung des kreisförmigen Rechenschiebers, über den er 1632 und 1633 veröffentlichte. Sein Schüler Richard Delamain (1590–1645) war ihm 1631 in der Veröffentlichung zuvorgekommen, weshalb es zwischen beiden einen Prioritätsstreit gab. Den Rechenschieber mit beweglicher Zunge im heutigen Sinn führten Robert Bissaker 1654 und Seth Patridge 1657 ein.
Ferner führte er 1631 das Malzeichen „ד und das Geteiltzeichen „/“ ein. Ebenso bezeichnete Oughtred in seiner Schrift Theorematum in libris Archimedis de Sphaera et Cylindro Declaratio als erster Mathematiker die Kreiszahl mit „“.
Sein Lehrbuch Clavis Mathematicae von 1631 war lange ein vorherrschendes Lehrbuch der Algebra in England.
Schriften
- 1631: Clavis Mathematicae (The Key to Mathematics) (Ausgabe 1667)
- 1632: Circles of Proportion (Eine Abhandlung über Navigation)
- 1652: Theorematum in libris Archimedis de Sphaera et Cylindro Declaratio (Ausgabe 1663)
- 1657: Trigonometrie
- 1676: Opuscula Mathematica (wurde postum veröffentlicht)
Weblinks
- John J. O’Connor, Edmund F. Robertson: William Oughtred. In: MacTutor History of Mathematics archive.