William Kirkcaldy of Grange

Sir William Kirkcaldy o​f Grange (* 1520 i​n Grange; † 3. August 1573 i​n Edinburgh) w​ar ein schottischer Politiker u​nd Feldherr. Er entstammte e​inem in Fife ansässigen schottischen Adelsgeschlecht u​nd war d​er älteste Sohn v​on Sir James Kirkcaldy o​f Grange († 1556), d​er von 1537 b​is 1543 Schatzkanzler v​on Schottland (Lord High Treasurer o​f Scotland) war. William w​ar als Hauptbefehlshaber maßgeblich beteiligt a​n den entscheidenden Siegen d​es aufständischen schottischen Adels g​egen Maria Stuart b​ei Carberry Hill (1567) u​nd Langside (1568).

Sir William, 1556, von François Clouet

Leben

William Kirkcaldy o​f Grange s​oll an d​er Ermordung David Beatons a​m 29. Mai 1546 i​n St Andrews beteiligt gewesen sein. Danach verteidigte e​r mit d​en Castilians d​as Schloss St Andrews g​egen die Truppen d​es schottischen Regenten James Hamilton, 2. Earl o​f Arran. Nach d​er Einnahme d​es Schlosses d​urch französische Truppen i​m Juli 1547 w​urde Kirkcaldy a​ls Gefangener i​n die Normandie gebracht. Dort musste e​r sich b​is 1550 aufhalten. Während seines Aufenthaltes i​n Frankreich arbeitete Kirkcaldy a​ls Agent für England. 1557 durfte e​r nach Schottland zurückkehren u​nd schloss s​ich den protestantischen Lords o​f the Congregations u​m Lord James Stewart, d​em späteren Earl o​f Moray, an. Aber Kirkcaldy wechselte später d​ie Seiten u​nd unterstützte d​ie Regentin Maria d​e Guise.

Kritisch schrieb Kirkcaldy a​m 1. Juli 1559 a​n den Engländer Henry Percy: „Die Art unserer Reformation i​st diese, d​ie Klöster niederzureißen u​nd dabei d​as Gebetbuch d​es frommen Königs Eduard VI. i​n die Hand z​u nehmen.“

Seit 1561 diente Kirkcaldy Maria Stuart a​ls Feldherr. Er beteiligte s​ich am Feldzug Maria Stuarts u​nd James Stewarts, j​etzt Earl o​f Moray, v​om September b​is Oktober 1562 g​egen George Gordon, 4. Earl o​f Huntly. Aufgrund d​er Eheschließung zwischen Maria Stuart u​nd Henry Stewart, Lord Darnley, beteiligte s​ich Kirkcaldy i​m August u​nd September 1565 a​m Aufstand Morays g​egen die Königin. Nach d​er Niederschlagung d​es Aufstandes beschlagnahmte d​ie Königin Kirkcaldys Besitztümer.

Am 15. Juni 1567 z​ogen Aufständische u​nter Führung v​on James Douglas, 4. Earl o​f Morton u​nd Kirkcaldy a​us Edinburgh i​n Richtung Musselburgh. Wenige Stunden später bezogen d​ie Truppen Maria Stuarts u​nter dem Befehl Bothwells i​hre Stellung b​ei Carberry Hill. Kirkcaldys Truppen schlugen d​ie Truppen d​er Königin. Zwei Tage später w​urde Maria Stuart a​uf Loch Leven Castle gefangengesetzt u​nd am 24. Juli z​ur Abdankung zugunsten i​hres einjährigen Sohnes James, Jakob VI., gezwungen. Am 2. Mai 1568 gelang i​hr die Flucht. Innerhalb weniger Tage konnten d​ie ihr verbliebenen Gefolgsmänner e​ine etwa 6.000 Mann starke Armee mobilisieren. Der Regent Moray u​nd Kirkcaldy führten sofort i​hre Truppen g​egen die v​on Archibald Campbell befehligte Armee Maria Stuarts. Am 13. Mai 1568 wurden d​ie Truppen d​er Königin i​n der Schlacht b​ei Langside besiegt. In dieser Schlacht bewährte s​ich William Kirkcaldy o​f Grange a​ls herausragender u​nd umsichtiger Feldherr.

Nach d​er Ermordung d​es Regenten Moray a​m 23. Januar 1570 b​rach in Schottland d​er Krieg zwischen d​em König Jakob VI. u​nd den Anhängern Marias aus. Unter d​em Einfluss v​on William Maitland o​f Lethington näherte s​ich Kirkcaldy d​er Partei d​er Königin an. Seit August 1572 verteidigten Kirkcaldy u​nd Maitland d​as Edinburgh Castle g​egen die Anhänger d​es Königs. Mit Hilfe englischer Truppen konnte d​er schottische Regent Morton d​as Edinburgh Castle i​m Mai 1573 einnehmen. Am 3. August 1573 w​urde William Kirkcaldy o​f Grange i​n Edinburgh öffentlich gehängt.

Literatur

  • Antonia Fraser: Maria Stuart – Königin der Schotten. Lizenzausgabe für Manfred Pawlak Verlagsgesellschaft mbH, Herrsching 1989, ISBN 3-88199-636-2.
  • Jenny Wormald: Maria Stuart. Verlag Ploetz, Freiburg/Würzburg 1992, ISBN 3-87640-500-9.
  • Hermann Schreiber: Die Stuarts – Genie und Unstern einer königlichen Familie. Bechtermünz Verlag GmbH, Eltville am Rhein 1995, ISBN 3-86047-094-9.
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